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Opel Manta GSe ElektroMOD: Der Traum, das Team, die Technik

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  • Aus Liebe zum Auto: Opelaner entwickeln und bauen emissionsfreien Neoklassiker
  • Aus der Classic-Sammlung: Manta A-Teileträger wird zu neuem Leben erweckt
  • Aus besten Zutaten: Elektrisch und digital wie die aktuellen Opel-Modelle
  • Aus Erfahrung: Hinterradantrieb in Verbindung mit manuellem Opel-Getriebe

Am Anfang war das Auto. Genauer ein orangeroter Opel Manta mit schwarzem Vinyldach in der Sammlung von Opel Classic. Ein typischer Vertreter der bunten wilden Siebziger! Eine Stilikone. Aus erster Hand, insgesamt ordentlich in Schuss, aber doch ein wenig verlebt. Noch unrestauriert, vielleicht eher ein Teileträger. Gleichzeitig ist die E‑Offensive von Opel mit neuen Modellen wie dem Opel Mokka-e im vollen Gange. Und so kam eins zum anderen. Den Start markierten die Opel Classic-Experten: „Es gibt in der Szene ja den Trend zu ‚RestoMods‘, zu klassischen Fahrzeugen mit modernen Antrieben.“ Also warum nicht den Manta elektrisch zu neuem Leben erwecken? Mit sattem Drehmoment an der Hinterachse für schnelle Sprints ohne großes Getöse. Nur ein Traum? Nein, viel mehr. Der Gedanke war geboren und wurde geteilt – mit einigen passionierten Designern, 3D-Modellbauern, Ingenieuren, Technikern, Mechanikern, Produkt- und Markenexperten. Eine Gruppe von Opelanern, die einfach in Autos verliebt ist.

Schnell bekam die Idee weitere Konturen. Aus dem 50 Jahre alten Manta wurde ein Kind unserer Zeit – elektrisch, emissionsfrei und dabei so emotional wie es sich für eine wahre Legende gehört. Der Opel Manta GSe ElektroMOD war geboren – zunächst in den Köpfen seiner Macher. „Der GSe ist eine Hommage an den Manta von früher und zugleich ein Brand Statement für die Gegenwart. Opel ist mutig und klar – aufregend anders. Vielleicht anders als man es von uns erwartet“, sagt Quentin Huber, Leiter Markenstrategie und Social Media bei Opel.

Soviel Enthusiasmus begeisterte sofort auch die Car Guys in der Opel-Geschäftsführung. Es gab spontan grünes Licht von ganz oben für dieses andere, freche, schillernde Projekt – und aus der Idee eines extra-coolen ElektroMOD wurde innerhalb weniger Monate Realität. So ähnlich ist das schon einmal bei Opel gelaufen, als eine Gruppe von Enthusiasten um Chefdesigner Erhard Schnell in Eigeninitiative ein aufregendes Sportcoupé entwarf. Dieses Projekt startete 1963, schenkte der Autowelt knappe zwei Jahre später die Studie Experimental GT und schließlich von 1968 bis 1973 den Opel GT. Doch das ist eine andere Geschichte.

Im Fall des Manta GSe ElektroMOD hat das Entwicklungsteam dem Auto seine ursprüngliche Faszination erhalten und zugleich Top-Innovationen ins Spiel gebracht: den ausdrucksstarken Pixel-Vizor mit neuester LED-Technologie, das volldigitale Cockpit und eben den batterie-elektrischen Antrieb.

„Der Manta GSe steht für die pure Liebe zum Automobil. Mit dem ElektroMOD schlagen wir eine Brücke von der großartigen Opel-Tradition hin zu einer erstrebenswert nachhaltigen Zukunft. Diese Mischung aus Zeitgeist von damals und heute ist absolut faszinierend“, erklärt Pierre-Olivier Garcia, Opel Global Brand Design Manager, stellvertretend für das Manta GSe-Team.

Schritt für Schritt: Vom Oldie aus erster Hand zum faszinierenden ElektroMOD

Der Weg zum Traumwagen begann in den heiligen Hallen von Opel Classic – Abteilung unrestaurierte Sammelstücke. Hier fand sich der orangefarbene Manta A mit schwarzem Vinyldach und Automatik-Getriebe. Opel Classic hatte den Manta bereits 1988 mit fast rostfreier Karosserie geschenkt bekommen. Aus erster Hand, von einer Dame aus Wiesbaden. Sie hatte den Manta 1974 neu gekauft und 14 Jahre lang gefahren. Den neuen neongelben Lack bekam das Coupé in der Opel-Service-Werkstatt erst, als der Wagen bereits elektrifiziert und vom TÜV abgenommen war.

Die original Manta A-Sitze von damals hatten keine Kopfstützen. Keine Option für ein modernes Auto. Daher bekam der Manta GSe ElektroMOD neue Recaro-Sitze, wie sie einst auch im Opel ADAM S verbaut waren. Die passten nicht so ohne weiteres hinein und mussten in der Konzept-Werkstatt – wie viele der neuen Komponenten – für den Manta quasi maßgeschneidert werden.

Die Erstbesitzerin hatte für ihren Manta A ein Automatik-Getriebe gewählt. Dieses war technisch noch immer in Ordnung. Aber es war eher eine Seltenheit für einen Manta der Siebziger. Das Opel-Team wollte das klassische Viergang-Getriebe für den ElektroMOD, wie es seinerzeit millionenfach verbaut wurde. Also konstruierten die Techniker eine Adapterplatte, mit der sich das Opel-Getriebe mit einer größeren Kupplung verbinden ließ. Nun wurde noch eine längere Kardanwelle aus dem Teileregal von Opel Classic benötigt. Die Bremsanlage wurde der erhöhten Fahrzeugleistung angepasst. An der Vorderachse wurden größere Stopper verbaut, und an der Hinterachse wurde von Trommel- auf Scheibenbremsen umgerüstet.

Das Fahrwerk ist vorn schön straff, hinten etwas weicher abgestimmt, damit der Manta immer reichlich Traktion an der Hinterhand hat. Schließlich ist der ElektroMOD der stärkste Manta aller Zeiten – Tuning- und Rennsportversionen ausgenommen. Power und Drehmoment des 108 kW/147 PS-Synchronmotors müssen also vom klassischen Hinterradantrieb auf die Straße gebracht werden. Für gute Traktion und einen niedrigen Schwerpunkt wurde die 31 kWh-Lithium-Ionen-Batterie im Kofferraum so weit vorne wie möglich eingebaut. Im Manta GSe können weiterhin vier Erwachsene reisen und der Gepäckraum reicht weiterhin für einen zweiwöchigen Italienurlaub.

Unterm Strich wiegt der Manta nach dem Umbau zum ElektroMOD 1.137 Kilogramm – 175 Kilos mehr als das Original, aber immer noch deutlich weniger als viele moderne Autos mit Verbrennungsmotor. Bei normaler Fahrweise kommt der GSe auf 200 Kilometer Reichweite, bei etwas zurückhaltendem Fahrstil auch darüber hinaus. Und wie es sich für einen Opel-Stromer gehört, kann auch der E-Manta „rekuperieren“. Um die Energierückgewinnung zu aktivieren, muss der Fahrer einen im Handschuhfach montierten Schalter betätigen.

Es ist ein echtes Erlebnis, den Manta GSe ElektroMOD zu steuern. Tradition und Moderne begegnen sich nicht nur optisch, sondern lassen sich buchstäblich erfahren. Der Motor wird stilsicher über den Zündschlüssel gestartet – nahezu geräuschlos. Dann hat der Fahrer die Wahl, ob er den vierten Gang einlegt und einfach losdüst. Das Drehmoment des E-Motors ist hoch genug, um alles in einer Übersetzung abzuspulen. Oder aber der Pilot fährt Manta, wie es sich eben gehört und schaltet sauber durch die vier Gänge des Opel-Getriebes. Dabei beschleunigt der Manta GSe herzerfrischend. Die Spitzengeschwindigkeit ist dann elektronisch auf 150 km/h begrenzt.

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