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Ein treuer Begleiter auf dem Weg zur Genesung
Wenn der Vierbeiner Flummi im Johanna Etienne Krankenhaus auftaucht, ist die Freude nicht nur bei den Patienten groß. Der Therapiehund ist seit wenigen Wochen in der Geriatrie im Einsatz, wo ältere Menschen – oft auch mit Demenz – behandelt werden. Dort sorgte das Tier vom ersten Tag an für Begeisterung und besonders emotionale Momente. „Unsere Patienten sind wie ausgewechselt“, freut sich Petra Wienands, pflegerische Bereichsleitung. „Wir bemerken das besonders bei Menschen mit Demenz, die sonst eher still sind und sich an keiner Situation beteiligen“, ergänzt Stationsleiterin Katja Eberhardt. „Sobald Flummi da ist, blühen manche Patienten auf, sie sprudeln dann regelrecht über und spielen sogar mit dem Hund.“ Dabei ist Flummi…
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Damenbesuch am Morgen
Ehrenamtliches Engagement: Im Johanna Etienne Krankenhaus sind die Grünen Damen aus dem Krankenhausalltag nicht mehr wegzudenken und leisten dort einen wichtigen Dienst. Sie stehen den Patienten zur Seite, nehmen sich Zeit für persönliche Gespräche am Krankenbett, übernehmen kleine Besorgungen innerhalb der Klinik oder vermitteln auf Wunsch Besuche aus der Pfarrgemeinde. Die Ehrenamtlerinnen verwirklichen den christlichen Leitsatz: Für andere da sein – selbstlos, zuverlässig und liebevoll. Und sie haben Zuwachs bekommen: Benita Klein (50) und Gertrud Langejürgen (74) ergänzen seit kurzem das Team. „Ich habe in der Zeitung von dieser Arbeit gelesen und dann auf mein Herz gehört. Ich wollte etwas Wertvolles machen und etwas zurückgeben“, strahlt Benita Klein. „Dabei steht…
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„Ich würde mich jederzeit wieder für die Pflege entscheiden“
Die Freude und Erleichterung während der Examensfeier waren förmlich greifbar: 28 Männer und Frauen, die in der St. Elisabeth Akademie gelernt haben, dürfen sich nun offiziell Pflegefachperson nennen. 16 von ihnen haben ihren Praxisteil in den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe absolviert. Sie gehören damit zu den ersten, die ihre Ausbildung nach dem „Pflegeberufe-Reformgesetz“ abgeschlossen haben. Und das ist nicht die einzige Besonderheit: Denn wenige Wochen vor Start der komplett neu organisierten Ausbildung brachte Corona vieles durcheinander. „Sportlich, aber auch spannend“, beschreibt Laura Marleen Thiel ihre vergangenen drei Jahre und fasst damit zusammen, was viele ihrer Mitstreiter denken. Als die damals 18-Jährige sich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau entschied, hatte…
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Gemeinsam Spazieren: ab Stein und nicht allein
Gemeinsam zu spazieren macht viel mehr Spaß als alleine. Das soll das Angebot des Lotsenpunktes der Stadt Neuss im Memory Zentrum jetzt unter Beweis stellen: „Spazieren ab Stein“, das sind wöchentliche Spaziergänge durch die Nachbarschaft für alle Nachbarn des Memory Zentrums. Treffpunkt ist der große – und in der Nachbarschaft gut bekannte – Stein vor dem Memory Zentrum auf der Steinhausstraße. Wer den großen Stein vor der Einrichtung noch nicht kennt, sollte dringend beim nächsten „Spazieren ab Stein“-Termin mitmachen. Ab sofort jeden Dienstag um 9.30 Uhr. Organisator dieses sportiven Angebotes ist der Lotsenpunkt des Memory Zentrums Furth Stadionviertel. „Wir verstehen uns als Netzwerk, das Menschen hilft sich zu verbinden, zu…
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Experten-Meinung von Prof. Granderath für wegweisende Leitlinie gefragt
Ständiges starkes Sodbrennen – offiziell „gastroösophageale Refluxkrankheit“ genannt – gehört zu den häufigsten organischen Oberbaucherkrankungen: Aufsteigender Magensaft reizt die Schleimhaut der Speiseröhre, diese kann sich entzünden und heftig schmerzen. Darüber hinaus erhöht die Refluxkrankheit bei einem Teil der Patienten das Risiko für eine Krebserkrankung der Speiseröhre. „Zwar konnten wir in den vergangenen 30 Jahren die Behandlung grundlegend verbessern“, weiß Prof. Frank A. Granderath, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Neuwerk. „Aber die Medizin unterliegt ja einem fortwährenden Entwicklungsprozess, sodass alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren regelmäßig auf den Prüfstand gehören.“ Eine Aktualisierung der geltenden Leitlinien, die sich immer am aktuellsten Stand der Wissenschaft orientieren, ist also für Mediziner…
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Nach der Synodalversammlung: Augustinus Forum diskutiert Ergebnisse und Erwartungen
Am vergangenen Sonntag ist die fünfte und abschließende Versammlung des Synodalen Weges zu Ende gegangen. Viele Teilnehmende zeigten sich überzeugt, dass wichtige Weichen in der katholischen Kirche gestellt wurden. Kritiker sehen noch sehr große Herausforderungen für die Kirche in Deutschland und hätten sich progressivere Ergebnisse gewünscht. Vieles sei angestoßen und „aus der Grauzone des Verbotenen“ geholt worden. Aber werden Predigten durch Frauen, die geplante Weihe von Diakoninnen oder die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare genügen, fragende und zweifelnde Menschen in der katholischen Kirche zu halten? Wie sind die Ergebnisse des Synodalen Weges zu bewerten? Kann und will sich die Institution Kirche überhaupt verändern, und welche weiteren Schritte folgen nun? Genau darüber wird…
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März ist Darmkrebsmonat: Mit 36 zu jung für Darmkrebs?
Stefanie Huthmann ist 36 Jahre alt, als sie im Frühjahr 2022 die niederschmetternde Diagnose erhält: Darmkrebs im weit fortgeschrittenen Stadium, Metastasen in beiden Leberhälften, nicht heilbar, nicht operabel. „Niemand rechnet in meinem Alter mit so einer Diagnose. Es fühlt sich erst einmal so an, als würde die Welt stehen bleiben. Auch für meine Familie und besonders für meinen Ehemann war das ein Schock“, berichtet die junge Patientin. Um das Tumorwachstum einzudämmen, erhält sie eine palliative Chemotherapie. „Ich habe diese gar nicht gut vertragen und hatte ziemliche Nebenwirkungen. Aber meine Familie und ich haben uns in dieser Zeit gegenseitig gestärkt und Mut zugesprochen“, erinnert sich die Meerbuscherin. Nach sechs Monaten Chemotherapie…
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„Nicht unterkriegen lassen!“
Die Kölner wissen schon lange: Jede Jeck is anders. Im Netzwerk Marienstraße, einer Einrichtung der Behindertenhilfe der St. Augustinus Gruppe, ist eine solche gegenseitige Akzeptanz selbstverständlich. Am Karnevalssonntag soll diese Botschaft nun zusammen mit einer großen Ladung bunter Kamelle unter die Leute gebracht werden. Denn die Behindertenhilfe hat für ihre Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden einen Platz im Bergheimer Karnevalszug organisiert. Das gemeinsame Motto dieses Jahr lautet „Minsch ärgere dich net – et kütt, wie et kütt“. Passend dazu wird sich die kleine Fußgruppe als Spielfiguren des bekannten Gesellschaftsspiels verkleiden. Und jeder Jeck leistet seinen Beitrag: Es werden eifrig Schilder bemalt, Kostüme genäht und Kamelle beschafft. Heinz Genzwürker, Klient der Behindertenhilfe,…
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Die Behindertenhilfe beim Kappessonntagszug
Für mich ist jede Form von Öffentlichkeit herausfordernd, ich fühle mich unter Menschen meistens wie ein Außenseiter“, sagt Melanie Wienen. „Trotzdem möchte ich Karneval feiern, denn ich verbinde damit schöne Kindheitserinnerungen, Freude und Glücklichsein. Also überwinde ich mich. Ich gehe schon immer mit dem Kopf durch die Wand“, so die 45-Jährige. Sie lebt mit einer psychischen Erkrankung und bewohnt eine Einrichtung der Behindertenhilfe mit Sitz in Neuss. Insgesamt rund 120 Menschen, darunter hauptsächlich Klientinnen und Klienten und Mitarbeitende der Behindertenhilfe, werden am Kappessonntagszug mit eigenem Wagen dabei sein. Das Motto des Wagens lautet „Kunterbunte Spiele-Sammlung“. Die meisten Kostüme sind bereits genäht und 200 Taschen mit Wurfmaterial gepackt. Nach dem Zug…
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„Ich wollte noch das Abitur meines Sohnes erleben“
Als Uwe Schmalohr Anfang 2022 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ohne Heilungschance erhält, denkt sich der damals 59-Jährige: „Das war es jetzt also. Das ist mein Todesurteil.“ Er regelt seine Sachen. Aber etwas brennt ihm noch auf dem Herzen: „Wenigstens das Abitur meines Sohnes im Sommer wollte ich erleben und ihn versorgt wissen. Und dann meinen 60. Geburtstag feiern und vielleicht ein letztes Weihnachtsfest im Kreise meiner Familie.“ Um für diese Wünsche Zeit zu gewinnen, wird bei ihm eine palliative Chemotherapie eingeleitet. Die Therapie verträgt er gut: „Ich bin jeden Tag auswärts essen gegangen, um mein Gewicht zu halten. Manchmal sogar zweimal am Tag.“ Auf das Drängen seiner Ehefrau stellt er sich…