• Finanzen / Bilanzen

    Neue Studie mit ausführlichen Berechnungen

    Steigende Aufwendungen für die Rente sind nicht schädlich für die wirtschaftliche Entwicklung. Im Gegenteil: Wenn die Abgaben für die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) angehoben werden und die zusätzlichen Mittel eins zu eins in die Rentenzahlung fließen, gibt das Wirtschaftswachstum und Beschäftigung unter dem Strich sogar leicht positive Impulse. Das gilt sowohl für Erhöhungen des Rentenbeitrags als auch für höhere Steuern zur Unterstützung der Rentenkasse. Bei einer Erhöhung um einen Prozentpunkt sind Bruttoinlandsprodukt (BIP) und abhängige Beschäftigung nach fünf und nach zehn Jahren jeweils um 0,1 Prozentpunkte größer als ohne diese Erhöhung, auch langfristig wird der Effekt nicht negativ. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die das Institut für Makroökonomie und…

  • Finanzen / Bilanzen

    Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro sorgt nur für überschaubaren Preisauftrieb

    Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro ab Oktober verstärkt die Inflation kaum, auch nennenswerte Auswirkungen auf die Beschäftigung sind nicht zu erwarten. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.* Mehr als sieben Millionen Beschäftigte dürfen mit mehr Geld in der Tasche rechnen: Sie werden direkt von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde profitieren, auf die sich die Ampelparteien im Koalitionsvertrag geeinigt haben. Das angemessene Niveau für Lohnuntergrenzen, das unter anderem die EU-Kommission bei 60 Prozent des mittleren Lohns verortet, wird damit fast erreicht sein, ein Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sieht die…

  • Bildung & Karriere

    Betriebliche Mitbestimmung: Warum sie so wichtig ist, wo sie bedroht wird, wo es Entwicklungsbedarf gibt

    Vor 50 Jahren trat die große Novelle des Betriebsverfassungsgesetzes in Kraft. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigt an, die strafrechtliche Verfolgung von Schikanen gegen die Gründung von Betriebsräten zu verbessern. Und vom 1. März bis zum 31. Mai finden überall in Deutschland Betriebsratswahlen statt. Unser Forschungsüberblick zeigt, was Mitbestimmung bewirkt, wo sie bedroht wird und wo es Entwicklungsbedarf gibt. 2020, so die neuesten verfügbaren Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), hatten 40 Prozent der Beschäftigten in West- und 36 Prozent in Ostdeutschland einen Betriebsrat an ihrer Seite. Dabei gibt es einen deutlichen Zusammenhang mit der Betriebsgröße: Während die Quote in Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten über 90 Prozent beträgt,…

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  • Finanzen / Bilanzen

    Rezessionsrisiko leicht rückläufig, doch IMK-Konjunkturindikator bleibt auf „gelbrot“

    Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist in den vergangenen Wochen leicht zurückgegangen. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Das Frühwarnsystem, das die aktuell verfügbaren Wirtschaftsdaten bündelt, weist von Januar bis Ende März eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 38,6 Prozent aus nach 45,2 Prozent im Dezember 2021. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator steht wie in den Vormonaten auf „gelbrot“. Damit prognostiziert er eine „erhöhte konjunkturelle Unsicherheit“ für das 1. Quartal 2022. Die Rezessionswahrscheinlichkeit liegt nun aber etwas deutlicher unter der 50 Prozent-Schwelle, was eine Fortsetzung des moderaten Aufschwungs signalisiert. Die statistische Streuung im Indikator, ein…

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  • Finanzen / Bilanzen

    Wirtschaftspolitischer Jahresausblick des IMK

    Deutschland ist mit deutlich verbesserten Aussichten auf eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik ins Jahr 2022 gestartet. Grund dafür sind wichtige Vorhaben der Ampel-Koalition wie eine Ausweitung der öffentlichen Investitionen, die deutliche Erhöhung des Mindestlohns oder eine bessere Förderung von Qualifizierung in der wirtschaftlichen Transformation. Hinzu kommen wirtschaftspolitische Reformoptionen auf EU-Ebene, die allerdings auch genutzt werden müssen. Das ergibt der neue wirtschaftspolitische Jahresausblick des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.* Allerdings konstatieren die Expertinnen und Experten des IMK trotz des positiven Grundtenors auch Defizite, die möglichst rasch korrigiert werden sollten. Dazu zählt das IMK etwa die angesichts eines zusätzlichen öffentlichen Investitionsbedarfs von 60 bis 80 Milliarden Euro im Jahr zu kleinteiligen…

  • Finanzen / Bilanzen

    Analyse beleuchtet auch Entwicklung im Zeitverlauf

    Der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die trotz Vollzeitarbeit ein niedriges Monatsentgelt von weniger als zwei Dritteln des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgeltes aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten bekommen, ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, vor allem in Ostdeutschland. Trotzdem haben auch 2020 bundesweit noch knapp 19 Prozent der sozialversicherungspflichtig in Vollzeit Beschäftigten in diesem nach Definition der Bundesagentur für Arbeit (BA) „unteren Entgeltbereich“ gearbeitet. Dessen Obergrenze lag 2020 bei maximal 2284 Euro brutto monatlich. Das ergibt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die auch die neusten verfügbaren Daten für alle deutschen Landkreise und kreisfreien Städte liefert.* Die Auswertung zeigt große Unterschiede nach Regionen, Geschlechtern, Branchen und Qualifikation: Während…

  • Finanzen / Bilanzen

    IMK: Deutsche Wirtschaft wächst um 2,6 Prozent 2021 und um 4,5 Prozent 2022

    Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle bremsen die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten noch stark, über das Winterhalbjahr wird die konjunkturelle Entwicklung stagnieren. Doch ab dem zweiten Quartal kommenden Jahres folgt auf die Winterpause ein kräftiges Wachstum. Unter dem Strich nimmt das deutsche BIP im Jahresdurchschnitt 2021 um 2,6 Prozent zu, 2022 steigt die Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent. Davon geht das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in seiner neuen Konjunkturprognose aus.* Treibende Kraft des kräftigen Wirtschaftswachstums wird der private Konsum. Die Arbeitslosenquote sinkt 2021 leicht auf durchschnittlich 5,7 Prozent. 2022 geht die Arbeitslosigkeit dann deutlicher zurück, die Quote wird im Jahresdurchschnitt bei 5,1 Prozent liegen (detaillierte Zahlen…

  • Finanzen / Bilanzen

    IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko leicht gestiegen

    Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, hat sich in den vergangenen Wochen leicht erhöht. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Das Frühwarnsystem, das die aktuell verfügbaren Wirtschaftsdaten bündelt, weist für den Zeitraum von Dezember 2021 bis Ende Februar 2022 eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 45,2 Prozent aus. Sie ist um gut vier Prozentpunkte höher als im November (40,8 Prozent) und fast genauso groß wie im Oktober (44,1 Prozent). Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator steht wie im Vormonat auf "gelbrot". Damit prognostiziert er eine "erhöhte konjunkturelle Unsicherheit". Die Rezessionswahrscheinlichkeit bleibt aber unter der 50 Prozent-Schwelle, was…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neue Ergebnisse repräsentativer Befragung

    Eine Kreditfinanzierung von öffentlichen Ausgaben erscheint deutlich mehr Menschen in Deutschland akzeptabel als noch unmittelbar nach der Bundestagswahl. Darauf deuten Ergebnisse einer neuen repräsentativen Befragung im Auftrag des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hin.* Parallel zu den Verhandlungen über eine Ampel-Koalition haben sich innerhalb von weniger als zwei Monaten bei der Frage, ob eine Verringerung des öffentlichen Defizits und der Verschuldung derzeit Priorität habe oder nicht, die relativen Mehrheiten verschoben. So waren bei der ersten Befragungswelle Ende September/Anfang Oktober 29,1 Prozent der Befragten der Meinung, Defizit- und Schuldenabbau sei derzeit keine prioritäre Aufgabe. Dieser Anteil ist bis Mitte November auf 36,2 Prozent gestiegen. Entsprechend ging der Anteil…

  • Finanzen / Bilanzen

    Tarifbilanz des WSI-Tarifarchivs

    Die Tariflöhne in Deutschland steigen im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,7 Prozent (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Dies ergibt sich aus der vorläufigen Jahresbilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Angesichts einer für das Gesamtjahr 2021 zu erwartenden Steigerung der Verbraucherpreise um 3,1 Prozent ergäbe sich hieraus ein ungewöhnlich starker Reallohnverlust von 1,4 Prozent. Allerdings wird in vielen Tarifbranchen der Kaufkraftverlust durch die Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Corona-Prämie abgemildert. Die hierbei erzielte Steuerersparnis ist, je nach Einkommen, Haushaltsgröße und Steuerklasse, individuell recht unterschiedlich und kann in den vom WSI-Tarifarchiv berechneten Tariflohnsteigerungen nicht berücksichtigt werden. Die individuelle…