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14. Bremer Schifffahrtskongress konnte auch online überzeugen

Der Bremer Schifffahrtskongress, seit 14 Jahren das etablierte Veranstaltungsformat zu den aktuellen Herausforderungen der maritimen Personalwirtschaft an Land und zur See, wurde in diesem Jahr am 01. und 02.12.20 ausschließlich virtuell umgesetzt.

Dank der engagierten Unterstützung durch das E-Learning-Zentrum der Hochschule Wismar konnte der Bremer Schifffahrtskongress in diesem Jahr doch noch als Onlineveranstaltung realisiert werden. Nahezu 200 Vertreterinnen und Vertreter aus der maritimen Wirtschaft, aus Verbänden, Verwaltung, Lehre und Forschung hatten sich angemeldet, um virtuell über die Zukunft der maritimen Ausbildung in Europa zu diskutieren.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung gleich zu Beginn: im Rahmen der Kongresseröffnung wurden die Preisträger*innen des Wettbewerbs „Hervorragende akademische maritime Lehre“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb war erstmalig vom Deutschen Maritimen Zentrum ausgeschrieben worden. In den nachfolgenden Vorträgen und Workshops wurden dann die Aspekte „Gender Equality“, „Nachwuchssicherung“, „Ausbildungskonzepte international“ und „Digitalisierung im Bordbetrieb“ thematisiert. Schon jetzt lässt sich festhalten: in der Qualität des fachlichen Austausches mussten auch im virtuellen Raum keine Abstriche gemacht werden.

Im Workshop „Gender Equality“ wurde die Gleichberechtigung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. So wurde aufgezeigt, dass diverse Teams im Vorteil seien, wenn Erfolg an Nachhaltigkeit und nicht nur an den Quartalszahlen festgemacht wird. Die strenger hierarchisch organisierte Arbeit an Bord könne dabei für die Gleichberechtigung ein Vorteil sein, da Personen über ihre Funktion betrachtet und definiert werden, nicht über das Geschlecht. Alte Glaubenssätze müssten dazu aber in Frage gestellt und die Gleichberechtigung durch einfache Maßnahmen aktiv vorange-trieben werden. Das Fazit des Workshops: Solange die Bedingungen für alle Geschlechter nicht gleich sind, werden weiterhin nur einige wenige Frauen den Weg in die maritime Wirtschaft finden und hier auch bleiben. Die maritime Wirtschaft kann es sich aber gar nicht leisten, bei dem abseh-baren Mangel an Fachkräften, 51% der Bevölkerung zu übersehen.

Im Workshop „Nachwuchssicherung“ wurde herausgearbeitet, dass die Seeschifffahrt sichtbarer werden müsse, um bei jungen Menschen auf dem Radar zu sein. Nach wie vor bestünde eine hohe Identifikation der Seefahrer mit ihrem Beruf. Aber die Reedereien müssten verstärkt auf gute Arbeitsbedingungen an Bord setzen, um qualifiziertes Personal zu binden. Work-Life-Balance, digitale Kommunikationsmöglichkeiten, abwechslungsreiches Aufgabenfeld wären den jungen Menschen wichtig. Runa Jörgens vom Deutschen Maritimen Zentrum brachte es auf den Punkt: „Wir alle, die in der maritimen Branche tätig sind, sollten als Markenbotschafter für maritime Berufe agieren." Die Teilnehmenden im Workshop stellten weiter fest: „Das Interesse für die Seefahrt ist nach wie vor da, jedoch müssen auch die freien Plätze geschaffen werden.“

Im Workshop „Ausbildungskonzepte international“ wurden die Lernkulturen in unterschiedlichen Ländern verglichen. Weiter wurde festgehalten, dass das internationale Regelwerk für die maritime Wirtschaft der Digitalisierung und Automation Rechnung tragen muss. Das Fazit des Workshops: Eine solide Grundlagenausbildung in der Praxis verknüpft mit Theorie, ist ein gutes Fundament sich den immer wieder ändernden Voraussetzungen der Arbeitswelt zu stellen.

Im Workshop „Digitalisierung im Bordbetrieb wurden die Möglichkeiten und derzeitigen Grenzen der Digitalisierung betrachtet. Bereits heute sind Technologien verfügbar die Daten sammeln, verdichten und bewerten. Aktuell werden dadurch Entscheidungsfindung an Bord und an Land unterstützt. Als Ergebnis habe sich bereits heute Entscheidungsprozesse verändert. Die Entwicklung ist hier erst am Anfang und wird das Arbeitsleben in der Maritimen Wirtschaft, sowohl an Bord als auch an Land nachhaltig beeinflussen. Autonome Schifffahrt ist nach Auffassung aller Teilnehmer eine Aufgabe bei der neben der Schiffsautomatisierung viele Marktteilnehmer insbesondere die maritime Zulieferindustrie vor großen Aufgaben steht. Für die autonome Schifffahrt ergeben sich neue Anforderungen an die Systemzuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Schiffskomponenten.

Aktuell ist das Schiff nicht auf einen autonomen Betrieb vorbereitet. Am Beispiel einer Reederei wurden aktuelle Engstellen der Digitalisierung aufgezeigt. Neben dem System Schiff ist auch die Besatzung nicht ausreichend auf die sich aus der Digitalisierung ergebenden neuen Aufgaben und Anforderungen vorbereitet. Zukünftig werden neben IT Kenntnissen zur Sicherung des zuverlässigen Betriebs der Komponenten an Bord auch Fähigkeiten der Datenbewertung erwartet. Gut ausgebildetes Personal mit einem maritimen Erfahrungswissen ist zukünftig sowohl an Bord als auch an Land erforderlich.

Die Vorträge und Ergebnisse der Workshops stehen demnächst auf der Kongress Webseite www.bremer-schifffahrtskongress.de zum Download zur Verfügung.

 

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