• Energie- / Umwelttechnik

    Hitzeextreme im Boden werden unterschätzt

    Bodentemperaturen wurden lange Zeit wenig beachtet, weil im Unterschied zu den oberflächennahen Lufttemperaturen aufgrund der deutlich aufwendigeren Messung kaum verlässliche Daten vorlagen. Ein vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) angeführtes Forschungsteam hat nun festgestellt, dass sich Boden- und Lufttemperaturen nicht nur unterscheiden können, sondern auch, dass sich der Klimawandel auf die Intensität und Häufigkeit von Hitzeextremen im Boden deutlich stärker auswirkt als in der Luft. Vor allem in Mitteleuropa sei dies der Fall, schreiben sie im Fachjournal Nature Climate Change.  Das Forschungsteam unter der Koordination der UFZ-Fernerkundlerin Dr. Almudena García-García hat für seine Studie Daten aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen: Daten aus meteorologischen Messstationen, von Fernerkundungssatelliten, aus dem Datenanalyseset ERA5-Land sowie aus…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Gesunde Böden sind überlebenswichtig

    Die wissenschaftliche Konferenz "Böden – divers & multifunktional", zu der mehr als 600 Teilnehmende vom 2. bis 8. September in Halle (Saale) erwartet werden, zeigt das breite Spektrum der Bodenforschung und thematisiert insbesondere die Themen Bodengesundheit und Bodenschutz. Neben einer Vielzahl von wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionsformaten gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Exkursionen, einer Kunstausstellung sowie einem Backwettbewerb "Wer bäckt das schönste und wohlschmeckendste Bodenprofil?". Veranstaltet wird die Tagung von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Auftrag der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG). Klimawandel, Wasserkrise und Ernährungsunsicherheit sind globale Herausforderungen und haben eines gemeinsam: Ihnen kann nur mit nachhaltigen und umweltgerechten Konzepten begegnet werden. Gesunde Böden sind…

  • Forschung und Entwicklung

    Neues Modell für den Trinkwassermarkt in Jordanien

    Wasserknappheit ist in zahlreichen Regionen der Welt ein Problem. Folgen davon sind Schwarzmärkte für Trinkwasser, unerlaubte Wasserentnahmen aus privaten Brunnen und der unkontrollierte Rückgang der Grundwasservorräte. Für Jordanien, das zu den wasserärmsten Staaten der Welt zählt, analysiert ein vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniertes Team internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Beitrag für Nature Sustainability die Rolle der Wassermärkte und deckt die zunehmende Abhängigkeit der Bevölkerung vom illegalen Wasserhandel auf. Der Artikel identifiziert Lösungen, mit denen der Staat die Wasserversorgung angesichts des Klimawandels stabilisieren könnte.  In mehr als 30 Städten der Welt sind Millionen Menschen darauf angewiesen, ihr Trinkwasser aus Speichertanks zu beziehen, denn oft kommt das Wasser nur stundenweise aus dem…

  • Energie- / Umwelttechnik

    PFAS verringern Aktivität von Immunzellen

    Da sie nur schwer abbaubar sind, werden per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (kurz: PFAS) auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet. Sie können zu Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, hormonellen Störungen und Krebs führen. Dass PFAS zudem die Aktivität menschlicher Immunzellen herabsetzen und auf diese Weise die Gesundheit beeinträchtigen können, hat nun ein Forschungsteam vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) gezeigt. Die Studie ist im Fachmagazin Chemosphere erschienen. Mit dem am UFZ entwickelten Verfahren könnten künftig immunmodulatorische Wirkungen weiterer Chemikalien aufgedeckt werden. Kosmetika, beschichtete Pfannen, Outdoor-Bekleidung – PFAS sind in vielen Alltagsprodukten verarbeitet. Der Grund: PFAS sind wasser- und fettabweisend, hitzebeständig und äußerst langlebig. Etwa seit den 1950er Jahren werden PFAS hergestellt, mittlerweile gibt es circa 10.000 verschiedene Verbindungen…

  • Forschung und Entwicklung

    Leipziger Forschungsteam entwickelt Verfahren für biobasiertes Nylon

    Bislang basierte die Produktion von Nylon auf erdölbasierten Ausgangsstoffen. Diese ist umweltschädlich, weil fossile Ressourcen genutzt, viel Energie benötigt und bei der Produktion klimaschädliches Lachgas ausgestoßen werden. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Leipzig entwickelte nun im Labor ein Verfahren, mit dem aus Phenol durch eine elektrochemische Synthese und den Einsatz von Mikroorganismen Adipinsäure, einer von zwei Grundstoffen von Nylon, produziert werden kann. Zudem gelang es zu zeigen, dass Phenol durch Abfallstoffe aus der Holzindustrie ersetzt werden kann. Damit könnte biobasiertes Nylon hergestellt werden. Publiziert wurde die Forschungsarbeit im Fachjournal Green Chemistry. In T-Shirts, Strümpfen, Hemden, Seilen oder gar als Bestandteil von Fallschirmen und Autoreifen – überall…

  • Forschung und Entwicklung

    Flussauen und Küsten sind unverzichtbar für Biodiversität und Klima

    Binnen- und Küstenfeuchtgebiete sind weltweit drastisch zurückgegangen. Dies hat negative Folgen für Mensch und Natur, da durch den Verlust Treibhausgase freigesetzt werden und Potenzialflächen für die Anpassung an Klimawandelfolgen verloren gehen. Eine Publikation des Bundesamts für Naturschutz (BfN) unter Beteiligung von Forschenden des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) beleuchtet nun die Rolle von Flussauen und Küstenfeuchtgebieten für Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in Europa. Das Thema steht auch im Fokus der fünften Europäischen Fachkonferenz zu Biodiversität und Klimawandel, die vom 26. bis 28. September 2023 in Bonn stattfindet. Zwischen 1970 und 2015 gingen Binnen- und Küstenfeuchtgebiete weltweit um etwa 35 Prozent zurück. Durch diesen Verlust werden Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen,…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wie belastet ist die Elbe?

    Deutschlands Fließgewässer wie beispielsweise die Elbe sind durch Einträge von außen etwa aus Industrie, Landwirtschaft oder Kläranlagen belastet. Doch diese Belastung verändert sich im Flussverlauf – durch viele Belastungsquellen und weil Abbauprozesse die Stoffe verändern. Forscher:innen mehrerer Helmholtz-Zentren wollen nun in einer gemeinsamen Messkampagne genauer analysieren, wie Umweltchemikalien, Nano- und Mikroplastikpartikel sowie Nährstoffe in welcher Konzentration und Größe in die Elbe und dann ins Meer gelangen und wie sie auf dem Weg dahin abgebaut und verändert werden. Die diesjährige Elbe-Fahrt im Rahmen der Forschungsinitiative MOSES beginnt Ende Juni in Tschechien und endet Mitte September in der Deutschen Bucht. Vom 3. bis 11. Juli wird das Forschungsschiff "Albis" des Helmholtz-Zentrums für…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Unterschätzter Wärmespeicher

    Der Klimawandel hat viele Effekte – der bekannteste davon ist die globale Erwärmung. Die überschüssige Wärme wird zu 89 Prozent in den Ozeanen gespeichert, der Rest von Eis und Gletschern, der Atmosphäre und von Landmassen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hat nun die gespeicherte Wärmemenge an Land (inklusive der Binnengewässer) untersucht und deren Verteilung aufgezeigt. Die im Fachjournal Earth System Dynamics veröffentlichten Berechnungen zeigen, dass dort im Jahr 2020 mehr als das 20-fache im Vergleich zu 1960 gespeichert wurde, wobei der stärkste Anstieg unter der Erde stattfand.  Die Zunahme der menschgemachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhindert, dass Wärme ins All abgegeben wird. Folglich nimmt die Erde stetig…

  • Forschung und Entwicklung

    Falter im Sinkflug

    Wiesen-Schmetterlinge werden in der Naturschutz-Gesetzgebung der EU künftig eine größere Rolle spielen als bisher. Denn anhand ihrer Vorkommen und Bestandsentwicklungen sollen die Mitgliedsstaaten dokumentieren, welche Fortschritte sie bei der Umsetzung der geplanten "Verordnung zur Wiederherstellung der Natur" gemacht haben. Zum Einsatz kommen soll dabei der sogenannte Tagfalter-Grünland-Indikator, den die Naturschutzorganisation Butterfly Conservation Europe kürzlich zum achten Mal berechnet hat. Diese Analyse, in die auch Daten und Expertise vieler Ehrenamtlicher in Deutschland unter Koordination von Fachleuten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Halle eingeflossen sind, zeigt einen dringenden Handlungsbedarf. Denn seit den ersten Berechnungen im Jahr 1990 hat sich die Situation der Grünland-Falter in Europa deutlich verschlechtert. Die Diagnose klingt besorgniserregend:…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Bioindikator für das Vorkommen von PFAS

    PFAS (per-/polyfluorierte Alkylsubstanzen) gelten als Ewigkeitschemikalien: Viele sind toxisch, andere wiederum sehr mobil oder akkumulieren sich in der Nahrungskette. Allerdings sind alle extrem langlebig und verteilen sich in der gesamten Umwelt. Wo dort die Belastungspunkte der PFAS liegen, ist nur mit sehr hohem Aufwand nachzuweisen. Deshalb braucht es Indikatoren. Wie ein Forschungsteam, das am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniert wird, nun im Fachmagazin Science of the Total Environment schreibt, kann die Leber von Wildschweinen als Bioindikator für diesen Zweck genutzt werden: Sie zeigt an, wie hoch die PFAS-Belastung vor Ort ist. Die Forscherinnen und Forscher hatten für ihre Studie 66 PFAS-Verbindungen in den Fokus genommen, die sich in drei Kategorien einordnen lassen:…