Gesundheit & Medizin

Bevorstehende Mandel-OP: Mindestens zwei Wochen vorher infektfrei

Steht eine Mandel-Operation an, sollte ein Kind in den zwei Wochen davor am besten infektfrei bleiben. Darauf verweist eine neuseeländische Studie. „Fieber, Halsweh, Schmerzen beim Schlucken, Beläge auf den Mandeln und/oder empfindliche Halslymphknoten in den Wochen vor der Operation erhöhen demnach das Risiko, nach der Operation Blutungen zu entwickeln. Nachblutungen sind immer ein Notfall und sollten umgehend ärztliche behandelt werden“, erklärt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit langjähriger Klinikerfahrung. Ältere Kinder bzw. Jugendliche sowie Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gelten nach einer Operation u.a. als anfälliger für Nachblutungen. Diese treten vorwiegend nachts auf. Durch die Überwachung im Krankenhaus können Ärzte rasch reagieren. Nachblutungen können aber manchmal noch nach Wochen auftreten.

Heute tragen Chirurgen häufig nur Teile der Mandeln ab, um die Größe zu verringern, statt die Mandeln komplett zu entfernen. Dadurch hat sich das Blutungsrisiko deutlich verringert. In einigen Fällen ist aber eine komplette Entfernung erforderlich. „Der Kinder- und Jugendarzt und der HNO-Arzt beurteilen zusammen, ob eine Mandel-Op erfolgen sollte. Dabei ist die Beurteilung der Mandelgröße ein wichtiges Kriterium. Es kann durch sehr große Mandeln zu einer teilweisen Verengung der Atemwege, mit Ausbildung eines Schlafapnoesyndrom, kommen. Die Diagnose sollte mit einer Schlaflaboruntersuchung erfolgen. Ein weiteres Kriterium sind häufige Mandelentzündungen, so z. B. mehr als 7 Entzündungen im Jahr“, ergänzt Professor Nentwich.

Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de

Quellen:

Bublak R. Tonsillektomie: Anzeichen einer Infektion erhöhten das Blutungsrisiko. Springermedizin.de, 07.08.2020.

Johnston J, Vergeer A, Donaldson N, Shetty S, Mahadevan M. Our experience of the increased rates of post tonsillectomy haemorrhage in 1538 children with pre-operative infective symptoms or signs. Clin Otolaryngol, First published: 27 July 2020. https://doi.org/10.1111/coa.13610

Kim, S.J., Walsh, J., Tunkel, D.E., Boss, E.F., Ryan, M. and Lee, A.H. (2020), Frequency of post‐tonsillectomy hemorrhage relative to time of day. The Laryngoscope 2020;130 (7), 1823-1827 https://doi.org/10.1002/lary.28302

Kraus D. Die Erfahrung vieler HNO-Ärzte spricht dafür, dass Nachblutungen nach Tonsillektomie bevorzugt nachts auftreten. Und sie liegen offenbar nicht falsch damit. Springermedizin.de, 17.10.2019.

Windfuhr J P. Tonsillektomie und Tonsillotomie. HNO 2020; 68, 543-552. https://doi.org/10.1007/s00106-020-00884-3

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