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Mutterschutzgesetz bremst schwangere Ärztinnen aus
Das Ziel des am 01. Januar 2018 in Kraft getretenen novellierten Mutterschutzgesetzes sollte die vermehrte Teilhabe von Frauen an einem diskriminierungsfreien Arbeitsplatz sein. Leider ist die Realität drei Jahre nach Einführung für schwangere Ärztinnen und Medizinstudentinnen verheerend. „Die juristischen Formulierungen sind nicht eindeutig und weit auslegbar, sodass Schwangere mehrheitlich pauschalisiert keine operativen oder interventionellen Tätigkeiten und teilweise auch gar keine patientennahen Tätigkeiten mehr ausführen dürfen“, so Dr. Barbara Puhahn-Schmeiser, Vorstandsmitglied des Hartmannbund Baden-Württemberg. „Es kann nicht sein, dass schwangere Ärztinnen undifferenziert und pauschalisiert ins Beschäftigungsverbot geschickt werden. Wir fordern daher die gesetzlich vorgeschriebene individuelle Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes und bei Bedarf dessen adäquate Umgestaltung, um eine weiterbildungsrelevante Weiterbeschäftigung zu gewährleisten.“ Im…
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Kritik an AOK-Positionspapier
Als „Dokument des fatalen Verharrens in den alten Denkmustern“ hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, das AOK-Positionspapier zur Bundestagswahl bezeichnet. „Angesichts der enormen Herausforderungen eines modernen, zukunftsorientierten Gesundheitssystems wirkt das Papier in seinem Kern wie ein Sammelsurium archaischer Reflexe“, sagte Reinhardt. Solange sich der Gestaltungswille der GKV in diesem Sinne im Kaputtsparen erschöpfe, werde man der Verantwortung eines wichtigen Players des Systems nicht gerecht. Zudem sei dies eine Kampfansage an all jene, die gewillt seien, konstruktiv an der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems mitzuwirken. „Für die Ärzteschaft sind jedenfalls Forderungen nach einem Rollback bei Abrechnungs- und Wirtschaftlichkeitsprüfungen und einer Zurückführung von extrabudgetären Leistungen in den budgetierten Vergütungsteil ein klarer Beleg…
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Hartmannbund warnt: Geplante Modifizierungen sind keine Alternative zur neuen Approbationsordnung
Die geplanten Änderungen der aktuellen Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO) stellen keine Alternative zu einer neuen Approbationsordnung dar. Das ist das Fazit der Stellungnahme des Hartmannbundes* zum Referentenentwurf zu Änderungen der ÄApprO, die der Verband heute fristgerecht beim Bundesgesundheitsministerium eingereicht hat. „Gut ist, dass der ÖGD schnellstmöglich stärker in das Studium integriert werden soll. Auch die dauerhafte Festschreibung digitaler Lehrformate in der Approbationsordnung finden wir sinnvoll, solange sie einen tatsächlichen Mehrwert schafft“, erklären Anna Finger und Philip Simon, Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden. Kritisch äußert sich der Ärzteverband allerdings dazu, dass einige der geplanten Änderungen der neuen Approbationsordnung vorausgreifen. „Niemand darf denken, dass die überfällige Reform der Approbationsordnung mit diesen Änderungen…
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Klaus Rinkel erneut einstimmig als Vorsitzender des Hartmannbund Baden-Württemberg bestätigt
Klaus Rinkel bleibt Vorsitzender des Hartmannbund Landesverbandes Baden-Württemberg. Im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung am 19. Juni 2021 in Nürtingen bestätigten die Delegierten des Landesverbandes den 63-jährigen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie einstimmig im Amt, wie auch Dr. med. Peter Napiwotzky, Internist und Hausarzt, als ersten Stellvertreter. Dr. Michael Viapiano wählten die Delegierten wieder als Finanzbeauftragten. Neu im Landesvorstand ist als zweite stellvertretende Vorsitzende Dr. Dr. Galina Fischer, Ärztin in Weiterbildung zur Strahlentherapeutin. Mit Dr. med. Barbara Puhahn-Schmeiser, Caroline Rinkel und Dr. med. Verena Windisch ziehen außerdem drei weitere junge Kolleginnen als neu gewählte Besitzerinnen in den Vorstand ein. Die Bezirksvorsitzenden runden den Vorstand ab. Neu gewählt wurde in Nordbaden als Bezirksvorsitzender…
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Kritik an Bereinigungsregelung des GVWG
Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat das heute im Bundestag zur Abstimmung stehende Gesundheitsversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (GVWG) kritisiert. „Einer der völlig inakzeptablen Bausteine dieses schier unüberschaubaren Regelungskonvolutes ist der Versuch, per Berliner Dekret quer durch die Republik Korrekturen im Bereich der Bereinigung von TSVG-Leistungen durchzuführen“, sagte Reinhardt. Es liege auf der Hand, dass dieses Verfahren vor allem dem Ruf der Krankenkassen folge, die dringenden Bedarf sehen, ihre Corona-gebeutelten Kassen wieder aufzufüllen. „Wenn es tatsächlich um eine sachgerechte Korrektur von Bereinigungen gegangen wäre, dann hätte man diese Aufgabe den Kassenärztlichen Vereinigungen überlassen können, wo in Teilen schon längst die entsprechenden Schritte in Angriff genommen worden sind“, sagte Reinhardt. Stattdessen komme nun…
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Pandemie-Bewältigung: Reinhardt fordert professionelle Routine statt Daueralarm
„Professionelle Routine statt Daueralarm“ hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, für den weiteren Umgang mit Corona gefordert. Man werde auf absehbare Zeit auch nicht mehr von Wellen sprechen, sondern von einem mehr oder weniger latenten Dauerzustand, zeigt sich Reinhardt überzeugt. Dieser werde auf der Grundlage der in den letzten Monaten gemachten Erfahrungen für alle Beteiligten gut handhabbar sein, wenn jetzt eine konsequente und konstruktive Analyse der bisherigen Erfolge und Versäumnisse erfolge. „Wir haben inzwischen so viel gelernt und erforscht, dass wir uns künftig nicht mehr auf Überraschungen berufen können“, sagte Reinhardt. Deshalb werde eine Bewertung des politischen Managements der Pandemie – von Impfstoffverteilung über Lockdown bis hin zu…
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Hartmannbund fordert Konzentration knapper Impfstoffreserven auf die Arztpraxen
Die Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, hat an die niedersächsische Landesregierung appelliert, während der noch anhaltenden Impfstoffknappheit die Lieferung der vorhandenen Vakzine-Kapazitäten auf die ambulanten Versorgungsstrukturen zu konzentrieren. Wenn die Impfkampagne in Niedersachsen nicht nachhaltig ins Stocken geraten solle, dann müsse eine zusätzliche „künstliche Verknappung“ durch die Umverlagerung der Impfstoffe in Impfzentren unbedingt vermieden werden. Dies gelte umso mehr, als der Ansturm auf die Praxen mit der Aufhebung der Priorisierung am 7. Juni zu zusätzlichem Druck führen werde. „Wir sollten auf die Erfahrung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte setzen und auf eine unbehinderte Fortsetzung der bisher zügigen und zielgerichteten Schutzimpfungskampagne in ihren Praxen“, sagte Lesinski-Schiedat. Dort…
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Reinhardt: Nachträgliche Impfnachweise sollten auch in den Impfzentren erfolgen
Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat die Entscheidung des Deutschen Bundestages begrüßt, die Praxen nicht zum nachträglichen Nachweis von „Corona-Impfungen“ in einen digitalen Impfausweis zu verpflichten. „Ich freue mich, dass die Politik hier auf den letzten Metern noch die Kurve bekommen hat und den Kolleginnen und Kollegen die dringend erforderliche Zeit zum Impfen belässt, statt sie zu weiteren Dokumentationen zu verpflichten“, sagte Reinhardt. Für den Hartmannbund-Vorsitzenden sind neben den vom Gesetzgeber vorgesehenen Institutionen auch die Impfzentren und deren eingespielte Strukturen eine geeignetere Option zum digitalen Nachtragen erfolgter Impfungen. „Ich bin sicher, dass die Betreiber der Impfzentren sehr schnell über Konzepte einer praktikablen Umsetzung eines solchen Vorhabens verfügen könnten“,…
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Famulaturen nun auch während des Semesters möglich
Hartmannbund und Marburger Bund begrüßen die Entscheidung des Wissenschaftsministers Björn Thümler, Famulaturen und Krankenpflegepraktika, die während der – coronabedingt – online stattfindenden Vorlesungszeit abgeleistet werden, nun für das Medizinstudium in Niedersachsen anzuerkennen. „Vielen Studierenden wurden seit Pandemiebeginn die eigentlich in den Semesterferien abzuleistenden Famulaturen und Praktika abgesagt, sodass die Einhaltung der Regelstudienzeit für sie in Gefahr war. Durch die Möglichkeit, die ausgefallenen klinischpraktischen Ausbildungsteile nun während des Semesters nachzuholen, können sie nun zeitnah als qualifizierte Ärztinnen und Ärzte für die Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehen“, freut sich Frau Prof. Lesinski-Schiedat, Landesvorsitzende des Hartmannbund Niedersachsens. „Auch wenn diese Entscheidung in anderen Bundesländern bereits früher getroffen wurde, sind wir dennoch froh, dass durch…
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Politische Planspiele gefährden die Qualität der medizinischen Versorgung
Der Hartmannbund kritisiert politische Planspiele zu einer Auflösung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Mit der vom Generalinspekteur der Bundeswehr offenbar geplanten erneuten Integration des Sanitätsdienstes in die Teilstreitkräfte drohten tiefgreifende Folgen für die fachliche Struktur des Sanitätsdienstes, die ärztliche eigenverantwortliche Behandlung der Patienten, die Versorgungsqualität und die zivil-militärische Zusammenarbeit. „Die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr ist das Ergebnis einer konsequenten Bündelung von Kräften und einer hoch effektiven Nutzung von Ressourcen für die fachliche Qualifizierung und Weiterentwicklung. Vor allem das Zusammenführen der fachlichen und militärischen Führung hat dies entscheidend mitgeprägt. Dieses überaus erfolgreiche Konzept darf nicht in Frage gestellt werden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.…