Finanzen / Bilanzen

USA: Fed nimmt Fuß vom Gas

Im Mittelpunkt des Marktinteresses standen die Ergebnisse der Zentralbanksitzungen in den USA und in der Eurozone. Wie erwartet beschleunigt die Fed ihr Tapering und reduziert die Anleihekäufe nun monatlich um 30 Milliarden US-Dollar. Damit endet das QE-Programm bereits Ende März und nicht, wie ursprünglich geplant, erst Ende Juni. Die Fed selbst geht auf Basis ihrer „Dot Plots“ anschließend von drei Zinserhöhungen im Jahr 2022 aus, womit sie sich dem Marktkonsensus angenähert hat. Die EZB verkündete derweil, dass sie im März nächsten Jahres das PEPP beenden wird. Gleichzeitig wird sie jedoch ihr „normales“ Aufkaufprogramm (APP) temporär verdoppeln, um einen allzu abrupten Rückgang der Anleihekäufe zu vermeiden, wobei jedoch für den Jahresverlauf 2022 bereits Reduzierungen in der Höhe des APP terminiert sind. Insgesamt schätzen Marktteilnehmer die Ergebnisse beider Zentralbanksitzungen als leicht hawkish ein. In den USA wurden darüber hinaus vorläufige Daten der Einkaufsmanagerumfragen von Markit veröffentlicht. Der Manufacturing PMI und der Services PMI gaben beide leicht nach und notierten bei 57,8 beziehungsweise 57,5 Punkten. Der Konsensus hatte jeweils mit einem leichten Anstieg gerechnet. Schwächer als erwartet fielen auch die Einzelhandelsumsätze in den USA aus: Diese stiegen im November nur noch um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat an, deutlich weniger als vom Konsensus erwartet.

In diesem Umfeld gaben die globalen Aktienmärkte wieder nach. Den größten Rückgang verzeichneten US-Aktien, gefolgt von Titeln aus Europa. Japanische Aktien konnten gegen den Markttrend zulegen. Schwellenländer verloren hingegen etwas mehr als Industriestaaten. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps in den USA etwas besser als Large Caps, wohingegen in Europa Large Caps die Nase vorn hatten. Auf Stil-Ebene zeigte sich in Europa und den USA ein einheitliches Bild: In beiden Regionen konnte Value-Aktien Growth-Werte outperformen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Gesundheit, nichtzyklischer Konsum und Versorger. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Energie, Technologie und zyklischer Konsum. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Gesundheit, nichtzyklischer Konsum und Versorger ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren zyklischer Konsum, Energie und IT.

Im Rentenbereich tendierten die Zinsen von Staatsanleihen in der Eurozone seitwärts, während sie in den USA nachgaben. Unternehmensanleihen sowohl mit Investment-Grade- als auch High-Yield-Rating konnten in diesem Umfeld ebenfalls minimal zulegen.

Auf der Währungsseite zeigte sich der US-Dollar gegenüber dem Euro etwas stärker (+0,27 Prozent). Der japanische Yen zeigte sich 0,08 Prozent stärker. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab rund zwei US-Dollar nach und schloss bei 73,52 US-Dollar.

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