Bildung & Karriere

Ali Vogler aus Beuron ist Lehrling des Monats November

Die Handwerkskammer Reutlingen hat Ali Vogler aus Beuron im November als „Lehrling des Monats“ ausgezeichnet. Der 19-Jährige wird bei der ahg Autohandelsgesellschaft mbH in Albstadt im dritten Lehrjahr zum Kraftfahrzeugmechatroniker ausgebildet.

Für viele Jungs ist der Kfz-Mechatroniker der Traumberuf schlechthin. Auch der technikbegeisterte Ali Vogler wusste schon früh, dass er Autos warten und reparieren möchte. Dass er diesem Ziel nun ein großes Stück näher gekommen ist, hat viel mit Zielstrebigkeit und Durchhaltewillen zu tun. Eigenschaften, die Michael Möck, Filialleiter des Autohauses, bereits überzeugt haben, als sich Vogler als Berufsfachschüler für ein Praktikum vorstellte: „Es fiel schon am ersten Tag auf, wie unwahrscheinlich motiviert und wissbegierig Ali ist.“

Vogler, geboren in Herat, der zweitgrößten Stadt Afghanistans, lebt seit 2016 in Beuron. Seine Flucht aus der Heimat, in der seit vier Jahrzehnten Krieg herrscht, nach Deutschland legte der Minderjährige auf sich allein gestellt und über weite Strecken zu Fuß zurück. In Beuron fand der junge Mann Sicherheit und kurze Zeit nach seiner Ankunft sogar eine neue Familie, die ihn mit offenen Armen aufnahm, seither bei seinen Neubeginn tatkräftig unterstützt und im vergangenen Jahr adoptiert hat.

Nach dem Hauptschulabschluss besuchte Vogler die einjährige Berufsfachschule der Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen. In dieser Zeit verbrachte er zwei Tage als Praktikant in seinem heutigen Ausbildungsbetrieb und überzeugte. Und das, obwohl er die klassische Werkstattvorbildung anderer Lehrlinge, die als Schüler allesamt am Mofa oder Moped schraubten, nicht mitbringe, betont Möck. „Das technische Wissen muss Ali sich erarbeiteten. Das macht er mit großem Engagement und mit Hilfe der Kollegen.“

Die schätzten den Auszubildenden wegen seiner freundlichen und offenen Art. Die Verständigung klappe problemlos, so Möck. „Ali spricht sehr gut Deutsch und ist ein echter Teamplayer.“ Die Summe aus Eignung und Einsatzwillen habe dann schließlich den Ausschlag gegeben, dem Flüchtling Vogler den Vorzug zu geben gegenüber einem deutschen Abiturienten, der sich ebenfalls um eine Ausbildung beworben hatte, berichtet Möck.

Vogler ist sichtlich stolz auf das Erreichte. „Mein Traum hat sich erfüllt.“ Besonders schätzt er den abwechslungsreichen Alltag in der Werkstatt. „Jeder Tag bringt neue interessante Aufträge und neue Herausforderungen.“ In der Freizeit spielt er Gitarre und interessiert sich für Fußball.

Die ahg Autohandelsgesellschaft mbH gehört bundesweit zu den Top 10 der Branche. Das 1986 gegründete Unternehmen, mit Stammsitz in Horb und 20 Standorten in Baden-Württemberg, vertreibt die Marken BMW, MINI, Alpina, Land Rover und Peugeot sowie BMW-Motorräder. Das Autohaus versteht sich als moderner Mobilitätspartner seiner Kunden. Denn zum Angebot zählen neben Neu- und Gebrauchtwagen und dem Rundum-Service in der Werkstatt auch zahlreiche Dienstleistungen, wie beispielsweise flexible Leasing- und Finanzierungskonzepte für private und Geschäftskunden, eine Fahrschule und Veranstaltungen.

Die Ausbildung genießt einen hohen Stellenwert im Unternehmen. Auch am Standort Albstadt werden regelmäßig junge Menschen in gewerblichen und kaufmännischen Berufen erfolgreich ausgebildet. Anders als zu diesem Zeitpunkt üblich seien die Ausbildungsplätze für den kommenden Herbst noch zu vergeben, verrät Michael Möck. In Corona-Zeiten habe die Zahl der Bewerbungen stark nachgelassen. „Wir freuen uns über Anfragen.“

Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“

Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.

Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.

 

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