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Warum auch Deutschlands Schuhmacher und Schuhmacherinnen auf Sneaker Jagd sind

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emeinsame Pressemitteilung des Runden Tisch Reparatur und des Zentralverbands des Schuhmacherhandwerk

Die heute veröffentlichten Ergebnisse einer Verbraucherbefragung zum Thema Schuhreparatur belegt, wie schwer es Deutschlands SchuhmacherInnen mit der Schuhreparatur haben. 64 Prozent der Befragten geben als Begründung an, dass sich viele Schuhe gar nicht reparieren lassen. Doch das ist falsch. Die meisten Schuhe können repariert oder sogar runderneuert werden. Tatsächlich empfinden aber viele VerbraucherInnen die Schuhreparatur als zu teuer – im Vergleich zum Kaufpreis.

Dass 47 Prozent der Befragten keine Reparaturwerkstatt in der Nähe finden, ist aber verständlich. Denn die sinkende Nachfrage nach Reparaturen hat dazu geführt, dass immer mehr SchuhmacherInnen aufgeben mussten.

Das muss sich ändern! Umso erfreulicher ist es, dass in diesen Tagen, das Thema Wegwerfschuh immer mehr Aufmerksamkeit erhält. Zum Beispiel im Sendeformat „Sneaker-Jagd“. Sneaker-Jagd ist ein spannendes und gut gemachtes Format, um das Greenwashing vor allem der großen Schuhmarken zum Thema zu machen. Denn die Wahrheit hinter den grünen Versprechen und Sammelaktionen ist – wie diese Recherche belegt – alles andere als nachhaltig.

Dass Textilien und Schuhe zu Wegwerfartikeln wurden, hat viele Gründe. Ausbeutung der ArbeiterInnen in den Schuhfabriken weltweit und in Europa. Schuhe, die so schlecht gemacht sind, dass sie nach kurzer Zeit veraltet und verbraucht aussehen und kaputt gehen.

Dahinter steckt System. Schneller Verschleiß soll den Neukauf ebenso anheizen, wie die „Nachhaltigkeitslüge“ rund ums Recycling, mit der sich die Hersteller inzwischen reinwaschen. Dies alles ist außerdem höchst umwelt- und klimaschädlich: Textilien und Schuhe haben einen größeren ökologischen Fußabdruck als der Flugverkehr.

Das muss nicht sein: Einerseits gibt es heute auch kleine Marken, die die Nachhaltigkeit wirklich ernst nehmen und zweitens gibt es SchuhmacherInnen, die viele alt aussehende Schuhe reparieren und „runderneuern“ können, so dass sie „fast wie neu“ aussehen – oder besser.

Der Bundesverband der Schuhmacher arbeitet seit Anfang des Jahres mit dem Runden Tisch Reparatur zusammen, um die Schuhreparatur ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und um sie einfacher und attraktiver zu machen. Zu diesem Zweck entsteht ein Netzwerk aus WissenschaftlerInnen, Zulieferern und Herstellern sowie SchuhdesignerInnen. Ergebnis des vom Umweltbundesamt im Rahmen der Verbändeförderung kofinanzierten Projektes wird eine Roadmap sein, die aufzeigt, was geschehen muss, damit in Zukunft wieder mehr Schuhe repariert und länger getragen werden.

Denn wirklich nachhaltig ist nur der Schuh, der entweder gar nicht erst produziert wird und der Schuh, der lange Zeit getragen, gepflegt und repariert wird.

Deshalb bietet der Zentralverband des Deutschen Schuhmacherhandwerks den SendungsmacherInnen von „Sneakerjagd“ an, allen teilnehmenden Prominenten ein Paar Schuhe ihrer Wahl zu reparieren, das sie nicht wegwerfen mögen. Wir sind uns sicher: Dieser Versuch wird sie davon überzeugen, dass sich der Gang zum Schuhmacher lohnt.

Die Hindernisse für die Schuhreparatur sind derzeit noch hoch. Die Zahl der Schuh-Reparaturwerkstätten ist – in Folge sinkender Nachfrage – seit Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Viele VerbraucherInnen wissen schon gar nicht mehr, wo sie eine/n SchuhmacherIn finden.

Zweitens ist den meisten VerbraucherInnen nicht bewusst, dass es kaum einen Schuh gibt, den man nicht reparieren kann. Das gilt nicht nur für hochwertige Lederschuhe, sondern auch für Sneaker. Denn auch Sneaker haben besseres als eine Sammeltonne verdient. Gerade wenn man mit ihnen – wie Kevin Kühnert – Wahlkämpfe gewinnen kann. SchuhmacherInnen können Sneaker so reinigen, reparieren und „runderneuern“, dass sie (fast) „wie neu aussehen“ und noch einmal lange Zeit ihren Zweck erfüllen und Freude machen.

Links

Verbraucherbefragung zum Thema Schuhe: https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/wegwerfschuhe-ein-problem-fuer-verbraucherinnen-und-umwelt

Aktuelle Informationen über Anschu(h)b finden Sie auf der im Aufbau begriffenen Website www.repairyourpair.com

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Runder Tisch Reparatur e.V
Keltenstraße 8
72766 Reutlingen
Telefon: 015117889535
http://runder-tisch-reparatur.de

Ansprechpartner:
Katrin Meyer
E-Mail: katrin.meyer@runder-tisch-reparatur.de
Rolf Rainer
Zentralverband des Schuhmacherhandwerks
Telefon: 0176 2866 4387
E-Mail: rolf.rainer@t-online.de
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