Kunst & Kultur

Highlights des Sonderausstellungsprogramms 2021

„Trotz der anhaltenden Folgen, die die Corona-Pandemie auf unsere Besuchs- und Einnahmesituation hat, freue ich mich, auch für 2021 ein vielfältiges Sonderausstellungsprogramm ankündigen zu können“, so Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin.

„Neben großen Ausstellungsprojekten von Beuys bis Picasso und von der Spätgotik bis zur Kunst des Irans steht das kommende Jahr vor allem im Zeichen von zwei Wiedereröffnungen: Im Sommer 2021 öffnet die Neue Nationalgalerie nach fünfjähriger Komplettsanierung wieder ihre Pforten – mit einer Einzelausstellung zu Alexander Calder und einer Sammlungspräsentation, die die schmerzlich vermissten Schätze des 20. Jahrhunderts endlich wieder unseren Besucherinnen und Besuchern zugänglich macht. Ab dem Spätsommer werden dann sukzessive auch die Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum eröffnen und den universellen Charakter der 15 Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin nach langer Wartezeit wieder komplettieren.“

„Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen unserer Sammlungen und Einrichtungen für ihr großes Engagement und unseren Besucherinnen und Besuchern für ihre Treue, die die zentrale Bedeutung von Kunst und Kultur in diesen besonderen Zeiten nochmals unterstreicht. Last but not least wünsche ich allen ein glückliches und vor allem gesundes Jahr 2021.“

Kulturforum, Ausstellungshalle

Claudia Skoda. Dressed to Thrill

18. Dezember 2020 – 11. April 2021

Eine Sonderausstellung des Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin

Claudia Skoda ist mit ihrer Mode eine Schlüsselfigur und Ikone der West-Berliner Undergroundszene der 1970er- und 80er-Jahre. Mit ihren außergewöhnlichen Designs revolutionierte sie das Verständnis von Strickmode; ihre spektakulären Modenschauen sorgten international für Aufsehen. Mit dieser ersten Einzelschau würdigt die Kunstbibliothek das Schaffen Claudia Skodas – in ihrer Heimatstadt Berlin. Die multimediale Sonderausstellung präsentiert rund 200 z.T. noch nie gezeigte Arbeiten von Claudia Skoda und Wegbegleiter*innen wie Martin Kippenberger, Luciano Castelli, Ulrike Ottinger, Tabea Blumenschein, Kraftwerk, Jim Rakete und vielen mehr.

Kulturforum, Gemäldegalerie

Spätgotik. Aufbruch in die Neuzeit

19. Februar – 27. Juni 2021

Eine Sonderausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin

Mit der ersten umfassenden Ausstellung im deutschsprachigen Raum

widmet sich die Berliner Gemäldegalerie der Kunst der Spätgotik. Angeregt durch niederländische Entwicklungen veränderten sich ab den 1430er-Jahren die künstlerischen Ausdrucksmittel: Licht und Schatten, Körper und Raum wurden zunehmend wirklichkeitsnah dargestellt. Mit der Erfindung der Drucktechnik fanden diese Neuerungen eine massenhafte Verbreitung. Trotz ihrer religiösen Zweckbestimmung wurden Bilder immer stärker als Kunst wahrgenommen; Künstler erlangten überregionale Berühmtheit. Mit rund 130 Objekten – hochkarätige Leihgaben sowie zentrale Werke aus den Beständen der Staatlichen Museen zu Berlin – werden in der Gegenüberstellung verschiedener Kunstgattungen die medialen Innovationen des 15. Jahrhunderts und die Kunst der Spätgotik in ihrer Vielfalt erlebbar.

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Preis der Nationalgalerie: Pauline Curnier Jardin

ab März 2021

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Pauline Curnier Jardin ist Gewinnerin des Preis der Nationalgalerie 2019. Im Frühling 2021 folgt ihre Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, in der sie den visuellen Reichtum und die narrative Vielfalt ihrer künstlerischen Praxis in raumgreifenden Arbeiten zeigt. Jardins filmische und installative Sprache greift oftmals altertümliche, mythenhafte Erzählungen auf, die sie aber dekonstruiert und durchbricht. Es eröffnet sich ein Wahrnehmen der Welt, das vereinnahmt wie verunsichert.

Kulturforum, Kupferstichkabinett

Dante modern. Bilder zur Göttlichen Komödie zwischen Erzählung und Zeitkritik

19. März – 1. August 2021

Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin

Anlässlich des 700. Todesjahrs des italienischen Dichters und Philosophen Dante Alighieri (1265-1321) zeigt das Kupferstichkabinett eine Auswahl aus zwei Holzschnittfolgen der 1920er-Jahre. Diese stammen von der Dänin Ebba Holm und dem Deutschen Klaus Wrage. Beide setzen sich facettenreich mit Dantes literarischem Hauptwerk, der „Göttlichen Komödie“, auseinander – und damit mit Dantes virtueller Wanderung durch die Hölle über den Läuterungsberg bis hin zum Paradies. Ergänzend werden nicht nur Werke von Odilon Redon, Wilhelm Lehmbruck und Willy Jaeckel gezeigt, sondern auch farbige Computerzeichnungen des Berliner Künstlers Andreas Siekmann (geb. 1961) aus seinem 94-teiligen Werkkomplex „Die Exklusive – Zur Politik des ausgeschlossenen Vierten“ (2002-2011). Siekmann schildert in „Die Exklusive“ in mehreren Serien besonders gegenwärtige Höllenfahrten, die Dante und sein Wegführer, der antike Dichter Vergil, unternehmen.     

Museum Berggruen

Pablo Picasso & Les Femmes d’Alger

26. März – 27. Juni 2021

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Im Winter 1954-55 setzte Pablo Picasso (1881-1973) einen lang gehegten Wunsch um: Der bereits 73-Jährige malte eine Antwort auf die berühmte Darstellung von Eugène Delacroix‘ „Die Frauen von Algier“, die in zwei Versionen als Erinnerung an eine 1832 erfolgte Reise nach Nordafrika entstand. In drei Monaten schuf Picasso eine Serie von fünfzehn Ölgemälden, welche von gut hundert Zeichnungen und Lithographien begleitet wurden. Diese Bilderstrecke blieb aber nur für kurze Zeit als geschlossenes Ensemble erhalten. Heute ist das Museum Berggruen das einzige öffentliche Museum in Europa, in dem ein Gemälde dieser Serie zu sehen ist. Die Ausstellung wird neben Gemälden und Arbeiten auf Papier aus der „Femmes d’Alger“-Serie auch Werke zeigen, welche Picasso inspirierten und solche, die wiederum von Picasso inspiriert wurden.

Museum Europäischer Kulturen

Spuren der Arbeit. Porzellanherstellung in Polen

26. März – 27. Juni 2021

Eine Sonderausstellung des Adam Mickiewicz Instituts in Kooperation mit dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin

Unsichtbares sichtbar machen – das steht im Fokus der bereits weit gereisten Wanderausstellung, kuratiert von der Anthropologin Ewa Klekot und dem Keramikkünstler Arkadiusz Szwed aus Poznán. Sie ließen von den Arbeiter*innen der Porzellanfabrik in Ćmielów das Tafelservice „Die menschliche Spur“ anfertigen, das ihr handwerkliches Können und ihr umfassendes Erfahrungswissen für die Fabrikproduktion durch einen ungewöhnlichen Kunstgriff sichtbar werden lässt: Während der Fertigung trugen sie Handschuhe, an deren Spitzen Kobaltsalze hafteten. Erst nach dem Brennen zeichneten sich ihre Fingerabdrücke in Dunkelblau auf dem Porzellan ab. Porträts und Zitate der beteiligten Fabrikarbeiter*innen umrahmen diese eingebrannten Spuren ihrer Arbeit. Damit rücken der „menschliche Faktor“ und seine Wertschätzung bei der industriellen Herstellung vermehrt in den Fokus – ein Themenfeld, das auch bei Verbrauchern zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Von der Sprache aus. Joseph Beuys zum 100. Geburtstag

24. April – 8. August 2021

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

1985 trug Joseph Beuys an den Münchner Kammerspielen zu der Reihe „Reden über das eigene Land: Deutschland“ bei. In seiner Rede hielt er fest, dass er seine Werke „von der Sprache aus“ entwickle. Bildnerischen Gestaltungsmitteln ebenbürtig, verstand er die Sprache als plastisches Material, durch das jede Einzelne und jeder Einzelne körperlich, intellektuell und kommunikativ an der Neuordnung der Gesellschaft teilhaben könne. So reicht seine Auseinandersetzung mit Sprache vom Schweigen bis zur stundenlangen Diskussion, von animalisch klingenden Lauten bis zu präzisen Begriffserörterungen und verrätselten Schriften. Zu Beuys‘ 100. Geburtstag rückt der Hamburger Bahnhof die Sprache in den Mittelpunkt einer Ausstellung, die Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Filme, Plakate und Dokumente – darunter der Zyklus „The secret block for a secret person in Ireland“ und die Installation „Das Kapital Raum 1970–1977“ – aus den Beständen der Nationalgalerie, der Sammlung Marx, des Kupferstichkabinetts und der Kunstbibliothek umfasst.

Schloss Köpenick, Kunstgewerbemuseum

Flora, Fauna, Fabelwesen. Malerei auf Keramik: Grita Götze, Heidi Manthey, Sonngard Marcks

24. April – 3. Oktober 2021

Die Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums im Schloss Köpenick widmet sich den zeitgenössischen Keramikerinnen Grita Götze, Heidi Manthey und Sonngard Marcks, in deren Werk Malerei und Keramik eine besondere Symbiose eingehen. In den meisterhaft gemalten Dekoren lassen sie einen ganzen Mikrokosmos aus Blumen, Gräsern, Früchten, Insekten und Amphibien entstehen. Historisch inspirierte Fabelwesen und Ornamente gesellen sich hinzu. Die rund 80 Exponate sind in die Dauerausstellung im Schloss Köpenick integriert, so dass sich die Besucher*in-nen auf eine Entdeckungstour durch die Epochen begeben können.

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Kunst – Technologie – Natur (AT)

Mai – November 2021

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

1983 entwarf Klaus Staeck ein Plakat, bei dem er ein Bild des Planeten Erde mit einer Standardformulierung aus einem deutschen Mietvertrag in Beziehung setzte: Mit dem Motto „Die Mietsache ist schonend zu behandeln und in gutem Zustand zurückzugeben“ wandte sich der Künstler gegen die industrielle Umweltzerstörung und den kapitalistischen Raubbau an der Natur durch den Menschen. Staecks Appell bildet den Ausgangspunkt einer Präsentation von Arbeiten aus der Friedrich Christian Flick Collection und der Sammlung der Nationalgalerie in den Rieckhallen, in der die Wechselbeziehungen von Mensch, Kultur und Technik sowie deren sichtbaren und unsichtbaren Auswirkungen auf die Natur erfahrbar werden. Historische Positionen der Land Art, Arte Povera und Konzeptkunst werden zeitgenössischen künstlerischen Auseinandersetzungen mit Ökologie und Umwelt entgegengestellt, um unterschiedliche Formen des Lebens auf einem Planeten zu untersuchen, dessen Ökosysteme bedroht sind, sowie die Dringlichkeit vor Augen zu führen, diese ökologische Krise noch abzuwenden.

Museum für Fotografie

Ruth Walz. Theater Fotografie

13. Mai – 3. Oktober 2021

Eine Sonderausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin und der Fotografischen Momente

Erstmals stellt eine Ausstellung das Schaffen der renommierten Fotografin Ruth Walz (*1941 in Bremen) in einer umfangreichen Werkschau vor. Aus ihrem vielfältigen und außergewöhnlichen Œuvre wird eine repräsentative Auswahl geboten: Rund 200 Vintage Prints konnten aus dem Archiv Ruth Walz, dem Schaubühnen Archiv, der Akademie der Künste, Berlin und dem Archiv der Salzburger Festspiele zusammengetragen werden, ergänzt um etwa 80 Neuabzüge sowie Entwurfsskizzen von Robert Wilson und Programmhefte. Hinzu kommen Sequenzen aus Inszenierungen der Schaubühne Berlin, die das ‚bewegte Bild’ über Monitorpräsentationen miteinbeziehen. Dabei werden so unterschiedliche Facetten wie die Rolle der Fotografie im Theater, die rezeptions-ästhetische Wirkung von Theaterfotografie insgesamt oder das Œuvre der Theaterfotografin Ruth Walz im Besonderen beleuchtet. Parallel wird eine Ausstellung zur Theatergeschichte des Ortes präsentiert. Im Kaisersaal des heutigen Museums für Fotografie und ehemaligen Landwehrkasinos wurde 1919 ein Theater eingerichtet, das in der Folge mehrfach den Namen wechselte und als Neues Theater am Zoo / Deutsches Volkstheater bis 1937 den Spielbetrieb aufrechterhielt.

Museumsinsel Berlin, James-Simon-Galerie

Achmîm. Ägyptens vergessene Stadt

21. Mai – bis 12. September 2021

Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung und der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Fachbereich Ägyptologie der Universität Göttingen

Erstmals steht die oberägyptische Stadt Achmîm im Zentrum einer Sonderausstellung. Achmîm zählt mit seiner mehr als 6000-jährigen Geschichte zu den ältesten Städten Ägyptens. Von der langen Besiedelungsgeschichte, den großen Tempeln und der weitläufigen Nekropole zeugen heute vor Ort nur noch einige archäologische Reste. Der wahre Schatz an Kunstwerken, Statuen, Reliefs, Alltagsgegenständen, Kultgeräten, Särgen, Grabbeigaben und Texten liegt in verschiedenen Museen mit ägyptischen Kulturgut der ganzen Welt, ein bedeutender Teil bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Die Ausstellung präsentiert nicht nur diese herausragenden, zum Teil noch nie öffentlich präsentierten Werke, sondern vereint auch Leihgaben aus sieben Partnermuseen weltweit. Die Objekte zeichnen die kulturelle und politische Rolle der Stadt nach, ihren Einfluss als religiöses Zentrum, ihre Bedeutung als Geburtsstadt bekannter Persönlichkeiten der ägyptischen Geschichte wie Echnatons Mutter Teje und ihre lange Tradition in Grabkult und Handwerkskunst.

Museum für Fotografie

Helmut Newton. One Hundred

4. Juni 2021 – 23. Januar 2022

Eine Sonderausstellung der Helmut Newton Stiftung

Die Retrospektive „Helmut Newton. One Hundred“ konnte aufgrund der Corona-Krise nicht wie geplant an Newtons 100. Geburtstag am 31. Oktober 2020 in Berlin eröffnet werden, sondern wird erst ab 3. Juni 2021 gezeigt, begleitet von einer umfangreichen neuen Monografie. Der Stiftungsdirektor Matthias Harder, gleichzeitig Kurator der Retrospektive, legt den Fokus auf Newtons Modefotografie, inklusive zahlreicher bislang unbekannter oder vergessener Bildmotive. Selbstverständlich werden auch die vielen ikonischen Newton-Bilder aus den beiden anderen Hauptgenres Porträt und Akt nicht fehlen. Diese werden durch Polaroids und Kontaktbögen ergänzt, die uns einen Einblick in Newtons finale Bildauswahl für das Zeitschriften-Editorial oder für Couturiers und Werbekunden ermöglichen und sein bekanntes Bildwerk interessant paraphrasieren. Nach der Berliner Präsentation wird die mehr als 300 Fotografien umfassende Ausstellung ab 2022 auch in weiteren europäischen Städten gezeigt und feiert den Auftakt dieser Tour ab Februar 2022 im Mailänder Palazzo Reale.

Kulturforum, Neue Nationalgalerie

Alexander Calder. Minimal / Maximal

Sommer 2021 – Januar 2022

Eine Sonderausstellung zur Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie feiert nach fünfjähriger sanierungsbedingter Schließung ihre Wiedereröffnung mit der umfassenden Sammlungspräsentation „Die Kunst der Gesellschaft“, einer architektonischen Filminstallation der Künstlerin Rosa Barba sowie einer speziell für die gläserne Halle konzipierten Ausstellung des großen US-amerikanischen Bildhauers Alexander Calder. Seine spielerisch angelegten, oft beweglichen Werke reichen von miniaturhaft kleinen Objekten bis hin zu monumentalen Skulpturen und Mobiles. Die Ausstellung spürt diesem besonderen Verhältnis von Größe, Maßstab und Räumlichkeit nach und wird in der restaurierten Architektur Mies van der Rohes eine besonders magische Wirkung entfalten. Der offene, experimentelle Ansatz der Ausstellung schließt die Partizipation der Besucher*innen mit ein, welche die Werke von Calder teilweise in Aktion erleben können.

Museum Europäischer Kulturen

Murcia. Im Garten Europas

6. August 2021 – 27. Februar 2022

Eine Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europastudien der Universidad de Murcia und der Sociedad Murciana de Antropología

Die Region Murcia ist weder für ihre touristischen Qualitäten noch für ihre Landschaft oder Geschichte populär. Dabei verfügt sie über eine abwechslungsreiche Geographie und eine fast 50.000 Jahre lange Besiedlungsgeschichte. Als „Huerta de Europa“ – als Garten Europas – ist die Region heute Ziel von Arbeitsmigrant*innen aus Europa und Nordafrika. Zugleich schätzen Rentner*innen vor allem aus Deutschland und England die 250 km lange Küste für ihren Lebensabend. Die Ausstellung bindet Geschichte und Gegenwart Murcias zusammen. Dokumentarische Fotografien von europäischen und außereuropäischen Einwanderern beleuchten das Thema Migration in Murcia. Als Ergebnis eines gemeinsamen Projekts mit Bewohner*innen der Region stellen persönliche Objekte den Alltag in der Region vor. Studierende der Universität von Murcia machen mit Kurzfilmen die Region nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar. Historische Fotos aus den Sammlungen des MEK und des Ibero-Amerikani-schen Instituts ergänzen die Präsentation.

Humboldt Forum, Ethnologisches Museum + Museum für Asiatische Kunst

Sammlungspräsentation des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst im Humboldt Forum

ab Spätsommer 2021

Die Präsentationen der weltweit bedeutenden Sammlungen des Ethnologischen Museums und Museums für Asiatische Kunst geben mit rund 20.000 Exponaten auf 14.000 Quadratmetern im zweiten und dritten Obergeschoss des Humboldt Forums einen Epochen und Kontinente umspannenden Überblick über die Kunst und Kulturen der Welt. Im Spätsommer 2021 wird zunächst der erste Teil der Sammlungspräsentationen eröffnet: der Westflügel mit den berühmten Booten und Häusern aus Ozeanien, rekonstruierten buddhistischen Kulthöhlen aus der Region um die Seidenstraße, dem Ausstellungsbereich Japan mit dem begehbaren Teehaus sowie Teilen der Afrika-Sammlung. Ende 2021 folgt die Eröffnung des Ostflügels. Highlights sind unter anderem die Bestände aus dem zentralen und südlichen Andenraum, die Geschichte der afrobrasilianischen Diaspora in der Amazonasregion, die Kunst der Khmer oder die globale Diversität des Islam.

Museumsinsel Berlin, Bode-Museum

Der zweite Blick: Frauen

ab September 2021

Eine integrierte Sonderausstellung der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin

„Der zweite Blick“ ist eine Ausstellungsreihe, die sich anhand aktueller gesellschaftsrelevanter Themen mit den Sammlungen des Bode-Museums auseinandersetzt. Besucher*innen werden auf thematischen Routen angeregt, die Kunstschätze der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst neu und anders zu entdecken. Nach „Spielarten der Liebe“ stellt der zweite Teil der Reihe die außergewöhnlichen Frauen des Bode-Museums vor: Ob Göttinnen, Heroinen, Heilige, Jungfrauen, Prinzessinnen, Mütter, Akademikerinnen, Alleinstehende oder Aussätzige – ihre Geschichten, Persönlichkeiten und sozialen Rollen werden anhand der Objekte in den jeweiligen zeitgenössischen Kontext gestellt und im Rahmen einer gesellschaftskritischen Perspektive des 21. Jahrhunderts diskutiert.

Kulturforum, Kupferstichkabinett

Sachen machen. Tomas Schmit: Performance als Zeichnung

15. September 2021 – 9. Januar 2022

Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) und dem tomas schmit archiv, Berlin

Als sich 1964 die europäische Fluxus-Gruppe auflöste, zog sich Tomas Schmit (1943–2006), der sich als Performer an den Aktivitäten der Gruppe beteiligt hatte, allmählich von der Aufführungspraxis zurück. Ab 1966 widmete er sich vorrangig dem Schreiben und Zeichnen. Doch die Idee der Bühne als einem Ort, an dem eine Handlung vor einem Publikum zur Aufführung gelangt, war damit nicht aus seiner Kunst verschwunden: Das Zeichenpapier avancierte zum neuen Schauplatz seines künstlerischen Credos „sachen machen“. Auf dem Papier inszenierte Schmit fortan „die Aufführung des Zeichnens“. Während sich die Ausstellung im Kupferstichkabinett auf Schmits zwischen 1966 und 2006 entstandene Arbeiten auf Papier konzentriert, werden die Fluxus-Aktivitäten des Künstlers parallel im Neuen Berliner Kunstverein beleuchtet.

Museumsinsel Berlin, Alte Nationalgalerie

Magische Spiegelungen. Johann Erdmann Hummel

Oktober 2021 – Februar 2022

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Raffinierte Spiegelungen, räumliche Verschachtelungen und magische Beleuchtungen standen im Zentrum des Interesses des Malers und Wissenschaftlers Johann Erdmann Hummel (1769–1852). Sein künstlerisches Werk zeichnet sich durch nüchterne Sachlichkeit einerseits und durch eine eigensinnige, geistreiche, ins Transzendente gehende Detailfreudigkeit andererseits aus. 1800 kam der in Kassel geborene Künstler nach Berlin. Dort erhielt er 1809 die neu geschaffene Professur für Optik, Perspektive und Architektur an der Berliner Akademie der Künste. Seine Lehrtätigkeit, seine Forschungen und Publikationen zu den Gesetzen der visuellen Wahrnehmung waren richtungsweisend und beeinflussten nachfolgende Generationen. Hummels kunstvoll konstruierte, mitunter rätselhaft und überrealistisch erscheinende Kompositionen sind durch zeichnerische Klarheit und einen fein empfundenen Kolorismus geprägt. Sie weisen auf die Moderne voraus, etwa die Neue Sachlichkeit, die mit ausgewählten Werken vertreten sein wird. Nach 100 Jahren erstmals wieder wird Johann Erdmann Hummel eine Ausstellung gewidmet.

Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart – Berlin

Decolonising Eurasia. Collecting Entanglements and Embodied Histories (AT)

Oktober 2021 – Februar 2022

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin im Dialog mit dem MAIIAM (Chiangmai, Thailand), dem Singapore Art Museum (Singapur), und der Galeri Nasional Indonesia (Indonesien), initiiert vom Goethe-Institut Südostasien

Ausgehend von Joseph Beuys‘ EURASIA-Werkkomplex und seinem erweiterten Begriff der Kunst als sozialer Skulptur untersucht „Decolonising Eurasia“, wie sich kritische Kunstformen zu politischen Protesten und gesellschaftlichen Entwicklungen in Südostasien und im Westen verhalten. Ausgewählte Werke und Dokumente aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie Leihgaben aus den kollaborierenden Museen zeigen vorherrschende Erzählungen auf, die zu diesen gesellschaftlichen Situationen geführt haben. Die Ausstellung ist Teil des vom Goethe-Institut initiierten Forschungs- und Ausstellungsprojektes „Collecting Entanglements and Embodied Histories“. Das Kapitel in Berlin wird seit 2020 von der Kulturstiftung des Bundes gefördert sowie seit 2019 vom Cluster of Excellence 2020 „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ der Freien Universität Berlin wissenschaftlich begleitet.

Sammlung Scharf-Gerstenberg

André Thomkins (AT)

Oktober 2021 – Januar 2022

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

„nie reime, da kann akademie rein“ – „Dogma I am God“ – den Palindromen von André Thomkins (1930 – 1985) wohnt ein Prinzip der Spiegelung inne, an dem sich auch ein wichtiger Teil seines bildnerischen Werks orientiert. In Anknüpfung an die Ideen des Surrealismus, schuf der Schweizer Maler, Zeichner und Dichter Werke, in denen es spielerisch um den abbildhaften Bezug zwischen einem „hier“ und einem „dort“ geht. Mit Witz und raffinierter technischer Erfinderlust legt André Thomkins die Realität aufs Kreuz und ist zugleich ihr feiner Deuter. Unterstützt vom Kunstmuseum Liechtenstein, das den Nachlass von André Thomkins betreut, zeigt die Ausstellung, neben sogenannten Scharnierbildern, Lackskins und Rollagen, „Permanentszenen“ und „Schwebsel“ sowie bislang weniger bekannte Zeichnungen, Aquarelle und Objekte. Nach über 30 Jahren ist dies die erste museale Überblicksschau des Künstlers in Berlin.

Museumsinsel Berlin, James-Simon-Galerie + Pergamonmuseum

Iran. Kunst und Kultur aus fünf Jahrtausenden (AT)

30. Oktober 2021 – 20. Februar 2022

Eine Sonderausstellung des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit der Sarikhani Sammlung

Die Ausstellung illustriert mit etwa 320 Objekten der Sarikhani Sammlung, London, sowie zahlreichen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin die herausragende Bedeutung des Iran als Impulsgeber und Zentrum des interkulturellen Austauschs zwischen dem Mittelmeer, China und Indien von den ersten Hochkulturen des  3. Jahrtausends v. Chr. bis zum Ende des Safawidenreichs im frühen 18. Jahrhundert. Die vielfach noch nie gezeigten Exponate geben Einblicke in die Kunst der Höfe und städtischen Eliten. In einem chronologisch aufgebauten Parcour mit sieben Stationen verdeutlichen sie Einschnitte, Adaptionen und Transformationen. Höhepunkte der „Zeitreise“ sind die vor-islamischen Großreiche der Achämeniden und Sasaniden, die Ausbildung einer persisch-islamischen Kultur und die künstlerischen Meisterleistungen vom 9.-13. Jahrhunderts sowie die Glanzzeit der Safawiden.

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