• Finanzen / Bilanzen

    Neue Kurzanalyse der Hans-Böckler-Stiftung

    Zusätzliche öffentliche Investitionen von mindestens 460 Milliarden Euro, ein Transformationsfonds, der bei der Einführung klimaneutraler, aber aktuell noch teurer Produktionstechniken unterstützt, eine zügige Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro, ein Ausgleich von steigenden CO2-Preisen, der einerseits Privathaushalte mit niedrigen Einkommen und andererseits die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie schützt, Ausbau von Weiterbildungsangeboten und Stärkung der Mitbestimmung: Das sind Weichenstellungen, mit denen die nächste Bundesregierung sicherstellen kann, dass Deutschland Mitte des 21. Jahrhunderts ein wohlhabendes Land mit starker, klimagerechter Wirtschaft und funktionierendem gesellschaftlichen Zusammenhalt sein wird. Sie sind notwendig, machbar und finanzierbar. Werden die daraus folgenden positiven Effekte auf dem Arbeitsmarkt mit Reformen kombiniert, die bislang vernachlässigte Beschäftigungsressourcen erschließen, stärkt das…

  • Finanzen / Bilanzen

    Aktuelle Befragungsergebnisse

    Die Corona-Pandemie ist angesichts von Kurzarbeit und Jobverlusten auch finanziell eine schwierige Zeit für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Noch schlimmer hat es zum Teil die Selbstständigen erwischt, wie eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Mehr als ein Drittel von ihnen hat im Verlauf der Krise Einkommen eingebüßt. Der Anteil der Selbstständigen, die sich Sorgen um ihre Beschäftigung und wirtschaftliche Existenz machen, liegt um rund 50 Prozent höher als unter abhängig Beschäftigten, ergibt die Untersuchung der WSI-Forschenden PD Dr. Karin Schulze Buschoff und Dr. Helge Emmler (detaillierte Daten unten). Insbesondere Solo-Selbstständige, die ohnehin oft unter prekären Bedingungen arbeiten, habe die Krise schwer belastet. „Die Erfahrung…

  • Allgemein

    Forscher untersuchen Kaufpreise und Mieten

    Durch die Corona-Pandemie ist die Situation von potenziellen Immobilienkäuferinnen und -käufern in Deutschland noch schwieriger geworden. Auch Mieterinnen und Mieter bleiben stark belastet. Das ergibt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte neue Studie.* Anders als Anfang vergangenen Jahres durchaus für möglich gehalten, gab es 2020 keine Preiseinbrüche bei Wohnimmobilien, sondern im Gegenteil in vielen Regionen einen zusätzlichen Pandemie-Effekt, der den Preisauftrieb weiter verstärkt hat. Im bundesweiten Durchschnitt zogen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen um zusätzliche 0,7 Prozentpunkte an, die für Ein- und Zweifamilienhäuser sogar um 1,1, Prozentpunkte (detaillierte Daten unten). Auch die Angebotsmieten für Neuverträge haben 2020 schneller als die Einkommen zugelegt. Der zusätzliche Corona-Effekt ist hier bundesweit klein und regional unterschiedlich:…

  • Finanzen / Bilanzen

    Lieferengpässe machen Boom unwahrscheinlicher

    Die Aussichten auf einen konjunkturellen Schlussspurt im Jahr 2021 haben sich weiter eingetrübt. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator schaltet von „grün“ auf „gelbgrün“. Damit prognostiziert er für den Zeitraum von September bis Ende November statt eines überdurchschnittlichen ein durchschnittliches Wachstum, gemessen am langjährigen Mittel. Konkret ist die Wahrscheinlichkeit für einen Wirtschaftsboom mit deutlich überdurchschnittlichem Zuwachs auf jetzt 40,1 Prozent gesunken, nach 50 Prozent im August. Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten in eine erneute Rezession geraten könnte, ist im Vergleich zwar weiterhin niedrig, hat aber von 11,4 auf jetzt 19,3 Prozent zugenommen.…

  • Bildung & Karriere

    Niedrige Tarifbindung, niedrige Entgelte und großer Niedriglohnsektor: Das Beispiel Thüringen

    Beschäftigte, die nicht nach Tarif bezahlt werden, verdienen deutlich weniger als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Unternehmen mit Tariflöhnen. In Thüringen beträgt der Abstand beispielsweise 11 Prozent, dabei sind mögliche andere Einflussfaktoren schon herausgerechnet. Allerdings werden im Freistaat lediglich 44 Prozent der Beschäftigten nach Tarif bezahlt – eine der geringsten Quoten unter allen Bundesländern und im internationalen Vergleich auf dem Niveau von Zypern (siehe auch Abbildung 1 und 2 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Die niedrige Tarifbindung beeinflusst die Einkommen deutlich negativ und ist ein wichtiger Faktor dafür, dass in Thüringen bundesweit nach Mecklenburg-Vorpommern die niedrigsten Löhne gezahlt werden. Zugleich hat der Freistaat den zweitgrößten Niedriglohnsektor (detaillierte Daten unten)…

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  • Finanzen / Bilanzen

    Neue Studie von Prof. Tom Krebs

    Eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland auf 12 Euro pro Stunde bringt unmittelbar rund acht Millionen Beschäftigten eine Verbesserung ihres Lohns, zusätzlich dürfte eine Anhebung auch auf Löhne etwas über 12 Euro ausstrahlen. Sie steigert zudem die deutsche Wirtschaftsleistung langfristig um circa 50 Milliarden Euro im Jahr und erhöht die Staatseinnahmen um jährlich rund 20 Milliarden Euro, was einen wichtigen Beitrag für die Finanzierung öffentlicher Investitionen leisten kann. Die Gesamtbeschäftigung würde hingegen langfristig nicht negativ beeinflusst. Das ergibt eine neue Studie von Prof. Dr. Tom Krebs und Dr. Moritz Drechsel-Grau, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Mannheim, die das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung gefördert hat.* „Ein Mindestlohn…

  • Medien

    Dr. Claudia Bogedan neue Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung

    Dr. Claudia Bogedan ist ab dem 1. September 2021 neue Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung. Für die promovierte Sozialwissenschaftlerin, die bis Juli 2021 Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen war, ist es eine Rückkehr. Von 2007 bis 2015 hat Bogedan bereits in der Stiftung gearbeitet. Zuerst als Forscherin für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI), dann von 2011 bis zu ihrem Wechsel nach Bremen als Leiterin der Abteilung Forschungsförderung und des Referats Erwerbsarbeit im Wandel. Promoviert hat die 46-Jährige an der Universität Bremen, wo sie auch einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Die gebürtige Limburgerin folgt als Geschäftsführerin auf Dr. Norbert Kluge, 66. Er hatte…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neue Studie des IMK

    In der Corona-Krise ist es gelungen, durch Kurzarbeit und staatliche Unterstützungszahlungen an Unternehmen mehrere Millionen Arbeitsplätze zu sichern. Auf diese Weise konnten Arbeitslosigkeit, Insolvenzen und gesamtwirtschaftliche Nachfrageeinbrüche verhindert werden, viele Unternehmen können bei Abklingen der Krise mit eingespielten Belegschaften ihre Aktivitäten wieder hochfahren. Auch die Arbeitskosten der deutschen Wirtschaft haben sich im Zeichen der Corona-Pandemie stabil entwickelt. 2020 sind sie um 2,3 Prozent gestiegen und damit etwas schwächer als 2019 (2,4 Prozent). Trotz der weit verbreiteten Kurzarbeit und der im internationalen Vergleich relativ geringen Beschäftigungsverluste war der Zuwachs auch niedriger als im Durchschnitt von EU (2,7 Prozent) und Euroraum (2,6 Prozent). Damit rangiert die Bundesrepublik bei den Arbeitskosten für die…

  • Finanzen / Bilanzen

    Lieferengpässe machen Boom unwahrscheinlicher

    Die Wachstumsampel für die deutsche Wirtschaft bleibt auf „grün“, doch die Aussichten für die kommenden drei Monate haben sich etwas eingetrübt. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit für einen Wirtschaftsboom mit deutlich überdurchschnittlichem Wachstum ist in den vergangenen Wochen spürbar gesunken – auf 50 Prozent, während es im Juli noch 61,3 Prozent waren. Gleichzeitig hat das Risiko, dass im Zeitraum von August bis Ende Oktober eine erneute Rezession beginnen könnte, auf niedrigem Niveau leicht zugenommen – von 7,2 Prozent auf jetzt 11,4 Prozent. Auch die statistische Streuung im Indikator, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, ist von 4,9 Prozent im…

  • Finanzen / Bilanzen

    Neue Untersuchung

    Nach einem Höchststand 2016 ist die Zahl der Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. 2020 kam es bei 11 Unternehmen zu einer Übernahme durch Geldgeber aus China (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren und nicht einmal ein Viertel der 48 mehrheitlichen oder vollständigen Übernahmen im Jahr 2016, zeigt eine neue Studie des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung.* Die Corona-Krise hat nach der I.M.U.-Untersuchung aber nicht nur die chinesischen M&A-Aktivitäten weiter gebremst, sie hat laut neuster Rückmeldungen aus einigen betroffenen deutschen Tochterunternehmen auch dazu geführt, dass die chinesischen Mutterkonzerne…