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F20.0 – Im Spiegel der Angst: Ausstellung in Kloster Irsee
Auf Einladung des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags zeigt Karsten Kirschke (Münster) Zeichnungen, die in rückblickender Aufarbeitung einer akuten psychischen Krise entstanden sind. „Das eigene Gesicht ist mir dabei ein willkommener Anlass, mich durch entstellende Verformung mit dem seelischen Leid zu konfrontieren“, so der Künstler selbst. In der Fachsprache wird die Erkrankung „Psychose“ mit dem Code „F20.0“ verschlüsselt. Diese Verschlüsselung taucht als eine sich wiederholende, leere Floskel in den Arbeiten auf. Das Stigma der Diagnose jedoch, welches eine weitere Belastung für die lädierte Seele darstellt, lässt sich aus den Zeichnungen nur erahnen. „Der Griff zum Bleistift ist für mich daher ebenso ein Mittel der Gegenwehr“, bekennt Karsten Kirschke: „Ich bin weitaus…
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Von Irsee nach Iran – Reise ins Land der Sonnenmänner und Löwenfrauen
Iran? Heißt es nicht eigentlich Persien? Gehört das Land wirklich zur vielbemühten arabischen Welt, in die es oft eingeordnet wird − oder ist es etwas ganz Anderes? Das Land Iran begegnet uns häufig nur in Form von Schlagzeilen in den Nachrichten. Zuletzt im Hinblick auf die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran oder die Protestbewegung gegen das iranische Regime. Um die vielfältigen Konfliktlagen und Hintergründe zu verstehen, lohnt sich ein tiefgehenderer Blick in die Geschichte und Kultur Irans. Wo steht das Land drei Jahre nachdem es wieder einmal in den Fokus der Weltöffentlichkeit gelangte − mit einer prominent von Frauen und der Generation Z angeführten Protestbewegung? Im Seminar „Iran –…
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Irseer KABINETT-Stücke
Anlässlich des 70. Geburtstags von Sven Mueller zeigt das Schwäbische Bildungszentrum in der sechsten Auflage seiner Irseer KABINETT-Stücke Arbeiten des international ausstellenden Künstlerpaars Jusha und Sven Mueller, die gemeinsam ein Werk vertreten. Die ausgewählte Werkgruppe beschäftigt sich in gestischer Farbfeldmalerei mit Gegenwart und Zukunft. In sogenannter Grattage-Technik wird der Hintergrund farbauftragend wieder freigelegt, um damit das zeitliche Geschehen als positiven Ausblick aufzuzeichnen. Wie die Klänge einer Fuge, die sich überlagern und verdichten, wie die Farbräume einer monochromen Malerei, fordern die gezeigten Bildarbeiten eine Sehhaltung, die bereit ist, langsamer zu werden. Erst wenn sie sich dem schnellen Konsum widersetzt, erschließt sie sich. Zur Vernissage am Samstag, 20.09.2025, um 16.30 Uhr spricht…
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Denkmal meets Vesper: Kloster Irsee lässt am Tag des offenen Denkmals erneut aufhorchen
Die ehemals reichsunmittelbare Benediktinerabtei Irsee erfuhr nach der Säkularisation zwei große Nutzungsänderungen, die für den Erhalt des Klostergebäudes maßgebend waren: Zwischen 1849 und 1972 wurden die Räumlichkeiten als „Kreis-Irren-Anstalt" genutzt, und seit 1981 dient das Haus als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben. So prägt „Kloster Irsee“ bist heute die lokale bzw. schwäbische Identität. Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ das größte Kulturevent Deutschlands bildet, sind am 14. September 2025 alle Besucherinnen und Besucher ganz herzlich eingeladen, sich vom überzeitlichen Wert von Klosterkirche, Konventgebäude und Gedenkstätte Prosektur überzeugen zu lassen. Führungen werden sowohl um 14 Uhr als auch um 15.30 Uhr…
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Wo Licht ist, ist auch Schatten: Schwäbisches Bildungszentrum Irsee legt fünfte Treibhausgas-Bilanz vor
„Kloster Irsee hat im Bilanzjahr 2024 bereits 50,7% des Potenzials zur Minderung der Emissionen über eigene Maßnahmen ausgeschöpft“, resümiert Robert Immler in der aktuellen Treibhausgas-Bilanz des Schwäbischen Bildungszentrums. Der unabhängige Energieeffizienzexperte im Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) hat sie für den Partner im Bündnis Klimaneutrales Allgäu erstellt. „So sehr es uns freut, dass unser Anteil an erneuerbarem Strom bereits 88 Prozent und der Anteil erneuerbarer Wärme schon 30% beträgt, so sehr weiß ich, dass wir angesichts von nur 6 Prozent emissionsarmer Mobilität in Bezug auf die Arbeitswege unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch kräftig zulegen müssen“, fasst Werkleiter Dr. Stefan Raueiser das jetzt vorgelegte Zahlenwerk zusammen. Die größten Anteile an Emissionen…
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Emotionaler Abschied in Kloster Irsee: Nach 436 Monaten tritt Haustechniker Manfred Reuter in den Ruhestand
Als der gelernte KFZ-Mechaniker, Werkzeugmacher und Startbahninstandsetzungs-Feldwebel Manfred Reuter am 1. April 1989 seine Tätigkeit als Hausmeister im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee aufnahm, war die Welt noch eine andere: Mobile Overhead-Projektoren statt fest installierte Beamer bestimmten den Tagungsbetrieb, die Abteilung Haustechnik wurde nicht über Handy, sondern per Funkgerät zu Einsätzen auf dem weitläufigen Campus gerufen, Tagungs- und Restauranttische in „Eiche rustikal“ waren bockschwer, der Rasenmäher musste noch geschoben werden und hatte keinen Fangkorb, Be- und Entsorgungsfahrten nach Kaufbeuren waren an der Tagesordnung. „Es war nicht die gute alte, sondern eine körperlich anstrengende Zeit“, erinnerte Abteilungsleiter Harry Bittner die zahlreichen zur Verabschiedung versammelten ehemaligen wie heutigen Kolleginnen und Kollegen. „Ihre Dienstbereitschaft gerade…
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Schwabenakademie: Einladung zur 37. Kunst-Sommernacht in Kloster Irsee
In Kloster Irsee hat sie nun endgültig begonnen, die heiße Phase des Jahres. Denn mit Beginn des Sommermonats August quartieren sich knapp 100 Künstlerinnen und Künstler aus drei Ländern (Deutschland, Österreich und der Schweiz) für acht Tage in Kloster Irsee ein, um an der Hand ausgewählter Meisterinnen und Meister sich ganz „ihrer“ Kunst hinzugeben: Malerei und Textilkunst, Alte Musik und Bildgeschichten stehen dabei ebenso auf dem Programm wie Lyrik und Druckgrafik, Fotografie und Prosa und – last not least – Chor bzw. Gesang. Und das Beste daran: Am 9. August ab 17 Uhr sind alle Interessierten ganz herzlich eingeladen, im Rahmen der 37. Schwäbischen Kunst-Sommernacht die Früchte dieser einmaligen „Künstlerkolonie…
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Das Antoniuszimmer von Kloster Irsee: Vom Leitungsbüro zum Tagungsraum
Das sogenannte Antoniuszimmer befindet sich im Erdgeschoss des Konventgebäudes von Kloster Irsee, näherhin im nordwestlichen Eckrisalit des Westflügels, der ab 1727 unter Abt Willibald Grindl errichtet wurde. Der ca. 40qm große Raum diente jahrzehntelang als Büro des Werkleiters und als Besprechungszimmer. Nachdem alle Büros des Schwäbischen Bildungszentrums im „Sommerhaus“ von Kloster Irsee zusammengefasst wurden, ist das historische Antoniuszimmer jetzt ein moderner Gruppenraum geworden. Im Zentrum seiner Stuckdecke befindet sich ein etwa 2,3 x 3 Meter großes, rechteckiges Deckengemälde, das an den Ecken von vier ovalen Engelsdarstellungen flankiert wird. Das Motiv „Das Christuskind erscheint dem Heiligen Antonius“ wird Franz Anton Erler (1695-1745) aus Ottobeuren zugeschrieben. „Durch mehrere unsachgemäße Maßnahmen 1934/35 und…
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Der Schreibwettbewerb Irseer Pegasus geht in die 28. Runde – Einsendeschluss ist der 15. September 2025
Auch in diesem Jahr ruft die Schwabenakademie Irsee Nachwuchsautorinnen und -autoren dazu auf, sich mit unveröffentlichten Texten um die Teilnahme beim renommierten Literaturwettbewerb Irseer Pegasus zu bewerben. Die Teilnahme am Workshop, der vom 3. bis 5. Januar 2026 stattfindet, darf bereits als Auszeichnung gewertet werden, denn eine dreiköpfige Jury wählt aus allen Bewerbungen zwölf vielversprechende Nachwuchsautorinnen und -autoren aus, die kostenfrei am Workshop teilnehmen können. Die Schwabenakademie Irsee übernimmt für die Teilnehmenden die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie das Rahmenprogramm und fördert so junge schriftstellerische Talente. Unterstützt wird sie dabei vom Sparkassenbezirksverband Schwaben, der den Schreibwettbewerb auch in diesem Jahr mit einer großzügigen Spende bedacht hat. Partner ist zudem…
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Transition: Für eine bedarfsgerechte Versorgung von jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen im Übergang zum Erwachsenenalter
Wie kann der Übergang von der Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Erwachsenen-Psychiatrie im Behandlungsalltag besser gelingen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Ende Juni das Symposium der Gesundheitsunternehmen der bayerischen Bezirke im jüdischen Gemeindezentrum in München. Charlotte Knobloch setzte gleich zu Beginn der mit rund 480 Teilnehmenden ausgebuchten Veranstaltung den Ton: „Wir erleben bewegte, höchst beunruhigende Zeiten. Jüdische Menschen leben in Angst, wie wir sie seit dem Holocaust nicht mehr erlebt haben. Das führt zum Rückzug in die Unsichtbarkeit. Indem Sie bei uns tagen, werden auch wir sichtbar“, bedankte sich die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern bei den Ausrichtern des Symposiums, dem Bayerischen Bezirketag mit seinem Bildungswerk in Irsee…