Gesundheit & Medizin

Neue Generika-Rabattverträge

Die Ersatzkassen haben unter Federführung der BARMER die Zuschläge für eine weitere Tranche ihrer gleichzeitig ausgeschriebenen Generika-Rabattverträge vergeben. BARMER, Techniker Krankenkasse (TK), DAK-Gesundheit, Kaufmännische Krankenkasse (KKH), Handelskrankenkasse (hkk) und Hanseatische Krankenkasse (HEK) bezuschlagten insgesamt 64 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 69 Fachlosen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro (Apothekenverkaufspreis). Der größte Teil der Zuschläge (81 Prozent) erfolgte dabei im sogenannten Mehrpartnermodell. Dabei kommen bis zu drei Bieter zum Zuge. Damit setzt die Ausschreibung gezielt auf Versorgungssicherheit. Nur Wirkstoffe- und Wirkstoffkombinationen, bei denen aufgrund der geringen Anzahl von Anbietern nur wenig Wettbewerb existiert, wurden im Ein-Partner-Modell ausgeschrieben. „Wir setzen bei unseren Arzneimittel-Rabattverträgen gezielt auf das Mehrpartnermodell. Es hat den klaren Vorteil, dass im Falle eines Lieferengpasses eines Herstellers sofort gleichwertige Arzneimittel anderer Hersteller zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Mani Rafii, Vorstandsmitglied der BARMER. Neben der jederzeitigen Lieferfähigkeit verpflichteten die Ersatzkassen die Ausschreibungsgewinner zudem bei der Produktion zur Einhaltung der jeweils geltenden Arbeitsschutz- und Umweltstandards.

Arzneimittel umfassen breites Therapiespektrum

Die bezuschlagten Arzneimittel umfassten ein breites Therapiespektrum. Darunter die Behandlung von Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und psychischen Erkrankungen sowie von Schmerzen und Diabetes. 56 Lose seien im Mehrpartnermodell vergeben worden. 13 Lose (19 Prozent) habe man aufgrund der Anbietersituation auf dem Arzneimittelmarkt exklusiv vergeben müssen.

Lange Vorlaufzeit für Hersteller

Die neuen Verträge träten bei den einzelnen Kassen sukzessive ab dem 1. Juli kommenden Jahres in Kraft. Dies gewährleiste eine lange Vorlaufzeit für Hersteller, Großhändler und Apotheken. Die Verträge endeten einheitlich zum 30. Juni 2023. Bei den sechs Ersatzkassen seien insgesamt rund 28 Millionen Menschen in Deutschland kranken- und pflegeversichert.

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