• Energie- / Umwelttechnik

    Freiwillige Vereinbarung: Keine Lösung für Schweinswal und Meeresvögel

    Stellnetze sind eine der Hauptgefährdungsursachen für marine Tierarten in der Ostsee. Jährlich sterben bis heute in großer Zahl Seevögel und Schweinswale als ungewollter Beifang der Fischerei, indem sie sich bei der Nahrungssuche in den unsichtbaren Netzmaschen verfangen. Die heute verlängerte freiwillige Vereinbarung mit den Fischern bleibt ungeeignet, das Problem zu lösen.  Nach amtlichen Schätzungen sterben jeden Winter in der südlichen Ostsee 45.000 Tauchvögel durch die Fischerei. An der schleswig-holsteinischen Ostseeküste stranden zu dem jedes Jahr 100 bis 200 Schweinswale in den Stellnetzen, der größte Teil in Stellnetzen ertrunken. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Ostseeschweinswals ist von im Mittel 20 Jahren auf 4 Jahre gesunken. Nur noch jedes dritte weibliche Tier erreicht…

  • Energie- / Umwelttechnik

    ‚Aalutsetten‘: Schleswig-Holsteins Beitrag zum Verschwinden des Aals

    Der NABU Schleswig-Holstein kritisiert die Praxis des „Aalutsettens“ (Aale aussetzen) in Schleswig-Holstein: Deutliche Warnungen von Wissenschaftler*innen in Deutschland und der EU werden von der Politik in den Wind geschlagen. Der NABU wirft dem Fischereiministerium erneut vor, wider besseres Wissen weiterhin zum Aussterben des Aals beizutragen. Die Situation ist bedrohlich: Der Bestand des Europäischen Aals ist um 99 % geschrumpft. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES), dem auch das renommierte deutsche Thünen-Institut angehört, hat im Herbst 2021 deshalb gefordert, dass in der EU jegliche Aalfischerei eingestellt werden müsse, wobei ausdrücklich auch Besatzmaßnahmen, wie es das „Aalutsetten“ darstellt, als nicht zielführend benannt wurden. Ende Mai 2022 hat ICES zusätzlich die von den…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Richtige Entscheidung!

    Der NABU begrüßt, dass Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz auf der letzten Agrarministerkonferenz gegen die Aufschiebung der geplanten Stilllegung von 4% der Agrarflächen ab 2023 gestimmt hat. Diese sind Teil von Agrarumweltvorgaben der EU. NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz wirft den Kritikern vor, einen moralisch-ethisch stark interessenbetonten und eingeschränkten Blick auf die Problemlage zu haben: Die massive Biodiversitätskrise, die Anlass für die notwendigen Stilllegungen sind, wird in der Diskussion völlig ausgeblendet. Offensichtlich besteht auch kein Interesse an naturfördernden Lösungsmöglichkeiten der Krise, durch die das angestrebte Ziel viel besser erreichbar wäre. Offensichtlich waren die Bekenntnisse von Teilen der Politik zum bedrohlichen Insektensterben und zur Lösung der Biodiversitätskrise in großen Teilen nur der kurzfristigen Aufmerksamkeit…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Ein direkter Draht zum Naturschutz

    Wie locke ich Wildbienen in meinen Garten, darf ich Vögel auch im Sommer füttern oder wo ist die nächste NABU-Gruppe? Das Interesse am Natur- und Umweltschutz ist groß und viele Bürger*innen melden sich beim NABU, um sich zu diesen und vielen anderen Themen beraten zu lassen. „Wir freuen uns darüber, dass immer mehr Menschen den Naturschutzgedanken verinnerlicht haben und sich auch praktisch engagieren möchten. Die häufigen Anfragen zeigen uns deutlich, dass die starke Rolle des NABU als „Anwalt der Natur“ anerkannt wird und die Fach- und Sachkenntnis des NABU gefragt ist“, stellt Ingo Ludwichowski, Geschäftsführer des NABU Schleswig-Holstein, fest.    Der NABU hat deswegen als Service für alle Bürger*innen das…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Vogelgrippe auch auf Trischen

    Nachdem im Frühsommer bereits Seevogelkolonien in Frankreich, den Niederlanden und Schottland Ausbrüche der Vogelgrippe mit zum Teil hohen Verlusten unter den Brutvögeln meldeten, sind seit Mitte Juni vermehrt auch verendete Tiere an Schleswig-Holsteins Küste gefunden worden, so auch auf der Insel Trischen im Wattenmeer-Nationalpark. Betroffen sind derzeit vor allem Brandseeschwalben. Trischen liegt in der Schutzzone 1 des Nationalparks Wattenmeer und darf zur Brutzeit nur vom Naturschutzwart betreten werden. Die Insel stellt einen wichtigen Rückzugsraum für bedrohte Vogelarten wie Seeschwalben, Austernfischer und Rotschenkel dar. Auch andere ans Wasser gebundene Vögel wie Möwen, Kormorane und Löffler brüten in großen Kolonien auf der Insel. Vor drei Wochen fand Till Holsten, vom NABU als…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Zumeldung: NABU zum Koalitionsvertragsentwurf CDU / Grüne in Schleswig-Holstein

    Der NABU nimmt mit großer Enttäuschung das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und Grünen in Schleswig-Holstein zur Kenntnis. Trotz weniger Lichtblicke fällt die Bewertung des vorgelegten Papiers deutlich negativ aus. Die ministerielle Trennung von Landwirtschaft und Umwelt ist rückwärtsgewandt und stürzt das Land im Naturschutz weiter in die Krise. Die Herauslösung des Landwirtschafts- aus dem Umweltministerium ist ein drastischer Rückschritt, nicht nur für die Umsetzung von Naturschutzzielen in der Fläche, sondern auch für eine fortschrittliche Gestaltung der Agrarpolitik, in der das Land bislang bundesweit klima- und naturschutzorientiert führend war. Zwar begrüßt der NABU ausdrücklich das „Anwachsen“ der Finanzmittel für die Umsetzung der auch vom NABU unterstützten, in der letzten Legislaturperiode…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Windenergiekonzept der Bundesregierung bedroht Fachplanung des Landes

    Schleswig-Holstein hat als einziges Bundesland das von der Bundesregierung wegen des Klimaschutzes und einer größtmöglichen Energie-Unabhängigkeit beschlossene Ziel erreicht, planerisch zwei Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete für Windenergie auszuweisen. Auf Grundlage von Abstands- und Ausschlusskriterien hat das Land nach einem sorgfältigen, konfliktreichen, mehrjährigen Abstimmungsprozess seine Regionalplanung verabschiedet. Damit werden sowohl der Ausbau der Windenergie kräftig vorangetrieben, als auch die Bedürfnisse von Mensch und Natur in den betroffenen ländlichen Räumen grundsätzlich berücksichtigt. Doch kaum steht die Planung, droht sie vom Bund ‚zerschossen‘ zu werden. Nicht nur, dass vor allem die "Grünen" in Schleswig-Holstein jetzt einen Ausbau auf drei Prozent fordern und dadurch den erreichten ‚Windfrieden‘ gefährden. Überdeutliche Hinweise, wie rücksichtslos in…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Saisonstart auf Vogelinsel Trischen

    Ende März tritt auf Trischen der neue Naturschutzwart Dr. Till Holsten seinen Dienst an. Der ehemalige Kinderarzt wird sieben Monate lang die Natur der einsamen Insel dokumentieren und erforschen. Holsten ist der der einzige Bewohner der sonst nur von Vögeln besiedelten Insel mitten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Das 15 km vor der Küste gelegene Eiland dient seit Jahrzehnten als Rückzugsraum für bis zu 5.000 Vogelbrutpaare. Darunter befinden sich viele ehemals häufige Arten wie Feldlerche und Austernfischer, die in den letzten Jahren starke Bestandseinbrüche erlitten haben. Das vom NABU betreute Schutzgebiet ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich: „Trischen ist einer der letzten Orte Deutschlands, die mit dem Begriff Wildnis noch etwas zu…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Ende des Biogas-Booms

    Nach Ablauf der zwanzigjährigen Garantie auf die EEG-Einspeisevergütung dürften die meisten der mit nachwachsenden Rohstoffen versorgten Biogasanlagen unwirtschaftlich und deswegen aufgegeben werden. Die ersten Biogasanlagen werden bereits in wenigen Jahren, die meisten wohl in etwa fünf bis zwölf Jahren aus der Subventionsgarantie fallen. Doch was kommt nach Mais? Eine Laufzeitverlängerung mit den bisherigen Vergütungssätzen ist nicht zu erwarten. Abgesehen von den mit Reststoffen betriebenen Biogasanlagen werden nur wenige Anlagen überleben. Zumal bereits jetzt trotz üppiger Subvention viele Anlagen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind. Der NABU hat in einem ausführlicheren Positionspapier mehrere Alternativen aufgezeigt, die sowohl der Energieerzeugung dienen können, aber auch im Naturschutz Alternativen bieten. In Kurzform bedeuten diese:…

  • Energie- / Umwelttechnik

    A20: Frühe Fehlentscheidungen für massive Verzögerungen verantwortlich

    Der Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg wurde 2013 durch das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig wegen gravierender Planungsmängel gestoppt. Seitdem arbeiteten zunächst der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) und zuletzt die DEGES als Planungsträger an der Weiterführung des Projekts – und haben große Probleme mit planerischen Festlegungen der Vergangenheit. Jüngstes Beispiel ist der Versatz der A20-Trasse an der zukünftigen Trave-Querung zwischen Bad Segeberg und Högersdorf, um auf Drängen der EU-Kommission ein europaweit bedeutsames Quellhang-Flusssystem nicht zu zerstören. Dadurch berührt die zukünftige Autobahntrasse jedoch das direkte Umfeld einer Schule. Diese durch eine Rückfrage der DEGES bei der EU notwendige Änderung führte in der Politik zu einem Aufschrei. Es wurde der Eindruck…