• Forschung und Entwicklung

    Corona: Impfung ohne Nadel?

    Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam und der Technologietransfer-Fond KHAN-I entwickeln gemeinsam mit dem Lead Discovery Center in Dortmund ein Impfverfahren gegen SARS-CoV2. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, in den kommenden Jahren über den gezielten Impfstofftransport über die Haut Immunität und Schutz gegen das Virus aufbauen zu können. SARS-CoV2 hat mittlerweile über 3,6 Millionen Menschen weltweit infiziert und ist verantwortlich für über 250.000 Todesfälle. Die Dunkelziffer wird deutlich höher eingeschätzt. Für Milliarden Menschen bestimmt diese Pandemie gegenwärtig den Lebensalltag und auch langfristig sind die Auswirkungen auf Weltwirtschaft und Gesundheitssysteme schwerwiegend. In Industrie und akademischer Forschung wird über viele Lösungsansätze an der schnellen Entwicklung eines wirksamen, anhaltenden Impfschutzes gearbeitet,…

  • Forschung und Entwicklung

    Größtes synthetisches Polysaccharid hergestellt

    Chemiker des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam haben mit der Herstellung der beiden größten jemals synthetisierten Kohlenhydrate einen neuen Weltrekord aufgestellt. Unter Verwendung eines ursprünglich am Institut entwickelten Kohlenhydrat-Syntheseautomaten stellten sie sowohl ein lineares 100-mer sowie ein mehrfach verzweigtes 151-mer-Polysaccharid her. Die Herstellung definierter Polysaccharide liefert die Grundlage für ein besseres Verständnis wie diese allgegenwärtigen Biopolymere ihre Rolle als Materialien erfüllen. Kohlenhydrate sind die vorherrschenden Biopolymere auf der Erde. So sind Polysaccharide wie Cellulose die Baumaterialien für Pflanzen oder schützen als Chitin in Schalen Tiere. Obwohl die Natur jedes Jahr Hunderte Millionen Tonnen Cellulose und Chitin produziert, hat sich der Zugang zu vollständig definierten Polysacchariden als äußerst schwierig erwiesen.…

  • Forschung und Entwicklung

    Was die Saugkraft der Pflanzen limitiert

    Mittels Unterdruck saugen Pflanzen Wasser aus der Erde. Weshalb der Wert des Drucks dabei etwa -100 bar nicht unterschreitet, war bislang ein ungelöstes Rätsel. Eine interdisziplinäre und internationale Forschergruppe berichtet nun in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), dass offenbar so genannte Lipidaggregate in den Pflanzensäften für das Phänomen verantwortlich sind. Simulationen und Modellrechnungen zeigen, wie sich auf Grund der Lipide wachsende Hohlräume bilden, die die Flüssigkeitssäule bei zu großen Unterdrücken abreißen lassen. Hydraulische Systeme nutzen Druckunterschiede zur Signal-, Kraft- und Energieübertragung. Etliche Maschinen funktionieren auf Basis dieses Prinzips – aber auch in der Natur findet sich dafür ein prominentes Beispiel: die Wasseraufnahme von Pflanzen. Die…

  • Forschung und Entwicklung

    ERC Advanced Grant 2020 geht an Brandenburger Chemiker Markus Antonietti

    Der Materialchemiker Markus Antonietti, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, hat die seltene Auszeichnung des ERC Advanced Grant 2020 erhalten. Für ihn ist es bereits die zweite Auszeichnung dieser Art, statutengemäß für zwei grundverschiedene Forschungsprojekte. “Unser OCHEAMA- Projekt ist reiner Steam Punk”, berichtet Antonietti. “Wir benutzen “vergessene Werkzeuge” und die Chemie des 19. Jahrhunderts und wenden die Methoden auf aktuelle Fragestellungen der Materialwissenschaft an, mit zum Teil schon jetzt hervorragenden Ergebnissen, die eher orthogonal zu den jetzigen wissenschaftlichen Glaubensbekenntnissen sind”. Das European Research Council, ERC, von der Europäischen Union in 2007 gegründet, ist die erstrangige Europäische Institution für Forschungsförderung. In jedem Jahr werden von ihr die besten…

  • Forschung und Entwicklung

    Eine Chemiefabrik für alle Fälle

    Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten könnten sich künftig leichter vermeiden lassen. Denn mit einem Automaten für die radiale Synthese, die Chemiker des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung entwickelt haben, lassen sich medizinische Wirkstoffe und andere chemische Produkte künftig flexibel produzieren. Die Apparatur lässt sich schnell auf die Synthese sehr unterschiedlicher, auch komplexer Substanzen umprogrammieren, ohne dass jemand die Apparatur umbauen muss. Dabei kann sie Syntheseschritte kombinieren, für die bislang mehrere Geräte notwendig waren. Außerdem kann das Gerät die Stoffe an entlegenen Orten ferngesteuert herstellen. Die neue Technik erleichtert auch datenbasierte Entwicklungen in der Chemie und könnte damit die Suche nach neuen chemischen Produkten und Reaktionsprozessen beschleunigen. https://www.mpg.de/14601738/radial-synthese-automat-ferngesteuert Chemische Produktion…