Familie & Kind

Ein Leuchten für verstorbene Kinder

Der zweite Sonntag im Dezember steht jedes Jahr im Zeichen des Lichts: Beim internationalen „Worldwide Candle Lighting“ wird an verstorbene Kinder erinnert. Auch dieses Jahr wird wieder eine Welle des Lichts um die Welt gehen und so ein Zeichen setzen – auch für die trauernden Familien.

„Sich beim internationalen ‚Candle Lighting‘ zu beteiligen ist ganz einfach“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. „Wer ein Zeichen des Mitgefühls senden möchte, der zündet um 19 Uhr eine Kerze an und stellt sie in ein Fenster!“ Rund um den Globus folgen jährlich Menschen in allen Zeitzonen diesem schönen Ritual, so dass sich eine Welle des Lichts um die ganze Erde bewegt. Der wichtige Gedenktag für Familien, die ein Kind verloren haben, setzt ein starkes Zeichen der Solidarität und des Respekts vor ihrer Trauer.

„Ein Kind zu verlieren ist sicher das Schrecklichste, was einer Familie geschehen kann“, sagt Sabine Kraft. Als Leitung des Dachverbands der deutschen Kinderhospize weiß Kraft um die Wichtigkeit von Trauerarbeit, die jedoch weder gesellschaftlich noch politisch genügend Anerkennung findet. „Trauerarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderhospizarbeit. Wir lassen Familien nicht alleine in ihrem Schmerz. Rituale wie das Candle Lighting helfen, damit umzugehen. Es ist wichtig, solche besonderen Momente für Erinnerungen zu schaffen.“

Natürlich wird deshalb auch der Bundesverband Kinderhospiz selbst beim Candle Lighting dabei sein. Sowohl in der Geschäftsstelle in Lenzkirch im Schwarzwald als auch im Büro des Dachverbands in Berlin leuchten um 19 Uhr Lichter in den Fenstern. „Ein kleines Licht, das ein großes Zeichen setzt – machen Sie mit!“, fordert Kraft auf. Auch in den sozialen Netzwerken ruft der Bundesverband Kinderhospiz dazu auf, bei der weltweiten Aktion mitzumachen und erinnert daran, dass jährlich rund 5000 Kinder an unheilbaren Krankheiten sterben. „In Deutschland sterben jeden Tag 14 schwerkranke Kinder“, berichtet Sabine Kraft. „Im Durchschnitt heißt das: alle 105 Minuten.“ Für die rund 50.000 Familien in Deutschland, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind in ihrer Mitte haben, macht sich der Bundesverband Kinderhospiz zusammen mit seinen Mitgliedseinrichtungen stark. Informationen über die Hilfsangebote der Kinderhospizarbeit gibt es auf www.bundesverband-kinderhospiz.de.

Über den Bundesverband Kinderhospiz e.V.

Der Bundesverband Kinderhospiz ist als Dachverband der ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen in Deutschland auch Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kostenträger und Spender.

In Deutschland gibt es rund 50.000 Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzend erkrankt sind. Für sie und ihre Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.

BVKH Geschäftsführerin Sabine Kraft wurde für ihre Verdienste für schwerstkranke Kinder und Jugendliche 2019 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2015 richtete der Bundesverband Kinderhospiz das "OSKAR Sorgentelefon" ein. 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, kostenlos und anonym sind dort professionell geschulte Mitarbeitende zu erreichen, die alle Fragen zu lebensverkürzenden Erkrankungen bei Kindern beantworten. OSKAR ist auch für Familien in Trauer da und kann sowohl von Betroffenen und ihren Angehörigen als auch von Fachleuten genutzt werden. 2020 erweiterte der BVKH sein Angebot auf der Hilfs-Plattform Frag-Oskar.de um Chats für betroffene Familien und speziell für Jugendliche und um eine Sprechstunde zu sozialrechtlichen Themen.

www.frag-oskar.de
www.oskar-sorgentelefon.de
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