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Falsches Spiel mit der Liebe

Love oder Romance Scamming: So wird der moderne Heiratsschwindel im Internet bezeichnet. Scamming (englisch für Betrügen) ist zwar nicht neu, hat aber mehr denn je eine hohe Relevanz. Zumal die Anzahl an einsamen Menschen und damit die Anmeldungen bei Online-Dating-Plattformen zu Corona-Zeiten stark gestiegen sind. Liebe wurde und wird immer mehr online gesucht. ARAG Experten geben daher Hinweise und erklären, wie Betrüger vorgehen, auf was man achten muss und wie man Fake-Liebhaber enttarnt.

Was ist Scamming?
Mit den unterschiedlichsten Tricks versuchen Betrüger seit jeher online und offline an das Geld gutgläubiger Opfer zu gelangen. Verschiedene Betrugsmaschen werden mittlerweile durch organisierte Banden aus verschiedenen Ländern weltweit betrieben – auch über das Internet. Beim Internet-Love-Scam (abgeleitet von scam=Betrug) sind die Nutzer von Online-Partnersuchseiten, Chats oder Foren die Opfer. Die Täter schreiben sie mit gefakten Profilen an und verwenden Bilder, die zum Beispiel aus öffentlichen Profilen von Sozialen Netzwerken gestohlen wurden und von ganz anderen Personen stammen. Nach dem Erstkontakt verlagert sich die Kommunikation meist schnell auf E-Mails oder Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram. Erste Telefonate folgen und über Wochen und Monate wird eine Beziehung und vertrauensvolle Verbindung aufgebaut.

Aus dem Nichts wird plötzlich eine mitleiderregende und tränenreiche Geschichte von einer vorübergehenden Geldnot erzählt und um eine kurzfristige finanzielle Vorleistung gebeten. Dabei sind die ausgedachten Geschichten überaus kreativ, vielfältig und phantasiereich. Manchmal geht es um kurzfristige Schulden und finanzielle Engpässe im eigenen sonst erfolgreichen Unternehmen, um Maximalgewinne in einer ausländischen Lotterie oder um das Vermögen eines ohne Erben verstorbenen Millionärs. Unabhängig von den Geschichten, die die Betrüger sich ausdenken, ist laut den ARAG Experten die Masche dahinter fast immer die gleiche. Erst wird Liebe vorgegaukelt und dann das Opfer schwebend auf Wolke Sieben ausgenutzt, um ihm Geld abzuknöpfen. Hat das Opfer gezahlt, brechen die Betrüger den Kontakt in der Regel abrupt ab und sind nicht mehr erreichbar. Leider vereinfacht das Internet den Gaunern ihr Vorgehen, weil sie schnell und mit einfachsten Mitteln falsche Personen, Adressen oder Websites erschaffen können.

Scammer enttarnen
Grundsätzlich schützt man sich vor Love Scamming, indem man – egal wie charmant oder freundlich jemand ist – äußerste Vorsicht walten lässt. Insbesondere dann, wenn man mit Personen Informationen oder persönliche, sensible Daten austauscht. Die ARAG Experten geben einige Hinweise, wie man Scammer und deren Angriffe schon zu Beginn erkennen kann: Ein Indikator sind die genutzten Bilder. Weil sie von anderen Plattformen gestohlen wurden, sind sie häufig unscharf. Die ARAG Experten empfehlen die Bildersuche von Google zu nutzen. Dort ermöglicht es die sogenannte Rückwärtssuche, sich bereits bekannte Bilder als Suchergebnis anzeigen zu lassen. Oft findet man die Bilder des oder der Liebsten bereits mit anderen Namen in Scammer-Foren oder auf Webseiten. Auffällig ist auch, wenn sehr schnell nach dem virtuellen Kennenlernen um die private E-Mail-Adresse oder Telefonnummer gebeten wird, aber kein reales Treffen geplant wird oder stattfindet. Die E-Mail-Accounts der Internetbetrüger werden oft über Yahoo oder Hotmail geführt. Alle Alarmglocken sollten jedoch klingeln, wenn das Thema Geld angesprochen wird und man dazu noch gedrängt wird, schnelle Entscheidungen zu treffen oder zu handeln.

Was tun bei einem Verdacht?
Besteht ein Verdacht, dass man an einen Liebesschwindler geraten ist, hilft es oft, den Namen der Internetbekanntschaft mit dem Zusatz "Scammer" in eine Suchmaschine einzugeben. Im Internet gibt es inzwischen einige Foren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Betrüger zu entlarven. Im Verdachts- oder Zweifelsfall raten die ARAG Experten, die Anfragen zu ignorieren und die Person sowohl auf der Dating-Plattform als auch im Handy zu blockieren. Auch bietet die Polizei ihre Hilfe an und empfiehlt Beweise durch Screenshots zu sichern. Wer bereits einem Scammer-Betrug zum Opfer gefallen ist, sollte bei der Polizei umgehend Strafanzeige erstatten. Allerdings weisen die ARAG Experten daraufhin, dass sich die Täter in den meisten Fällen nicht ermitteln lassen, sodass neben der Enttäuschung über den Verlust eines vermeintlichen Liebespartners gezahltes Geld mit hoher Wahrscheinlichkeit unwiderruflich verloren ist.

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