Fahrzeugbau / Automotive

Volkswagen Konzern ist wieder Mitglied im UN Global Compact

  • Fünf Jahre nach der Dieselkrise beschließt der UN Global Compact die Wiederaufnahme des Volkswagen Konzerns
  • Entscheidend für den Schritt war das erfolgreich abgeschlossenes US-Monitorship, die ambitionierte Klimaschutzstrategie des Unternehmens sowie die Einsetzung eines unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirates
  • Georg Kell, Gründer des UN Global Compact und Sprecher des Nachhaltigkeitsbeirats des Volkswagen Konzern: „Die Wiederaufnahme in den UN Global Compact belegt, dass Volkswagen aus seinen Fehlern gelernt hat“

Der UN Global Compact hat die Wiederaufnahme des Volkswagen Konzerns als Mitglied bestätigt. Der Konzern kehrt nach fünfjähriger Pause zur weltweit größten Initiative für nachhaltige Unternehmensführung zurück. Im Zuge der Dieselkrise war das Unternehmen von der Mitgliedsliste gestrichen worden. Ausschlaggebend für die erneute Aufnahme war das grundlegend erneuerte Compliance- und Integritätsregelwerk des Volkswagen Konzerns als Ergebnis des erfolgreich abgeschlossenen Monitorships unter Aufsicht des US-Justizministeriums. Auch das ambitionierte Klimaschutzprogramm des Konzerns spielte eine wesentliche Rolle. Der Volkswagen Konzern will bereits 2025 seine CO2-Emissionen über den Lebenszyklus des PKW-Portfolios um 30 Prozent gegenüber 2015 senken und bis 2050 bilanziell klimaneutral werden. Zudem hatte Volkswagen im Jahr 2016 einen unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat eingesetzt.

Der Volkswagen Konzern war bereits seit August 2002 Mitglied im UN Global Compact. Nach der Streichung von der Mitgliedsliste hatte das Unternehmen in den folgenden Jahren das Reporting an den UN Global Compact fortgesetzt und eine Wiederaufnahme angestrebt. Im November 2020 hatte der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Herbert Diess, schließlich formal die erneute Mitgliedschaft für den Volkswagen Konzern beantragt. Dem wurde nun stattgegeben.

Für Investoren und Asset-Manager im Kapitalmarkt ist die Mitgliedschaft ein wichtiges Kriterium für die Investierbarkeit in Aktien und Anleihen der Volkswagen AG. Nachhaltig orientierte Fonds sind in den letzten Jahren stark gewachsen und als Stakeholder unverzichtbar geworden.

Der im Jahr 2000 als Sonderinitiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen gegründete UN Global Compact ruft Unternehmen auf der ganzen Welt dazu auf, ihren Betrieb und ihre Strategien auf zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsprävention auszurichten. Alle Mitgliedsunternehmen berichten einmal jährlich an den UN Global Compact über ihre jeweiligen Aktivitäten im Sinne der zehn gemeinsamen Prinzipien. Aktuell arbeitet Volkswagen gemeinsam mit dem UN GC an einem Re-Engagement Plan und wird darauf aufbauend seinen Fortschrittsbericht (Communication on Progress) veröffentlichen.

Georg Kell, Sprecher des unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirats von Volkswagen sowie Gründer und ehemaliger Geschäftsführer des UN Global Compact, erklärte: „Der Ausschluss von Volkswagen aus dem UN Global Compact infolge der Dieselkrise war ein drastischer Schritt: ein Unternehmen, das zuvor als nahezu unantastbar galt, wurde öffentlich aus dem renommierten Bündnis zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen ausgeschlossen. Neben dem Ruf von Volkswagen ging es vor allem um den Stolz des Unternehmens. Seitdem hat Volkswagen einen grundlegenden Kulturwandel vorangetrieben. Mit seiner konsequenten Elektromobilitätsoffensive treibt der Konzern die Transformation der Automobilindustrie an. Die Wiederaufnahme in den UN Global Compact besitzt deshalb womöglich dieselbe Symbolkraft, die der Ausschluss vor fünf Jahren besaß. Sie zeigt, dass Volkswagen zwar nicht unfehlbar ist, aber aus seinen Fehlern gelernt hat. Die Mitarbeiter von Volkswagen können stolz darauf sein, was sie gemeinsam erreicht haben.“

Die Vorständin Hiltrud D. Werner hebt die insbesondere die Fortführung und Stärkung des Umwelt Compliance Management Systems hervor. Sie erklärt: „Zu unseren obersten Grundsätzen gehört das Einhalten von Regeln, Gesetzen und freiwilligen Selbstverpflichtungen, auch und insbesondere im Bereich Umwelt. Das haben wir in unserem Umwelt Compliance Management System verankert. Es bildet die Basis unseres alltäglichen Handelns im gesamten Konzern. Wir haben dabei den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte und Dienstleistungen von der Produktion über die Nutzung bis zum Recycling im Fokus und legen Ziele, Verantwortlichkeiten, Richtlinien und Prozesse eindeutig fest. Und zwar zum Schutz unserer Gesellschaft, Kunden, Mitarbeiter und natürlich der Umwelt. Mit unserem Konzern Leitbild Umwelt „goTOzero“ haben wir im Rahmen unserer Strategie TOGETHER 2025+ den nächsten wichtigen Schritt hin zu einem auf allen Ebenen nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen unternommen.“

Über die Volkswagen AG

Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Pkw-Angebot von Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Ducati bietet Motorräder an. Im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen. 671.205 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus durchschnittlich 44.567 Fahrzeuge, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen Konzern in 153 Ländern an.

Im Jahr 2020 betrugen die weltweiten Auslieferungen von Konzernfahrzeugen 9,31 Millionen (2019: 10,97 Millionen). Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2019 auf 252,6 Milliarden Euro (2018: 236 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im Jahr 2019 14,0 Milliarden Euro (2018: 12,2 Milliarden Euro).

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