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Bringe Licht ins Dunkel mit Deinen Social-Media-Daten

Soziale Interaktionen spielen eine wichtige Rolle für unsere psychische Gesundheit. Wissenschaftler:innen vom Digital Health Center am Hasso-Plattner-Institut (HPI) entwickeln digitale Messmethoden, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen. In einer aktuellen Studie wollen sie herausfinden, ob sich die Einbettung von Menschen in ihr soziales Umfeld anhand ihrer Social-Media-Nachrichten nachvollziehen lässt. Auf der Website https://socialdata.hpsgc.de rufen die Forscher:innen zur anonymen Datenspende auf.

Wissenschaftler:innen und Kliniker:innen verwenden häufig Fragebögen, um die soziale Integration einer Person zu erfassen. "Solche Selbstberichte können jedoch verzerrt sein", sagt Hanna Drimalla, PostDoc am HPI Digital Health Center und Leiterin der Studie. "Wir arbeiten an digitalen Messmethoden, mit denen wir die Interaktionsdaten von Online-Diensten wie den sozialen Netzwerken WhatsApp oder Facebook auf charakteristische Muster analysieren. Da viele Menschen regelmäßig über Online-Nachrichtendienste mit anderen interagieren, bieten diese Methoden möglicherweise eine verlässlichere Messung sozialer Integration als durch Fragebögen. Unser Ziel ist es herauszufinden, welche Muster in den Online-Interaktionen eng mit dem Gefühl von Einsamkeit oder psychischem Wohlbefinden zusammenhängen."

Um präzise Studienergebnisse zu erhalten, benötigen die Forscher:innen eine große Menge an Daten. "Gerade in Zeiten von sozialer Distanzierung wie wir sie derzeit durch die COVID-19-Pandemie erfahren, sind Studien unerlässlich, die Depressionen und Einsamkeit erforschen", sagt Erwin Böttinger, Leiter des HPI Digital Health Centers. "Drimalla und ihr Team gehen mit den digitalen Messmethoden ganz neue Wege in der Digitalen Medizin."

Teilnehmen kann jede:r, in dem sie oder er seine Daten von den Social-Media-Plattformen Facebook und/oder WhatsApp anfordert und anonymisiert für die Forschung spendet. Die Inhalte der Nachrichten werden dabei nicht übermittelt. Außerdem müssen mehrere Online-Fragebögen ausgefüllt werden. Als Dankeschön erhalten die Teilnehmenden Feedback zu ihrem Online-Interaktionsverhalten und die Ergebnisse der verschiedenen Fragebögen zum psychischen Wohlbefinden. "Die Studie ersetzt natürlich keine medizinische oder psychologische Diagnostik. Aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer helfen nicht nur der Forschung, sondern können auch etwas über sich selbst lernen", sagt Drimalla.

Die Forschungsplattform wurde zusammen mit D4L data4life gGmbH entwickelt.

Weiter Informationen zu Studie finden Sie auf der Website: https://socialdata.hpsgc.de

Über das HPI Digital Health Center

Das Digital Health Center (DHC) am HPI vereint Fachleute aus den Bereichen Gesundheitswissenschaften, Humanwissenschaften, Informationswissenschaften, Digital Engineering und Zivilgesellschaft mit dem gemeinsamen Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern. Das Zentrum verfügt über eine offene, integrative Netzwerkstruktur aus Forschern, Projekten und Forschungseinrichtungen, um Patienten zu stärken und die Gesundheitsversorgung mit innovativen digitalen Gesundheitslösungen neu zu gestalten. Im März 2019 wurde das Hasso Plattner Institute for Digital Health at Mount Sinai (HPI.MS) gegründet, als Ergebnis einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Mount Sinai Health System (MSHS) in New York City und dem Hasso Plattner Institut (HPI). Mit dem HPI.MS verfolgen die beiden Institutionen das gemeinsame Ziel, digitale Gesundheitslösungen zu entwickeln, die Patienten und Gesundheitsdienstleister stärken und die Gesundheitsversorgung verbessern. Mit erstklassigem Fachwissen und sich ergänzenden Ressourcen in den Bereichen Gesundheitswesen, Datenwissenschaften sowie biomedizinische und digitale Technik bringt das HPI.MS Experten mit kombinierter Exzellenz in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Gesundheitswissenschaften, biomedizinische und digitale Technik, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zusammen, um digitale Produkte mit Echtzeit-Prädiktions- und Präventionsmöglichkeiten zu entwickeln.

Über Data4Life

Die D4L data4life gGmbH (www.data4life.care) ist eine gemeinnützige Organisation mit rund 100 Mitarbeitern an 5 Standorten, die aus einem Forschungsprojekt (unter dem Namen Gesundheitscloud) des Hasso-Plattner-Instituts für Digital Engineering gGmbH hervorgegangen und von der Hasso Plattner Foundation finanziert wird. Durch die Entwicklung und den Betrieb von IT-Infrastrukturen, die zur Analyse und Verwaltung von Gesundheitsdaten dienen, sowie durch die Anwendung von Algorithmen zur Erforschung von Krankheiten und der Auswertung von Behandlungsmethoden will Data4Life einen Teil dazu beizutragen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Im März 2020 hat Data4Life für und in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Charité die CovApp (covapp.charite.de) entwickelt, um Menschen beim Umgang mit Covid-19 zu helfen. Data4Life ist im Juli 2019 gemäß ISO 27001 nach dem IT-Grundschutz vom Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert worden. Die D4L data4life gGmbH wurde Ende 2017 gegründet und hat ihren Unternehmenssitz in Potsdam, Deutschland. Geschäftsführer ist Christian-Cornelius Weiß.

Über die Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering (https://hpi.de). Mit dem Bachelorstudiengang "IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes ingenieurwissenschaftliches Informatikstudium an, das von derzeit rund 650 Studierenden genutzt wird. In den vier Masterstudiengängen "IT-Systems Engineering", "Digital Health", "Data Engineering" und "Cybersecurity" können darauf aufbauend eigene Forschungsschwerpunkte gesetzt werden. Bei den CHE-Hochschulrankings belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI 20 Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche.

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