• Kunst & Kultur

    »Joseph Ponthus: Am laufenden Band. Aufzeichnungen aus der Fabrik / À la ligne« – Szenische Lesung in deutscher und französischer Sprache mit der Übersetzerin Mira Lina Simon & der Schauspielerin Clea Eden

    Schlachtkörper schieben und dabei Gedichte zitieren? Für Joseph Pontus war das Alltag in zweieinhalb Jahren als Zeitarbeiter in Fischfabriken und Schlachthöfen der Bretagne am Fließband. Die mechanische Tätigkeit rüttelt Erinnerungen an Musiker*innen und Schriftsteller* innen wach, die ihn prägten: Durch Aragon und Johnny Hallyday wird er zum Soldaten, mit Apollinaire ist er zärtlicher Liebhaber, mit Marx kämpft er gegen die Auswüchse des Kapitalismus. Entstanden ist ein leichtfüßiger und sprachgewandter sowie brutaler Text über die moderne Sklaverei in der Lebensmittelindustrie mit entfremdender Schichtarbeit, Kälte und Gestank, von körperlicher Erschöpfung und dem allgegenwärtigen Tod von Tieren, aber auch von Solidarität und Humor unter Arbeiter*innen und der "paradoxen Schönheit" der Hallen. Mira Lina…

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    „Le Grand Tour“- der französische Autor Olivier Guez im Gespräch mit dem slowakischen Autor und Journalisten Michal Hvorecky

    Im Rahmen Frankreichs EU-Ratspräsidentschaft organisiert das Institut Français eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Literatur aus Europa. Das Projekt heißt "Grand Tour" und ist von dem gleichnamigen Buch von Olivier Guez inspiriert. Olivier Guez hat 27 andere namhafte Autor*innen der verschiedenen Länder Europas, jeweils einen pro Mitgliedsstaat, dafür gewinnen können, mit ihm «un Grand Tour», eine Reise durch Europa zu wagen und über bedeutende Orte der europäischen Geschichte und Kultur zu schreiben. Anlässlich der französischen Präsidentschaft der EU gibt er diese außergewöhnliche Anthologie heraus mit den bisher unveröffentlichten Erzählungen und Kurzgeschichten, in denen sich Erinnerungen, Blickwinkel und Stimmungen eines Europas aus Fleisch und Blut vermischen, in denen verschiedene Schriftsteller*innen ihre…

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    Di, 15.03. „Kazimira“ – Svenja Leiber liest aus ihrem aktuellen Roman

    In der LeseLounge des Jungen Literaturhauses las Svenja Leiber 2006 die Titelerzählung ihres ersten Buches »Büchsenlicht« und zog die Hörer*innen mit ihrer sprachlich dichten, ungeschönten Schilderung des Lebens Jugendlicher im Lauenburgischen in den Bann. Drei Romane später, in denen ihre thematische Tenden zu Geschichten aus dem deutschen und europäischen Osten und Russland deutlich wurde, gewann sie 2014 den erstmals ausgeschriebenen Preis »Neue Prosa aus SH« mit einer Berliner Geschichte. In ihrem jüngsten Roman »Kazimira« geht der Blick einmal mehr in den Osten, in die Geschichte und in das harte Leben im Bernsteinabbau an der baltischen Küste Ende des 19. Jahrhunderts. Kazimira bringt ihr gesammeltes Bernstein ihrem Mann Antas, einem der…

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    Mo, 07.03. „Stunden aus Blei“ – die tschechische Schriftstellerin Radka Denemarková liest aus ihrem Aufsehen erregenden Chinaroman

    Radka Denemarková, 1968 mitten in den Prager Frühling hineingeboren, setzte sich in ihrem Werk bislang mit dunklen und verdrängten Seiten der europäischen Geschichte auseinander, etwa der Vertreibung der Deutschen nach 1945, mit Antisemitismus oder mit Gewalt gegen Frauen. In ihrem neuen Roman »Stunden aus Blei« erzählt sie vom aktuellen Zustand der chinesischen Gesellschaft, von rücksichtsloser Bereicherung und Repressionen und von gravierenden Menschenrechtsverletzungen, denen die Heldin, eine tschechische Schriftstellerin, durch Kontakte zu »Unumerziehbaren« ausgesetzt ist. »Stunden aus Blei« ist ein sprachliches Meisterwerk, das eine surreale Atmosphäre erzeugt und darin das Entsetzen über die tragischen menschlichen Schicksale umso deutlicher hervortreten lässt. Das Werk war in Tschechien Buch des Jahres 2019, wurde in…

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    22.-24.02.: Lesereise des kurdisch-irakischen Autors Bachtyar Ali

      Mi, 23.02. "Mein Onkel, den der Wind mitnahm" – Lesung und Gespräch mit dem kurdischirakischen Autor Bachtyar Ali und Nils Aulike Djamschid Khan ist hinter dicken Gefängnismauern dünn geworden. Leicht wie Papier, sodass ihn eines Tages ein Windstoß erfasst und ihn fortträgt, über die Mauern des Gefängnisses hinweg und hinaus in die weite Welt. Immer wieder weht er davon, und immer wieder beginnt er ein neues Leben. Bei der Armee, als Geist, als Prophet, als Geliebter, als fliegende Attraktion – zahllose Wirbel ziehen den Mann mit sich fort, bis er selbst nicht mehr weiß, wer er einmal war und wohin er gehört. Einzig sein Neffe ist auf der Suche…

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    Mo, 14.02.: Mirko Bonné liest aus seinem aus seinem für den Alfred-Döblin-Preis nominierten neuen Roman „Seeland Schneeland“

    Wales im Jahr 1921: Der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe haben gewütet, Europa ist am Boden. Der junge Merce Blackboro ist dem Fronteinsatz in der Antarktis entgangen, leidet jedoch seit seiner Rückkehr von Shackletons gescheiterter Endurance-Expedition unter der heimischen Enge. Umso mehr, als Ennid Muldoon, die Liebe seines Lebens, eines Tages fluchtartig verschwindet, um ihr Glück in Amerika zu suchen. Mit ihr auf demselben Auswandererschiff reist inmitten der Elenden Europas der Tycoon und Trinker Diver Robey, der von einer Flugverbindung zwischen der alten und der neuen Welt träumt. Als der Dampfer in einen gewaltigen Schneesturm gerät und manövrierunfähig auf offener See treibt, scheinen sich die Hoffnungen aller – ob…

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    01.02.: Norbert Gstrein liest aus „Der zweite Jakob“

    "Natürlich will niemand sechzig werden." So beginnt in Norbert Gstreins neuem, auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021 platzierten Roman "Der zweite Jakob" das Lebensgeständnis des Helden, über den eine Biographie erscheinen soll. Norbert Gstrein, 1961 in Tirol geborener und in Hamburg lebender Schriftsteller, erzählt von einem Schauspieler, Jakob, dessen Tochter ihn überraschend mit der Frage konfrontiert: "Was ist das Schlimmste, das du je getan hast?" Und Jakob erinnert sich – an einen Filmdreh an der mexikanischamerikanischen Grenze, an die Morde an Frauen und das Elend dort, das er bloß distanziert mitbekam, an die beiden Male, al er plötzlich mittendrin war… Jakob schämt sich, ringt mit den simplen Urteilen der…

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    18.01.: „Dunkelblum“ – Jahresauftakt mit Eva Menasse im Literaturhaus

    Di, 18.01. "Dunkelblum" -Eva Menasse liest aus ihrem Roman über das kollektive Schweigen nach dem Kriegsverbrechen Keiner will darüber reden, aber die dunkle Vergangenheit lässt sich nicht länger verbergen. Im Herbst 1989 kommt ein älterer Mann aus Boston nach Dunkelblum im Burgenland, auf den ersten Blick eine Kleinstadt wie jede andere. Er scheint sich für Ereignisse in den Dreißiger- und Vierzigerjahren zu interessieren, über die niemand reden will, denn hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Einwohner seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. Doch wie in einem Spuk tauchen nun ein…

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    Start von „Literaturland SH“

    Das Literaturhaus Schleswig-Holstein hat schon bisher auf seiner Hauswebsite die Aufgabe übernommen, Informationen zur hiesigen Literaturlandschaft strukturiert aufzubereiten und öffentlich zu machen. Dies wird in neuer und noch ansprechenderer Form künftig von der Website literaturland-sh.de geleistet, die eine entscheidende Weiterentwicklung der Digitalisierungsbemühungen des Hauses darstellt. Entscheidend ist der topographische Zugriff, der durch die Seite möglich ist: Die Literaturlandschaft Schleswig-Holsteins wird im Wortsinn als Landschaft erfahrbar, und die Verbindungen zwischen Raum und Dichtung werden auf diese Weise deutlicher, als das in anderen Präsentationsformen möglich wäre. Die Seite ist seit dem 8.12. für die Öffentlichkeit zugänglich. Im digitalen Literaturland können Benutzer*Innen eine virtuelle Reise durch das literarische Schleswig-Holstein antreten: entlang seiner literarischen…

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    Hebbel-Preis 2022 an Svealena Kutschke

    Die 1977 in Lübeck geborene Schriftstellerin Svealena Kutschke erhält den Hebbel-Preis 2022. Seit dem Erscheinen ihrer ersten beiden Romane Etwas Kleines gut versiegeln (2009) und Gefährliche Arten (2013) hat sie die deutsche Gegenwartsliteratur vielfältig bereichert. Mit Stadt aus Rauch (2017) hat sie einen Generationenroman über ihre norddeutsche Geburtsstadt vorgelegt, der zugleich ein Roman über die deutsche Geschichte der letzten 150 Jahre ist. 2019 publizierte sie ihr erstes Theaterstück zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden, das erfolgreich im Rahmen der Autorentheatertage des Deutschen Theaters Berlin uraufgeführt wurde. 2021 erschien ihr vierter Roman Gewittertiere. In Gestalt der Geschichte der Geschwister Colin und Hannes legt die Autorin schonungslos eine sprachlich…