• Familie & Kind

    Frauenrechte und queere Anliegen nicht in Konkurrenz setzen

    Unter dem Titel „Gewaltschutz für ALLE Frauen“ nimmt Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) Stellung zur aktuellen Debatte um geschlechtliche Selbstbestimmung und stellt sich gegen Versuche, frauenpolitische und queere Anliegen gegeneinander auszuspielen. FHK setzt sich dafür ein, dass alle Frauen diskriminierungsfreien und hürdenarmen Zugang zu Schutz vor Gewalt erhalten – und meint dabei grundsätzlich cis Frauen, trans* Frauen, intergeschlechtliche Frauen sowie alle Menschen, die sich als Frauen oder Mädchen verstehen. Ausdrücklich erkennt die 2017 ratifizierte Istanbul-Konvention auch trans* Frauen als besonders schutzbedürftig an.1 „In den sozialen Medien wird mit Bezug auf das Selbstbestimmungsgesetz oft eine vermeintliche Bedrohung von Frauenschutzräumen ins Feld geführt. Trans* Frauen finden aber schon seit vielen Jahren immer wieder Schutz…

  • Familie & Kind

    Mehr Teilhabe für Frauen und Kinder im Frauenhaus

    Niedrigschwellige Möglichkeiten zu Kritik und Partizipation stärken die Rechte von Frauen und Kindern im Frauenhaus. Gemeinsam mit Bewohner*innen und Fachkräften entwickelte Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) deshalb über drei Jahren hinweg ein Konzept für interne Beschwerdeverfahren und erprobte dieses an vier Modellstandorten im Bundesgebiet. Die daraus entstandene Handreichung für Beschwerdemanagement als wichtigem Instrument zur Partizipation soll dazu beitragen, die Qualität von Einrichtungen des Gewaltschutzes weiter zu verbessern, und ist ab sofort online verfügbar. Unterstützt wurde das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. „Bei Beschwerden in Frauenhäusern geht es um mehr als Kritik. Es geht um Empowerment. Nach oft jahrelangen Erfahrungen von Grenzüberschreitungen und Entmündigung ist es für…

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    Internationaler Kindertag: Frauenhäuser sind immer auch Kinderschutzhäuser

    „Das Frauenhaus war ein Ort, bei dem ich wusste, dass ich sicher bin. Ich wusste, dass es ein Haus ist, in das keine Männer dürfen. Man hat die komplette Sicherheit. Ich habe mich einfach zuhause gefühlt – so, wie sich das normalerweise auch anfühlen sollte.“ (Leila, fand mit 10 Jahren für 14 Monate Schutz im Frauenhaus) Kinder, die häusliche Gewalt gegen ein Elternteil miterleben, werden später oftmals selbst Opfer von Gewalt in Beziehungen – oder üben Gewalt aus. Frauenhäuser helfen, solche Gewaltkreisläufe zu durchbrechen, und bieten in Deutschland jährlich rund 15.000 Kindern Schutz. Im Zuge der Pandemie hat sich die oftmals unsichere Versorgungslage für Kinder und Jugendliche im Frauenhaus jedoch…

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    Bedarfe von Kindern bei häuslicher Gewalt zu wenig im Hilfesystem berücksichtigt

    Anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung am 30. April möchte Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) auf die Situation der jährlich über 15.000 Kinder und Jugendlichen aufmerksam machen, die mit ihren Müttern im Frauenhaus Schutz vor Gewalt suchen. Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben, sind selbst einem erhöhten Risiko für Misshandlungen ausgesetzt und leiden erheblich unter der Gewalt gegen ihre Mütter. 30-60% dieser Kinder und Jugendlichen werden auch selbst körperlich, psychisch und/oder sexuell misshandelt. Frauenhäuser verfügen über langjährige Expertise in der Arbeit mit Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen und können entscheidend dazu beitragen, generationenübergreifende Gewaltkreisläufe zu unterbrechen. Wie gut die mitbetroffenen Kinder und Jugendlichen durch Frauenhäuser und Beratungsstellen unterstützt werden können,…

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    Digitale Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen während der Pandemie verbessert

    Mehr als 500 Einrichtungen im Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen konnte Frauenhauskoordinierung e.V. mit dem Projekt "Hilfesystem 2.0. Nachhaltiges technisches Empowerment von Fachberatungsstellen und Frauenhäusern in der Corona-Pandemie" dabei unterstützen, ihre digitalen Angebote auszubauen. Das kurzfristig in Reaktion auf die Pandemie ins Leben gerufene Projekt wurde im Rahmen des Bundesförderprogramms "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit 3,5 Millionen Euro gefördert. Der Bund reagierte damit auf die Sondersituation der Corona-Pandemie und stellte sicher, dass die Erreichbarkeit der bestehenden Hilfsangebote für von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern erhalten und verbessert wurden. Die Möglichkeit zur Antragstellung endete am 31. März 2022. "Im Kontext von…

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    Internationaler Frauentag: Partnerschaftsgewalt gegen Frauen auf hohem Niveau

    Am 08. März wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Anlass zum Feiern besteht allerdings wenig: Partnerschaftsgewalt ist vor allem geschlechtsspezifisch: 139 Frauen in Deutschland wurden im Jahr 2020 durch ihren (Ex-) Partner getötet. Über 119.000 weibliche Betroffene von Partnerschaftsgewalt zählte die Polizei. Das bedeutet: alle 45 Minuten ein Polizeieinsatz wegen Partnerschaftsgewalt. Demgegenüber steht ein Hilfesystem, das lückenhaft und chronisch unterfinanziert ist. Für zahlreiche Betroffene ist der Zugang zu Schutzeinrichtungen nicht gewährleistet. Jede vierte Frau muss sich der FHK-Frauenhausstatistik zufolge an den Kosten ihres Frauenhausaufenthalts beteiligen. Kaum ein Frauenhaus in Deutschland ist vollständig barrierefrei. Aber damit nicht genug: bundesweit fehlen mehr als 14.000 Frauenhausplätze. Rund 90 Landkreise & kreisfreie Städte in…

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    Schutz für Frauen und Mädchen aus der Ukraine sicherstellen

    Der Angriffskrieg Wladimir Putins auf einen demokratischen Staat in Europa erfüllt uns mit Entsetzen und Fassungslosigkeit. Den Menschen in der Ukraine erklären wir unsere volle Solidarität. Unsere besondere Sorge gilt den über 23 Millionen Frauen und Mädchen, die derzeit der Bedrohung ihres Lebens und ihrer grundlegendsten Rechte ausgesetzt sind. Frauen und Mädchen sind in Krisengebieten wie auch auf der Flucht regelmäßig und in besonderem Ausmaß geschlechtsbasierter Gewalt ausgesetzt. So verzeichnete Amnesty International in den Grenzgebieten der Ost-Ukraine in den vergangenen Jahren bereits vor Beginn des Angriffskrieges wiederholt Fälle sexualisierter Gewalt gegen Frauen durch Militärangehörige.1 Über 1,5 Millionen Ukrainer*innen, zwei Drittel davon Frauen und Kinder, wurden laut UN Women seit Konfliktausbruch…

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    Frauenhauskoordinierung begrüßt ausdrücklich Vorhaben im Koalitionsvertrag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen – allerdings mit kritischen Anmerkungen zum Familienrecht!

    Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen findet erstmals in einem Koalitionsvertrag des Bundes umfassende Berücksichtigung. Auf dieser Grundlage erwartet Frauenhauskoordinierung (FHK)1 in der kommenden Legislaturperiode wesentliche Fortschritte in der Umsetzung der Istanbul-Konvention. Im Entwurf des Koalitionsvertrages der Ampel-Koalition sehen wir zentrale Forderungen von FHK zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und zur Sicherung der Unterstützung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder in Frauenhäusern und Fachberatungsstellen verankert. Das begrüßen wir sehr. Besonders begrüßen wir das Bekenntnis zum Recht betroffener Frauen auf Schutz vor Gewalt, welches in einem bundesgesetzlichen Rahmen verankert werden soll und so die Grundlage für eine sichere Finanzierung des Hilfesystems sein wird. Hier müssen aber ausdrücklich nicht nur die Frauenhäuser als Schutzeinrichtungen,…

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    Gewaltschutz in der Pandemie – Frauenhausstatistik 2020

    Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November gibt Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) mit der Statistik „Frauenhäuser und ihre Bewohner_innen“ Einblick in die Lage der deutschen Frauenhäuser im Pande-miejahr 2020. Diese hielten ihre Unterstützungsangebote 2020 auch über Lockdowns hinweg weitge-hend aufrecht. So fanden in den 182 teilnehmenden Frauenhäusern 6614 Frauen sowie 7676 Kinder Schutz. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen leichten Rückgang um 431 Frauen. „Das ist besorgniserregend, weil wir wissen, dass in den Lockdowns das Risiko häuslicher Gewalt er-höht war, und gleichzeitig wichtige Außenkontakte und Frühwarnsysteme weggefallen sind“, erklärt FHK-Geschäftsführerin Heike Herold. Neben dem erschwerten Zugang zu Unterstützung spielen für die Entwicklung u.a. auch…

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    Digitale Gewalt in Partnerschaften

    Mit der Digitalisierung unseres Alltags dehnt sich auch Gewalt in Partnerschaften verstärkt auf digitale Räume und Werkzeuge aus. Häufig fühlen sich Betroffene auf der Suche nach Unterstützung jedoch nicht ernst genommen oder allein gelassen. Denn mit den rasanten technischen Entwicklungen Schritt zu halten, stellt Polizei und Justiz, aber auch Beratungsstellen und Frauenhäuser vor enorme Herausforderungen. Wie sich dem begegnen und die Sicherheit von Frauen und ihren Kindern erhöhen lässt, steht im Zentrum einer neuen Fachinformation von FHK. Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum knüpft nahezu nahtlos an Gewaltmuster der analogen Welt an und verstärkt sie weiter: „Im Zentrum steht oft die Ausübung von Kontrolle und Macht. Die digitale Welt bietet…