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Einzelhandel im Juli mit Minus – verpufft die Mehrwertsteuersenkung?
Die Enttäuschung bei den deutschen Einzelhändlern dürfte groß gewesen sein: Die Mehrwertsteuersenkung zum 1. Juli hat zumindest im ersten Monat nicht zu den erhofften Umsatzsteigerungen geführt. Statt der erhofften Mehreinnahmen gab es im Juli sogar ein Umsatzminus von 0,9% im Vergleich zum Vormonat. Allerdings ist es zu früh, die Steuersenkung als unwirksam abzuschreiben. Sie kann in den restlichen Monaten des Jahres noch einen positiven Effekt haben. Schließlich darf der Einzelhandel mit dem bisherigen Jahresverlauf nicht unzufrieden sein: In den ersten sieben Monaten des Jahres steht eine (nominale) Umsatzsteigerung von knapp 4% zu Buche, selbst wenn diese nicht in allen Sparten der Branche angekommen ist. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: DZ…
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Dividenden sinken in Europa auf das Niveau von 2005
Die neue Dividendenstudie des DZ BANK Research zeigt, dass die Ausschüttungen in Europa im ersten Halbjahr wesentlich stärker zurückgegangen sind als in den USA. Im Euro Stoxx 50 haben aktuell 30 Prozent der Unternehmen ihre Ausschüttungen ausgesetzt. Dazu zählen alle Banken aber auch Unternehmen aus der Technologie-Branche oder Luftfahrt. Die Ausschüttungen seit Jahresbeginn liegen sogar auf dem Niveau von 2005. Die vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal sind insgesamt besser ausgefallen als erwartet. Auch sind die Ergebnisrevisionen zuletzt in den neutralen bis positiven Bereich gedreht. Trotzdem ist zu erwarten, dass die Auszahlungen in Europa 25 bis 30 Prozent niedriger als im Vorjahr liegen werden. Die US-Dividenden liegen dagegen nahe ihrer Höchststände.…
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Deutsche Unternehmen erholen sich
Die wirtschaftliche Erholung, die mit den ersten Lockerungen im Mai begonnen hat, setzt sich auch in den Sommermonaten fort – das zeigt der Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex von 90,4 Punkten im Juli auf 92,6 Zähler im August. Die deutschen Unternehmen schätzen ihre Lage im August besser ein als in den Vormonaten. Auch ihre Geschäftserwartungen sind gemäß aktueller ifo-Umfrage bereits zum vierten Mal in Folge angestiegen. Besonders auffällig ist, dass die Erwartungen insgesamt so positiv sind wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. In den meisten Branchen macht sich also wieder Optimismus breit, auch in der zuletzt heftig gebeutelten Industrie. Nur im Handel bleiben die Erwartungen der ifo-Umfrage zu Folge weiter pessimistisch.…
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Es kann nur besser werden
Die wirtschaftliche Lage wird gemäß ZEW-Umfrage immer noch ähnlich schlecht eingeschätzt wie im Frühjahr unter dem Corona-Lockdown. Doch die Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate sind im August so positiv wie seit mehr als 15 Jahren nicht mehr – sie stiegen von 59,3 Zählern auf 71,5 Punkte. Selbst nach der Finanzkrise 2008/2009 kam nicht so viel Optimismus auf. Der positive Ausblick hängt aber natürlich auch mit der trüben Gegenwart zusammen. "Es kann nur besser werden" – das dürfte eine wichtige Grundlage des herrschenden Optimismus sein. Viel wird in den kommenden Monaten vom weiteren Pandemiegeschehen abhängen, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Die Dienstleister, die vor allem von der Binnenkonjunktur abhängen,…
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Corona-Krise wirft den Euro-Raum in das Jahr 2005 zurück
Der länderübergreifende Corona-Lockdown hat im Euro-Raum im zweiten Quartal zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 12,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal geführt. Dieser Einbruch ist nicht nur historisch hoch, das BIP befindet sich nun sogar nur noch auf dem Niveau des Jahres 2005. 15 Jahre Konjunkturgeschehen wurden innerhalb von nur zwei Quartalen zurückgesetzt. Es wird trotz der zu erwartenden teils kräftigen Erholung dauern, bis dieser Einschnitt wieder aufgeholt sein wird. Damit dürfte der Tiefpunkt der aktuellen Krise aber auch erstmal durchschritten worden sein. Dennoch, das Virus bleibt uns erstmal erhalten und damit auch die Einschränkungen vieler Dienstleistungsbereiche. Das ist mehr als nur Sand im Wirtschaftsgetriebe, der die konjunkturelle Erholung bremst.…
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Historischer Wachstumseinbruch
Die Zahlen vom Statistischen Bundesamt sind ein historisches Ergebnis – gegenüber dem Vorquartal gab die Wirtschaftsleistung um 10,1 Prozent nach. Der Abstand zum Vorjahresquartal beträgt sogar mehr als 11 Prozent. So schlimm war es seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1970 noch nie. Der Lockdown von Mitte März bis in den Mai hinein hat zwischenzeitlich viele Branchen in einen Tiefschlaf versetzt und damit die Wirtschaft auf eine rasante Talfahrt geschickt. Die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen brachen deutlich ein – genauso wie die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen. Allein der Staat erhöhte seine Ausgaben während des Krisenzeitraums. Kein Wunder, dass sich der negative Schock trotz intensiver…
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Deutsche Unternehmen vertrauen auf den Aufschwung
Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt zum dritten Mal in Folge, und die Geschäftserwartungen sind sogar so positiv wie seit rund 1,5 Jahren nicht mehr. Das zeigt, dass die deutsche Wirtschaft überzeugt ist, dass in der Corona-Krise das Schlimmste überwunden ist und es im dritten Quartal wieder kräftig aufwärtsgehen wird. Noch sind die Unternehmen allerdings ein gutes Stück vom „Normalzustand“ entfernt . Die aktuelle Geschäftslage schätzen sie immer noch sehr schwach ein und die Erholung dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch ist das Risiko einer zweiten Welle in den kommenden Monaten weiterhin vorhanden. Das dürfte dafür sorgen, dass trotz allem Optimismus der Ausblick für die kommenden Monate vorsichtig bleibt. Firmenkontakt und Herausgeber…
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Schritt in Richtung Transferunion
Bei der Verteilung des insgesamt 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfspakets ist es unabdingbar, dass sich die Zahlungen nach den wirtschaftspolitischen Empfehlungen der EU-Kommission richten. Die Maßnahmen sind eine Chance, um die gesamte EU innovativer auszurichten. Neu ist, dass die EU die Möglichkeit hat, sich über eine eigene Kreditaufnahme am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Der Schuldendienst für die neuen EU-Bonds wird dann über den EU-Haushalt abgewickelt, der künftig auch eigene Steuereinnahmen haben soll – ab 2021 soll eine Steuer auf Einwegplastik eingeführt werden, und ab 2023 sollen eine Digitalsteuer und eine CO2-Grenzsteuer hinzukommen. Das hilft vor allem den ökologischen Zielen der EU. Die EU wird mit den Beschlüssen erstmals zu einem eigenständigen…
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EZB-QE: Target2-Risiken nehmen wieder merklich zu
Unter dem Eindruck der vermehrten EZB-Anleihekäufen (PEPP / PSPP) sind die Target2-Salden zuletzt merklich auseinandergedriftet Bei einem Italexit könnten sich Risiken für Gläubiger materialisieren – Deutschland würde ein Verlust von bis zu 164 Mrd. Euro drohen Target2-Salden zu begrenzen, erscheint nicht zielführend, die Risiken könnten jedoch höher vergütet oder durch Kapitalpuffer reduziert werden Der deutsche Target2-Saldo ist in jüngster Vergangenheit wieder merklich angestiegen und summiert sich derzeit auf etwa 916 Mrd. Euro (Stand Mai). Im Gegenzug sind auch die Target2-Verbindlichkeiten der europäischen Peripherie weiter angewachsen. Spitzenreiter ist hier weiterhin Italien mit Verbindlichkeiten im Volumen von 517 Mrd. Euro. Der Anstieg der Target2-Salden dürfte vor allem durch das Anleiheankaufprogramm der EZB…
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Deutsche Marathon AGs: Wer hat die beste Kondition?
Wir haben nach den deutschen „Marathon-AGs“ gesucht: Unternehmen die kontinuierlich wachsen und Mehrwert schaffen. Diese zählen häufig zu den strukturellen Gewinnern mit geschützten Wettbewerbsvorteilen. Marathon AGs eignen sich für den langfristigen Vermögensaufbau. Anleger sollten aber nicht zu viel dafür bezahlen. Der Corona-Kurseinbruch hat Einstiegsmöglichkeiten eröffnet. Die Rezession wird jedoch teilweise zu Strukturbrüchen führen. Jedes Unternehmen muss daher individuell geprüft werden. Ein ereignisreiches erstes Halbjahr liegt bald hinter uns. Um den täglichen Stress am Aktienmarkt abzumildern, können Anleger verstärkt auf Unternehmen mit strukturellem Rückenwind setzen. Dazu zählen Unternehmen, die in der Vergangenheit vieles richtiggemacht haben und dies durch ihren heutigen „Trainingsstand“ beweisen können. Wir haben wieder nach Dauerläufern am deutschen Aktienmarkt…