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Woran man die Attraktivität einer Firma erkennt

Wenn man den Statistiken dazu Glauben schenkt, dann ist ein großer Teil der Deutschen mit ihrer Arbeit unzufrieden. Aber woran kann man erkennen, wie attraktiv ein potenzieller Arbeitgeber ist?

Um diesbezüglich die infrage kommenden Unternehmen entsprechend einordnen zu können, gibt es verschiedene Methoden. Eine davon ist eine abgeänderte Variante der Beurteilung von Mitarbeitern. Hierbei spricht man von der "ABC-Methode". Das Prinzip dieser Methodik ist die Beurteilung von Mitarbeitern mit dem Ziel, gut funktionierende Teams zusammenzustellen. Mit dieser Methode werden Mitarbeiter wie folgt bewertet:

A-Mitarbeiter:
Hierbei handelt es sich um die Leistungsträger. Sie bringen durch ihre Arbeit die Firma aktiv voran.

B-Mitarbeiter:
Zwar zeichnen diese sich durch Präsenz aus, verrichten jedoch im Regelfall nur Dienst nach Vorschrift.

C-Mitarbeiter:
Dies sind fehlplatzierte Mitarbeiter. Meist gelten diese als recht faul und haben bereits oft innerlich gekündigt.

Auf der ganzen Welt arbeiten führende Unternehmen mit dieser Beurteilungsmethode – auch wenn sich die einzelnen Kriterien in der Bewertung je nach Firma und Branche unterscheiden.

Den Blick schärfen

Diese Methode, um die Mitarbeiter von Unternehmen nach ihrer Leistung zu bewerten und einzuordnen, lässt sich aber auch umgekehrt anwenden. Wendet man diese Art der Beurteilung auf Unternehmen an, könnten sich diese in folgende Kategorien einordnen lassen:

A-Arbeitgeber:
In der Öffentlichkeit gelten diese Firmen als absolute Top-Arbeitgeber, bei denen es regelrechte Traumjobs zu ergattern gibt. Auf viele potenzielle Arbeitnehmer üben sie daher eine große Anziehungskraft aus. Das liegt unter anderem aber auch daran, dass diese Unternehmen üblicherweise eine umfangreiche Kultur der Wertschätzung pflegen und die Arbeitnehmer in den Mittelpunkt setzen.

Aber Achtung: "A-Arbeitgeber" heißt nicht zwangsläufig, dass Unternehmen dieser Art jede Arbeitgeber-Rangliste mit Höchstplatzierungen anführen. Es gibt auch Firmen, die trotz geringer Bekanntheit das Potenzial haben, ein A-Arbeitgeber zu sein (bzw. zu werden). In der Regel haben solche gut angesehenen Firmen einen hohen Anteil von "A-Mitarbeitern", was wiederum günstige Bedingungen für ein sehr positives Arbeitsklima schafft.

B-Arbeitgeber:
Arbeitgeber der B-Klasse gelten in vielen Bereichen als eher durchschnittlich. Meistens werden Angebote dieser Firmen erst dann für Bewerber interessant, wenn es momentan keine besseren Angebote auf dem Arbeitsmarkt gibt. Auch interessant sind diese Unternehmen für faule Bewerber, die keine Lust auf große Bewerber-Auswahl-Prozesse haben. Vereinfacht kann man sagen: Ein B-Arbeitgeber stellt für viele Mitarbeiter lediglich eine bequeme Notlösung dar.

C-Arbeitgeber:
In dieser Arbeitgeber-Kategorie befinden sich die eher uninteressanten Unternehmen. Dies sind Arbeitgeber, für die kaum jemand freiwillig arbeiten wollen würde. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man in diesen Firmen Teil eines Umfeldes werden würde, dass keinen Arbeitnehmer glücklich machen dürfte. Besonders Bewerber mit hohem Selbstbewusstsein, die um ihren Marktwert wissen, machen im Regelfall einen großen Bogen um Arbeitgeber der C-Klasse.

Arbeitgeber vergleichen & auf Bewerbungsgespräche vorbereiten

Aber woran erkennt man denn nun, in welche Kategorie der potenzielle Arbeitgeber fällt? In Kategorie A, B oder C? Für diese Einordnung kann eine Reihe bestimmter Kriterien helfen. Diese sind jedoch mit Absicht so abstrakt formuliert, dass jeder nach seinem eigenen Empfinden und mit eigenen Werten die Einordnung vornehmen kann. Und das ist auch notwendig, da zum Beispiel ein Ingenieur mit einer anderen Bezahlung rechnet als ein einfacher Azubi. Ein anderes Beispiel wäre, das ein MBA wohl wesentlich mehr Perspektiven für den Verlauf seiner Karriere hat, als ein Praktikant.

Damit die Attraktivität von Arbeitgebern auch visualisiert werden kann, gibt es dafür drei Oberkategorien, welche sich jeweils wieder in drei Unterkategorien aufteilen. Daraus ergeben sich in der Summe neun Kategorien, mit denen sich eine Art Checkliste bilden lässt. Im Detail sehen diese Kategorien so aus:

Oberkategorie 1: Hygiene-Faktoren

1. Anerkennung & Vergütung von Leistungen
Steht die Bezahlung in einem guten Verhältnis zu der Leistung, die ich erbringe? Und wie ist das Gehalt im Vergleich zum Branchen-Schnitt?

2. Arbeitsumfeld
Wie fällt die Beschreibung der Unternehmens-Kultur in Stellenanzeigen aus? Wie wird die Firma auf Blogs und Websites beschrieben? Was wird inoffiziell in Foren und Portalen zu der Firma geschrieben? Wie sprechen Mitarbeiter über das Arbeitsumfeld?

3. Flexible Arbeitszeiten
Wie sehr kommt einem der Arbeitgeber entgegen, wenn es darum geht, Arbeit und Familie (bzw. Privatleben) unter einen Hut zu bringen?

Oberkategorie 2: Image-Faktoren

4. Bekanntheit des Unternehmens
Wie hoch ist der Bekanntheitsgrad der Firma? Sowohl lokal, als auch bundesweit?

5. Emotionalität der Dienstleistungen & Produkte
Als wie "gut" oder "super" wird das empfunden, was das Unternehmen macht?

6. Sinnstiftende Unternehmensführung
Hat das Unternehmen eine klare Vision und Werte als Fundament? Merkt man als Mitarbeiter, dass man mit seiner Tätigkeit an etwas "sinnvollem" mitwirkt?
Stehen die Arbeitnehmer mit klaren Zielen hinter ihrer Arbeit? Und sind diese Ziele der Teil eines größeren Ganzen?

Quelle: Harald-Gregoreck

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