Energie- / Umwelttechnik

Die Ruhe im Altholzmarkt ist vorbei

Der bewährte und erneut gewählte Vorstand des bvse-Fachverband Ersatzbrennstoffe, Altholz und biogene Abfälle sieht auch in der neuen Amtsperiode große Herausforderungen im Altholzmarkt.

Hoher Nachfrage nach Altholz steht aktuell eine knappe Versorgung gegenüber

Nachdem die Branche zum Ende des letzten Lockdowns sogar leicht erhöhte Abfallmengen verzeichnete, hat sich die Lage am Altholzmarkt nun wieder gedreht. „Aktuell registrieren wir, dass es an Material für die Aufbereitungsanlagen fehlt“, erklärt der im Rahmen der bvse-Jahrestagung am 1. Oktober wiedergewählte Fachverbandsvorsitzende Wolfgang Fritsch. „Einer hohen Nachfrage in der stofflichen und auch in der energetischen Verwertung steht eine knappe Versorgung mit Altholz gegenüber“, so Fritsch.

Besonders knapp ist die Versorgungslage im Süden. Hier berichten Unternehmen dem bvse, dass weiterhin lediglich grob vorzerkleinertes Altholz ins nahe liegende Ausland exportiert wird und somit für eine hiesige Verwertung fehlt.

Eine unerwartet zu beobachtende Tendenz könnte den Kampf ums knappe Altholz zusätzlich verschärfen. Entgegen aller Erwartungen gibt es Meldungen, dass zurzeit wieder neue Heizkraftwerke in Planung sind, obwohl weiterhin Unsicherheit darüber besteht, ob die EU-Kommission einer Verlängerung der EEG-Förderung final zustimmt.

Frischholzmarkt wirkt sich zusätzlich auf Altholzmarkt aus

Auch die aktuellen Entwicklungen auf dem Frischholzmarkt könnten sich indirekt auf die Branche auswirken: „Der anhaltend eklatante Rohstoffmangel, der die Baukonjunktur seit einiger Zeit ausbremst, könnte dazu führen, dass im nächsten halben Jahr auch aus diesem Sektor weniger Holz in die Aufbereitungsanlagen fließt“, macht Fritsch deutlich.

Das waldreiche Deutschland ist zum weltweiten Einkaufsparadies geworden und die Exportquote enorm angestiegen. Der heimische Markt hat das Nachsehen. Zusätzlich belastend zur derzeitigen Situation droht eine Verteuerung der Energie mit entsprechenden Auswirkungen auf die Aufbereitungskosten der Branche, betont Fritsch.

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