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Allein auf der Insel
Anlässlich des vierten Internationalen Luchstags am 11. Juni fordert die Naturschutzorganisation WWF verstärkte Schutzbemühungen für Luchse in Deutschland und Europa. Zugleich freuen sich die Artenschützer über eine positive Bestandsentwicklung. Aus einer kürzlich veröffentlichten Erhebung des Bundesamts für Naturschutz (BfN) geht hervor, dass hierzulande rund 130 ausgewachsene Luchse leben. „Der Luchs in Deutschland hat dank großer Schutzanstrengungen eine positive Entwicklung. Zugleich müssen die Bestandzahlen deutlich anwachsen, um eine langfristig überlebensfähige Population zu bilden“, Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere Deutschland beim WWF. In der Bundesrepublik galt die größte wilde Katzenart Europas lange Zeit als ausgerottet und konnte nur durch Wiederansiedlungsprojekte wieder heimisch werden. Doch voneinander isolierte Vorkommen, der Straßenverkehr und illegale Tötungen machen…
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Macht Wasser zum Querschnittsthema!
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat heute die erste Nationale Wasserstrategie vorgestellt. Der WWF begrüßt die Strategie, als thematisch breit angelegten Ansatz, eines der drängendsten Probleme unserer Zeit zu lösen und die Wertschätzung von Wasser in Politik und Gesellschaft zu stärken. Es fehle allerdings bisher an Ambitionen, nachhaltiges Wassermanagement auch in der Förderpolitik für Land- und Forstwirtschaft zu verankern, kritisiert die Naturschutzorganisation. Übermäßige Entwässerung von landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern ist eine der Hauptursachen für die Austrocknung der Landschaft. Stephan Zirpel, Fachbereichsleiter Naturschutz Deutschland beim WWF Deutschland kommentiert: „Drei Dürrejahre in Folge haben das Land dramatisch verändert: Selbst in Flussauen sinkt der Grundwasserspiegel bedrohlich, Feuchtgebiete und zahllose Kleingewässer in der Landschaft trocknen aus,…
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Ein Jahrzehnt für einen gesunden Planeten
Vor dem Start der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen fordert der WWF Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die internationale Biodiversitätsfinanzierung Deutschlands auf mindestens zwei Milliarden Euro jährlich zu erhöhen. Die Bundeskanzlerin spricht am morgigen Freitag neben hochrangigen Vertreter:innen aus Politik, Kultur und Öffentlichkeit auf einer virtuellen Auftaktveranstaltung der Dekade. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland sagt: „Wir begrüßen es, dass die Kanzlerin die Bedeutsamkeit der Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme wahrnimmt. Bei Lippenbekenntnissen darf es allerdings nicht bleiben. Deutschland muss seiner Verantwortung gerecht werden und die im Wahlkampf oft beschworene Wichtigkeit vom Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auch finanziell nachhalten.“ Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 als Dekade…
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Gorch Fock auf Kurs zum EuGH?
Wurde die Gorch Fock, Segelschulschiff der deutschen Marine, mit illegal geschlagenem Tropenholz restauriert? Bald endet die Frist zur Aufbewahrung der Dokumente, die genau diese Frage beantworten könnte. Bisher weigert sich die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) jedoch trotz ihres staatlichen Prüfauftrags, den dringenden Verdacht und damit einige der Dokumente überhaupt zu prüfen. Genau dazu will der Deutsche Naturschutzring (DNR) mit fachlicher Unterstützung des WWF Deutschlands die BLE in einem gerichtlichen Eilverfahren verpflichten. Trotz der Dringlichkeit lehnte das Verwaltungsgericht Köln den Eilantrag kürzlich ab und verwies auf ein normales Klageverfahren. Dies könnte sich über Jahre hinziehen, wichtige Dokumente können bis dahin vom Importeur vernichtet werden. Der Skandal um mögliches Raubholz…
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Schiffslärm im Polarmeer
Die Lärmbelastung in Teilen des Arktischen Ozeans durch den zunehmenden Schiffsverkehr hat sich in nur sechs Jahren verdoppelt. Dies zeigt ein aktueller Bericht des Arktischen Rates, in dem Wissenschaftler:innen erstmals den Schiffsverkehr in der Region kartiert haben. Die Ergebnisse sind laut WWF erschreckend, denn in anderen Meeresgebieten hat es 30-40 Jahre gedauert, bevor der Lärmpegel in vergleichbarer Größenordnung angestiegen ist. Zwischen 2013 und 2019 hat sich laut der Studie arktischer Schiffslärm in mehreren Regionen verdoppelt, in einigen Gebieten wie der Barentssee und der Baffin Bay haben sich die Lärmpegel sogar verzehnfacht. Viele Regionen mit hohem Schiffslärm überschneiden sich mit Verbreitungsgebieten von arktischen Meeressäugern, darunter Narwale, Grönlandwale und Belugawale, Robben und…
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Climate Supplier Initiative (CSI) gegründet: Schulterschluss für mehr Klimaschutz mit EDEKA und WWF
. – Zehn Lieferanten treten im ersten Schritt der EDEKA-WWF-Klimainitiative bei – Klimaschutz im Sortiment: CSI ist der aktive Antriebsmotor für Klimaschutz- engagement auf Lieferantenebene – EDEKA und WWF setzen sich mit „Partnerschaft für Nachhaltigkeit“ für eine klimaschonendere Wirtschaftsweise ein Hitzewellen, Dürren und Extremwetterereignisse werden künftig weltweit häufiger und heftiger auftreten – die vom Menschen verursachte Erderwärmung bedroht die Lebensgrundlagen und die Umwelt. Auch der EDEKA-Verbund engagiert sich, zum Beispiel mit Maßnahmen in den Märkten und in der Logistik, um Treibhausgase zu reduzieren und Ressourcenschonung und Energieeffizienz voranzutreiben. Die meisten Emissionen entstehen allerdings bei der Erzeugung von Produkten. Daher suchen EDEKA, Netto Marken-Discount und BUDNI, zusammen mit WWF als Partner…
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Bauplan Kreislaufwirtschaft
Die Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) hat am Dienstag ihren finalen Abschlussbericht veröffentlicht. An der „Circular Economy Roadmap für Deutschland“ haben sich rund 130 Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligt, um einen Weg zu einem gemeinsamen Zielbild für eine Kreislaufwirtschaft im Jahr 2030 zu entwerfen. Auch der WWF Deutschland war intensiv an Ausarbeitung der Handlungsempfehlungen beteiligt. Rebecca Tauer, Expertin für Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland, kommentiert: „Auf die Empfehlungen der Initiative müssen jetzt Taten folgen. Die Roadmap für eine umfassende Kreislaufwirtschaft muss im nächsten Koalitionsvertrag der Bundesregierung stehen. Grundlegend und wichtig sind dafür: Klima- und Ressourcenschutz zusammen zu denken und eine umfassende systemische Transformation der Wirtschaft in den Vordergrund zu…
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Bundestagswahl ist Klimawahl
Die größten deutschen Umweltorganisationen und Kampagnenplattformen haben sich zusammengeschlossen, um die anstehende Bundestagswahl zur Klimawahl zu machen. Unter dem Titel “Klima-Pledge: Meine Stimme für die Zukunft” wollen 13 Organisationen, darunter Fridays For Future, Campact, NABU, WWF, BUND, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, GermanZero, Klima-Allianz, Naturfreunde, Umweltinstitut München, Together for Future und Avaaz, die Parteien zu überzeugender Klimapolitik verpflichten. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen laut dem Bündnis alle Parteien darlegen, wie sie mit ihren Wahlprogrammen das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einhalten und dies in Regierungsverantwortung umsetzen wollen. Dabei zählten nicht nur verschärfte Langfrist-Ziele, sondern vor allem ganz konkrete Maßnahmen auf einem völlig neuen Ambitionsniveau. Die gemeinsame Dachkampagne “Klima-Pledge” soll dabei helfen: Mit…
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Stillstand statt Wandel in der Agrarpolitik
In einer gemeinsamen Stellungnahme an das BMEL äußern sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen zu den BMEL-Gesetzesentwürfen, welche die Umsetzung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 in Deutschland regeln sollen. Unter anderem wollen sie das Budget für die Öko-Leistungen auf 20 Prozent der Direktzahlungen deckeln. Außerdem wollen die zeichnenden Bundesländer anfangs nur 8 Prozent der für Deutschland zur Verfügung stehenden pauschalen EU-Agrar-Direktzahlungen in die zweite Säule umleiten. Dazu sagt WWF-Naturschutzvorstand Christoph Heinrich, der auch Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ist: „In Brüssel läuft noch der Trilog zur Gemeinsamen Agrarpolitik. Mit der Positionierung der Bundesländer und auch mit den Gesetzesvorschlägen des BMEL orientiert man…
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VerDammte Schutzgebiete
Vor dem internationalen Aktionstag für Flüsse und gegen Staudämme (Sonntag) macht der WWF auf die drohende Beschleunigung des Artensterbens durch den Bau von Wasserkraftwerken in Schutzgebieten aufmerksam. Fluss-Ökosysteme stehen durch den Ausbau von Staudämmen weltweit massiv unter Druck, so die Naturschutzorganisation. Laut einer Studie sind 509 Staudämme zur Wasserkrafterzeugung in Schutzgebieten wie Nationalparks und Ramsar-Gebieten geplant oder bereits im Bau. Über 1240 größere Staudämme existieren dort bereits. Der Ausbau von Wasserkraft gefährdet Tier- und Pflanzenarten, die in und von frei fließenden Flüssen leben. Süßwasserarten sind besonders bedroht, die überwachten Bestände sind gegenüber 1970 um 84 Prozent eingebrochen. Theresa Schiller, WWF-Süßwasserexpertin kommentiert: „Flüsse sind die Lebensadern unserer Ökosysteme. Staudämme sind für…