• Energie- / Umwelttechnik

    300.000 Jahre alte Momentaufnahme: Älteste menschliche Fußabdrücke aus Deutschland gefunden

    In einer heute im Fachjournal „Quaternary Science Reviews“ erschienenen Studie stellt ein internationales Forschungsteam rund um Forschende der Universität Tübingen und des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment die frühesten aus Deutschland bekannten menschlichen Fußabdrücke vor. Die Spuren wurden im etwa 300.000 Jahre alten paläolithischen Fundstellenkomplex Schöningen in Niedersachsen entdeckt. Umgeben sind die vermutlich von Homo heidelbergensis stammenden Abdrücke von mehreren Tierspuren – gemeinsam zeichnen sie ein Bild des damaligen Ökosystems. Finanziert wird das Projekt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Universität Tübingen. In einem von Gräsern bewachsenen offenen Birken- und Kiefernwald liegt ein wenige Kilometer langer und einige hundert Meter breiter See. An dessen schlammigen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Am Meeresboden der Antarktis

    Senckenberg-Wissenschaftlerinnen Angelika Brandt und Hanieh Saeedi haben gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen die wahrscheinlichen Reaktionen des antarktischen Meeresbodens auf Klimawandel, Fischereidruck und andere anthropogene Einflüsse beschrieben. Die Ergebnisse der kürzlich im Fachjournal "Frontiers in Marine Science" veröffentlichten Studie decken sich mit denen von Senckenberger Davide di Franco zu den Auswirkungen variierender Meereseisbedeckung und -konzentration auf Krebsgemeinschaften im Südpolarmeer. Die Autor*innen erörtern Strategien, um das Ökosystem am Meeresboden langfristig zu schützen. Der Meeresboden (Benthal) der Antarktis ist ein hochdiverses und dynamisches Ökosystem. Die marinen Benthosgemeinschaften leben dort seit Millionen von Jahren unter vergleichsweise konstanten, polaren Bedingungen. Im Laufe von vielen Millionen Jahren Evolution haben sie sich speziell an diesen Lebensraum im Südpolarmeer…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Neue Dauerausstellung: Meeresforschung und Tiefsee

    Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main lädt ab 4. September seine Besucherinnen und Besucher ein, in die Themenwelten „Meeresforschung und Tiefsee“ einzutauchen. Sie lernen technische Herausforderungen und faszinierende Lebensformen kennen. Das immersive Ausstellungserlebnis ist der erste Teil eines modularen Masterplans zur Neukonzeption und Erweiterung des Museums, der, im Jahr 2015 beschlossen, nun sukzessive umgesetzt wird. Er sieht vier Großbereiche vor: Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Masterplan und Gestaltung der beiden Themenräume stammen von ATELIER BRÜCKNER. „Meeresforschung und Tiefsee“ bilden den Auftakt zu den „Lebensräumen der Erde“, denen das zweite Obergeschoss des Museums gewidmet ist. Sie sind über das Haupttreppenhaus des 1917 errichten Altbaus erreichbar. Die Narration entwickelt sich entlang…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wissenschaftler*innen warnen vor der Ausbreitung gebietsfremder, invasiver Arten

    Die Anzahl gebietsfremder Arten nimmt rasant zu. Aktuell gibt es weltweit bereits mehr als 18.000 dieser Arten, berichten internationale Wissenschaftler*innen heute im Fachjournal „Biological Reviews“. Ein kleiner Teil gebietsfremder Arten sind invasiv und sorgen in ihren neuen Lebensräumen für eine Menge von Problemen, wie beispielsweise die Verdrängung einheimischer Arten. Das Team, darunter Dr. Hanno Seebens vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, warnt daher eindringlich vor der steigenden Bedrohung durch solche Arten. Um die Eindringlinge aufzuspüren, ihre Ausbreitung zu kontrollieren und möglichst zu stoppen, sei ein sofortiges Handeln nötig. Gebietsfremde Arten sind Pflanzen, Tiere oder auch Mikroben, die absichtlich oder versehentlich durch menschliche Aktivität in Gebiete gebracht wurden, wo sie natürlicherweise…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Die Greta-Spinne

    Senckenberg-Arachnologe Peter Jäger hat eine neue Spinnengattung auf Madagaskar benannt: Unter dem Namen Thunberga werden nun fünf Arten innerhalb der Riesenkrabbenspinnen zusammengefasst. Der Name soll dabei bewusst an die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihr Engagement gegen den Klimawandel erinnern. Jäger will damit auf die Bedrohung der madagassischen und globalen Artenvielfalt aufmerksam machen. Die Studie erschien gestern im Fachjournal „Zootaxa“. Riesenkrabbenspinnen bauen keine Netze, sondern sind als aktive Jäger bekannt. „Schon lange wird ein großer Artenreichtum innerhalb dieser Gruppe vermutet“, erklärt Dr. Peter Jäger vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt und fährt fort: „Bislang wurde den afrikanischen Vertretern der Sparassidae aber wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Nun konnte ich dort eine…

  • Forschung und Entwicklung

    Klimawandel: 81 Prozent weniger Wasserinsekten

    Senckenberg-Wissenschaftler Peter Haase hat gemeinsam mit seinem Kollegen Viktor Baranov von der Ludwig-Maximilians-Universität München und weiteren Forschenden die Veränderung der Insektenwelt eines deutschen Fließgewässers untersucht. Über 42 Jahre wurde der in einem hessischen Naturschutzgebiet liegende Breitenbach mindestens wöchentlich beprobt. Die Daten zeigen, dass die Anzahl der Wasserinsekten um 81,6 Prozent gesunken ist, deren Artenvielfalt dagegen leicht anstieg. Das Wissenschaftler*innen-Team führt die Entwicklung in der heute im Fachjournal „Conservation Biology“ erschienenen Studie auf den globalen Klimawandel zurück. Der Breitenbach im Osthessischen Bergland gilt als typisches Exemplar eines kleinen Mittelgebirgsbaches – diese Form der Fließgewässer finden sich in Deutschland und Mitteleuropa am häufigsten. „Dennoch sticht der Breitenbach unter diesen Gewässern hervor! Über…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Gartenschläfer werden munter

    Wenn die Gartenschläfer in diesen Wochen ihren Winterschlaf beenden, stehen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wieder bereit: Seit 2019 erforschen sie, warum die kleine Schlafmaus vielerorts in Deutschland und Europa in dramatisch kurzer Zeit verschwunden ist. Ihr gemeinsames Ziel: Den Gartenschläfer als heimische Tierart in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren. Gefördert wird das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Erste Geheimnisse konnten die Naturschützer*innen und Forscher*innen mit ihrer Spurensuche bereits lüften. Fast 1.500 Hinweise aus der Bevölkerung sind bereits auf der Meldestelle auf www.gartenschlaefer.de eingegangen, die während…