• Medien

    Trennung von Arm und Reich: Städte im Osten und im Ruhrgebiet besonders betroffen

    Arme Viertel, reiche Viertel: Wie ungleich sind Deutschlands Städte? Mithilfe von Daten der Kommunalstatistik und der Bundesagentur für Arbeit hat Marcel Helbig, Forscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), eine soziale Landkarte der 153 größten deutschen Städte entwickelt. Dafür hat er nicht nur die räumliche Verteilung armer Menschen untersucht, sondern auch herausgearbeitet, wo Menschen mit hohem Einkommen, hoher Bildung oder auch mit ausländischer Staatsangehörigkeit wohnen. Ein zentrales Ergebnis: Arme Menschen leben vor allem in ostdeutschen Städten und im Ruhrgebiet zunehmend in bestimmten Wohnvierteln. In süddeutschen Städten geht der Trend dagegen zu mehr sozialer Durchmischung – ein Grund ist der besonders angespannte Mietmarkt. Soziale Segregation meint die ungleiche räumliche Verteilung verschiedener sozialer…

  • Bildung & Karriere

    Bundesverdienstkreuz für WZB-Direktorin Heike Solga

    Die Direktorin der WZB-Forschungsabteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, Heike Solga, wird am Montag, 9. Oktober 2023, im Schloss Bellevue mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Geehrt wird die Wissenschaftlerin für ihre herausragende Forschung, die den Zusammenhang von Bildung, Arbeit und sozialer Ungleichheit herausarbeitet. Sie zeigt damit, wie wichtig Chancengerechtigkeit für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist. Heike Solga zählt zu den national wie international renommiertesten Bildungsforscherinnen. Sie ist Direktorin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und lehrt an der Freien Universität Berlin Soziologie. Sie ist eine der Ersten und Wenigen, die die Lage von Jugendlichen ohne Berufsausbildung in den Fokus ihrer wissenschaftlichen Arbeit gerückt hat. Ihre Analysen machen deutlich, wie sich soziale Ungleichheit im Lebensverlauf…

  • Bildung & Karriere

    WZB ehrt Daron Acemoglu für seine Forschung zu Wohlstand und politischer Stabilität

    Der Wirtschaftswissenschaftler Daron Acemoglu erhält den A.SK Social Science Award 2023. Mit der Auszeichnung würdigt das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) seine Forschung zu Bedingungen für Wohlstand und politische Stabilität von Volkswirtschaften. Mit einem Preisgeld von 100.000 Euro gehört der A.SK-Preis zu den höchstdotierten Auszeichnungen in den Sozialwissenschaften weltweit. Erstmals werden in diesem Jahr auch die Arbeiten von zwei jüngeren Sozialforschenden gewürdigt. Filiz Garip (Princeton University) und Stefanie Stantcheva (Harvard University) erhalten die mit jeweils 20.000 Euro dotierten „A.SK Bright Mind Awards“. Daron Acemoglu forscht und lehrt als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit dreißig Jahren untersucht er die historischen Ursprünge von Wohlstand und Armut sowie die Auswirkungen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wenig Unterstützung für radikale Klimaproteste

    Radikale Klimaproteste finden bei der Mehrheit der Menschen in Deutschland keine Unterstützung. So lehnen die meisten Befragten Straßenblockaden oder Angriffe auf Kunstwerke ab, zeigt eine WZB-Studie. Eine ablehnende Haltung zu radikalen und konfrontativen Protesten bedeutet jedoch nicht, dass Menschen den Klimaschutz weniger wichtig finden. Wie akzeptiert sind bei den Menschen in Deutschland verschiedene Formen der Umwelt- und Klimaproteste? Das haben Forschende des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) untersucht. Sie fragten in ihrer Studie auch, wie Klimaprotest und Präferenzen für den Klimaschutz zusammenhängen. Führen unterschiedliche Klimaaktionen dazu, dass Menschen ihre Einstellungen zur Klimapolitik ändern und diese zum Beispiel weniger unterstützen? Für die Studie wurden im Januar 2023 2.800 repräsentativ ausgewählte Erwachsene…

  • Bildung & Karriere

    Mehr Geld für Schulen in den ärmsten Nachbarschaften

    Kinderarmut verteilt sich in Deutschland sehr ungleich. Das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), in der erstmals für die Einzugsgebiete aller Grundschulen die Kinderarmutsquoten berechnet wurden. Demnach liegen die meisten Schulen mit einem hohen Anteil armer Kinder in Nordrhein-Westfalen und in den drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Bayern und Baden-Württemberg weisen den geringsten Anteil an Grundschulen mit hoher Kinderarmut auf. In der Studie berechnet WZB-Forscher Marcel Helbig auch, welche Mittel jedes Bundesland bekäme, wenn das von der Ampelkoalition geplante Startchancenprogramm diese Armutsquoten zur Grundlage der Verteilung nehmen würde. In seiner Studie hat Marcel Helbig die Armutsquoten in den Einzugsbereichen aller öffentlichen Schulen mit Grundschulzweig zugrunde gelegt und zeigt, wie die…

  • Bildung & Karriere

    WZB vergibt „Journalist in Residence“-Stipendium

    Journalistinnen und Journalisten können sich auch 2023 für einen Gastaufenthalt am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) bewerben. Als "Journalist in Residence" haben sie die Möglichkeit, im Dialog mit den Forschenden eigene Recherchen zu verfolgen. Die Dauer des Aufenthalts kann zwischen sechs Wochen und drei Monaten betragen. Das Angebot richtet sich an Festangestellte und Freie, die über Wissenschaft oder Themen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft für nationale oder internationale Medien berichten. Das Rechercheinteresse der Journalist:innen soll einen Bezug zu den Forschungsarbeiten am WZB haben. Das WZB ist eines der größten sozialwissenschaftlichen Institute in Europa. Rund 200 Wissenschaftler:innen vorrangig aus der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Ökonomie untersuchen den gesellschaftlichen Wandel in…

  • Medien

    Europa: Neues Heft der WZB-Mitteilungen erschienen

    Es war ein großes Friedensprojekt, als sich europäische Staaten zusammenschlossen, um künftig ökonomisch und politisch zusammenzuarbeiten. Einige Jahrzehnte und mehrere Erweiterungen später zeigt sich, wie ambitioniert der Zusammenschluss ist und bleibt. Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) fragt in seinem aktuellen Forschungsmagazin nach dem Stand des Projekts Europa: Wie werden Lasten und Risiken verteilt? Was geht voran in Sachen Umwelt, Verkehr, Gerechtigkeit, Wissenschaftsfreiheit? Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für den europäischen Zusammenhalt? Die gesamte Ausgabe finden Sie hier. Im Heft lesen Sie u. a. diese Beiträge: Die Grundlinien aktueller Konflikte lassen sich weit in die Geschichte zurückverfolgen. Wie Europa aus Abgrenzung und Verflechtung zugleich entstanden ist, zeichnet Jürgen…

  • Bildung & Karriere

    Achtsamkeitsmeditation verbessert Leistung von Studierenden

    Wer sich regelmäßig in Achtsamkeitsmeditation übt, tut nicht nur Gutes für seine psychische Gesundheit, sondern verbessert langfristig auch seine Leistungsfähigkeit. Diesen positiven Effekt hat WZB-Forscherin Mira Fischer gemeinsam mit Lea Cassar (Universität Regensburg) und Vanessa Valero (Loughborough University) erstmals für Studierende in einer größeren randomisierten Feldstudie nachgewiesen. Ihre Noten hatten sich ein halbes Jahr nach Abschluss eines Kurses in achtsamkeitsbasierter Stressreduktion deutlich verbessert. Für ihre Studie haben die Forscherinnen Studierende an der Universität zu Köln zu einem achtwöchigen Kurs in achtsamkeitsbasierter Stressreduktion eingeladen. Er fand einmal pro Woche unter Leitung einer zertifizierten Trainerin statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Interessenten, die keinen Platz erhalten hatten und als Kontrollgruppe dienten, wurden…

  • Familie & Kind

    Bei Ehenamen wirken starre Konventionen

    Frauen, die bei der Heirat ihren Nachnamen behalten, werden als weniger liebende Partnerinnen wahrgenommen. Das zeigt eine Studie der WZB-Forscherin Kristin Kelley. In einer Umfrage in den USA hat sie untersucht, ob die Wahl des Ehenamens beeinflusst, wie heterosexuelle Frauen und Männer von Außenstehenden als Ehepartnerinnen bzw. Ehepartner beurteilt werden. Die Soziologin fand heraus, dass Frauen, die bei der Heirat ihren Nachnamen behielten, von den Befragten als weniger engagiert, weniger liebevoll und weiter entfernt vom Ideal der Ehefrau angesehen wurden. Diese negative Bewertung betraf auch Frauen, die sich nach der Hochzeit für einen Doppelnamen entschieden hatten. Auch Männer werden schlechter angesehen, wenn sie gegen die Tradition entscheiden, aber in geringerem…

  • Medien

    Radikalisierungstrend der Corona-Jahre gestoppt

    Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, Klimawandel und die Folgen der Pandemie – trotz sich überlagernder Krisen war 2022 kein Jahr konfrontativer Proteste. Im Gegenteil: Die Radikalisierungstendenz der vergangenen beiden Corona-Jahre setzte sich 2022 nicht fort. Obwohl Teile der Klimabewegung, allen voran „Die Letzte Generation“, im Herbst häufig auf Protestformen wie Straßenblockaden und Flughafenbesetzungen zurückgriffen, lag das Niveau konfrontativer und gewaltförmiger Proteste deutlich unter dem der pandemischen Vorjahre. Auch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten mobilisierten 2022 weniger als erwartet. Zu diesen Ergebnissen kommen WZB-Forschende des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung in ihrem Protest-Monitoring für das zurückliegende Jahr. Im Vergleich zu den Pandemiejahren fanden 2022 weniger, dafür größere Protestereignisse mit hohen Teilnehmerzahlen statt.…