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Historische Chance ergreifen – Wirksames Lieferkettengesetz mit Umweltbezug muss kommen
Zum heutigen Treffen von Arbeitsminister Hubertus Heil, Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller und Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die mit ihren Bundesministerien federführend das Lieferkettengesetz erarbeiten, kommentieren die Spitzen der Umweltverbände ihre Erwartungen und Forderungen: Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Deutschland hat die historische Chance, mit einem wirksamen Lieferkettengesetz Maßstäbe zu setzen. Ein ausgehöhltes Mini-Gesetz lehnen wir ab. Es ist Zeit für einen starken gesetzlichen Rahmen, mit dem Unternehmen dazu verpflichtet werden, sich an Menschenrechte und Umweltstandards zu halten und im Schadensfall zu haften, wenn dieser hätte vermieden werden können. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig resiliente und nachhaltige globale Lieferketten sind. Wir rufen Bundeswirtschaftsminister Altmaier…
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Tierbestände auf dem Tiefpunkt
Um die biologische Vielfalt war es noch nie so schlecht bestellt wie heute: Der Bestand von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien ging im Vergleich zu 1970 weltweit im Schnitt um 68 Prozent zurück. Darunter verzeichnen Süßwasserarten mit 84 Prozent den stärksten Schwund innerhalb der rund 21.000 untersuchten Bestände von über 4.400 Wirbeltierarten. Damit fällt der „Living Planet Index“, ein Barometer für den weltweiten ökologischen Gesundheitszustand der Erde, auf einen neuen Tiefpunkt. Das geht aus dem 13. Living Planet Report hervor, den der WWF heute in Berlin vorgestellt hat. Teile des Reports erscheinen heute auch im Fachmagazin Nature. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz bei WWF kommentiert: „Die Kurve der Tierbestände zeigt…
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Runter von der Bremse!
Anlässlich der heutigen Protestaktion der Initiative Lieferkettengesetz vor dem Bundeskanzleramt gegen die Verwässerungsversuche im geplanten Lieferkettengesetz erklärt Martin Bethke, Geschäftsleiter Wirtschaft und Märkte beim WWF Deutschland: „Mit der heutigen Aktion und mit mehr als 222.222 Unterschriften setzt die Zivilgesellschaft ein starkes Zeichen: Das Lieferkettengesetz muss kommen! Und es muss einen tatsächlichen Beitrag für gerechte globale Handelsbeziehungen leisten. Die Verletzung von Menschenrechten muss es genauso verhindern wie die Verschmutzung von Luft und Wasser, die Zerstörung von Ökosystemen. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug, Eckpunkte für ein wirksames Lieferkettengesetz vorzulegen. Insbesondere Wirtschaftsminister Altmaier sieht die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und die Chancen nachhaltigen Wirtschaftens für deutsche Unternehmen bislang nicht und verwaltet den politischen Stillstand.…
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Wandeln im Weltnaturerbe
Eine Reise über den „Gezeitenweg“, mit Zugvögeln rasten oder an einem Dünensee spazieren – im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordseeküste gibt es viel zu entdecken. Als digitalen Tourguide hat der WWF in Kooperation mit dem Gemeinsamen Wattenmeer-Sekretariat jetzt den „Wadden Sea Explorer“ entwickelt. In der App stehen diverse Routenvorschläge aus der Wattenmeer-Region zur Auswahl. Ganz individuell lassen sich auf kurzen Spaziergängen oder mehrstündigen Touren die Besonderheiten der einzigartigen Gegend erkunden. Die App bietet zunächst 25 WWF-Touren in der nordfriesischen und dänischen Wattenmeer-Region in deutscher und dänischer Sprache an. Die Routen führen durch landschaftlich reizvolle Gebiete auf den Inseln oder auf dem Festland. Entlang zahlreicher Wegpunkte gibt es Wissenswertes rund…
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„Gemeinsam anpacken“
. Am Montag nimmt die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ mit ihrem ersten formalen Treffen die Arbeit auf. Kommissionsmitglied Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, sagt dazu: „Die Kommission muss gemeinsam anpacken und den Weg ebnen für eine dem Klima- und Umweltschutz verpflichtete, tierwohlgerechte und ökonomisch tragfähige Landwirtschaft. Sie muss Landwirtinnen und Landwirten ein gutes Auskommen sichern, gesunde Lebensmittel produzieren und Wasser, Böden und Klima sowie Artenvielfalt besser schützen und so im Interesse der gesamten Gesellschaft agieren. Um die negativen Folgen der gegenwärtigen Agrarpolitik für die Landwirtschaft, die Natur und die Menschen insbesondere in ländlichen Räumen zu beenden, brauchen wir eine neue und nachhaltige ernährungs- und landwirtschaftspolitische Gesamtstrategie. Ich bin zuversichtlich,…
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Drohende Ölkatastrophe vor Sri Lanka
Nachdem im August vor Mauritius mehr als tausend Tonnen Schweröl aus einem havarierten Frachter liefen, droht jetzt die nächste Ölkatastrophe vor der Küste Sri Lankas. Ein vollbeladener Tanker steht dort in Flammen, das Öl könnte ins Meer laufen. Hans-Ulrich Rösner vom WWF Deutschland kommentiert: „Bei Sri Lanka droht ein Albtraum für jedes Meeresgebiet. Ein großer, voll beladener Öltanker brennt seit Tagen. Das bedeutet, dass im schlimmsten Fall riesige Mengen Öl ins Meer auslaufen und die Natur großräumig schwer beschädigen. Alles hängt nun davon ab, ob es den Behörden vor Ort gelingt, das Feuer zu löschen und den Tanker zu sichern. Angesichts der 270.000 Tonnen Öl, die der Tanker geladen haben…
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Meeresplastik à la Carte
Die Plastikverschmutzung der Meere ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Der WWF hat heute auf plasticnavigator.wwf.de/#/de/ eine interaktive Karte vorgestellt, die das Problem aus der Ferne sichtbar macht. Die Weltkarte Global Plastic Navigator zeigt, in welchen Ländern besonders viel Plastikmüll in die Umwelt gelangt, welche Flüsse am meisten Plastikmüll in die Meere transportieren und wie weit Kunststoff auf den Oberflächen der Ozeane verbreitet ist. Bernhard Bauske, Projektkoordinator Plastikmüll bei WWF Deutschland kommentiert: „Die Karte visualisiert die aktuellsten Daten aus der Wissenschaft. Die Plastikflut wird so mit bloßem Auge verständlich – vom globalen Blick auf die Weltmeere bis hin zu lokalen, oberflächlichen Plastikeinträgen über einzelne Flüsse. Das Ergebnis ist erschreckend:…
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WWF-Studie: Weniger Fische durch wärmere Meere
Unsere Ozeane leiden zunehmend unter der globalen Erderhitzung und den steigenden Treibhausgasemissionen. Die Klimakrise gefährdet marine Ökosysteme und damit auch unsere Nahrungsversorgung. Eine neue WWF-Studie zeigt: Die Existenz vieler Küstenbewohner, die stark von der Fischerei abhängen, wird durch die Klimakrise bedroht. „In manchen Ländern bricht der Fischfang erheblich ein“, warnt Philipp Kanstinger, Fischereiexperte beim WWF Deutschland. Die Studie zu den Auswirkungen der Klimakrise auf die Kleinfischerei kombiniert wissenschaftliche Klimamodelle mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen. Sie beleuchtet vor allem die Anpassungsstrategien der Kleinfischer in Entwicklungsländern. Je nach Spezies und Klima-Szenario werden sich laut der WWF-Studie die Fischbestände in den nächsten Jahrzehnten um mindestens 5 bis 20 Prozent verringern. „Die Erderhitzung hat erhebliche negative…
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Klimakrise auf dem Teller
Konkrete Maßnahmen in der Landwirtschaft und im Ernährungsbereich können zu einer Reduzierung von Treibhausgasen um bis zu 20 Prozent führen. Dies zeigt ein neuer Report, den heute der WWF mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), EAT und Climate Focus veröffentlicht hat. "Enhancing Nationally Determined Contributions (NDCs) for Food Systems" zeigt 16 Maßnahmen für Landwirtschaft und Ernährung, die in den nationalen Klimavereinbarungen (NDC) der Staaten im Pariser Klimaabkommen aufgenommen werden können. Rolf Sommer, Leiter Landwirtschaft beim WWF Deutschland erklärt: "Bei Landwirtschaft und Ernährung drücken die Staaten zu oft ein Auge zu, wenn es um ihre nationalen Klimaschutzziele geht. Deutschland sollte die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um sich für Aufnahme von nationalen Klimaverpflichtungen…
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EU-Kommission veröffentlicht Vorschlag für Ostsee-Fanquoten 2021
Am Freitag stellte die Europäische Kommission ihren Vorschlag für die Ostsee-Fangquoten für das Jahr 2021 vor. Der WWF und die Umweltverbände Oceana, Seas at Risk, Coalition Clean Baltic und Our Fish begrüßen die Ergebnisse und appellieren an die Ostsee-Anrainerstaaten, dem Vorschlag der Kommission zu folgen. Sie fordern darüber hinaus, die Überfischung des Ostsee-Herings zu beenden. Der Vorschlag der Kommission berücksichtigt verstärkt die Zusammenhänge von Nahrungsketten sowie einen ökosystembasierten Ansatz für das Fischereimanagement. Außerdem sollen zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Fischbestände ergriffen werden. Neben diesen positiven Aspekten beklagen die Umweltverbände allerdings die vorgeschlagenen Fangquoten für den westlichen Ostsee-Hering. Sie sind nach wie vor zu hoch, um dem stark überfischten Bestand die…