Sonstiges

Spargelschalen im Einsatz für eine kreislauforientierte Bioökonomie

Wie können wir erreichen, dass mehr Biowerkstoffe eingesetzt werden? Ein neues Forschungsprojekt am IfBB untersucht Spargelschalen als Füllstoffe für Bioverbundwerkstoffe. Die Forscher*innen wollen dazu beitragen, den Einsatz von biogenen Reststoffen für Biowerkstoffe zu fördern, um Absatzmärkte zu vergrößern, Kosten zu sparen, Abfälle zu vermeiden und die gesellschaftliche Akzeptanz von Biowerkstoffen nachhaltig zu steigern.

Die Rohstoffproduktion für Biowerkstoffe ist aufgrund der dafür benötigen Landflächen immer noch umstritten. Reststoffe können hier Abhilfe schaffen: Grünschnitt, Nussschalen, Stroh, Kaffeesatz, Dinkelspelzen, Obstkerne oder Ernterückstände bei Kartoffel und Zuckerrübe und Spargel – all diese Reststoffe fallen in der Landwirtschaft, der Futtermittelindustrie, der industriellen Lebensmittel- und Genussmittelproduktion oder der Abfallverwertung ohnehin an und werden meist ungenutzt entsorgt. Dabei bieten sie großes Potenzial als Füll- und Farbstoffe für Biowerkstoffe.

Das neue Forschungsprojekt „SpaPlast – Untersuchung der Aufbereitung und Nutzbarmachung von Spargelsekundärprodukten für biobasierte Extrusionshalbzeuge (zur Reduzierung des Stickstoffeintrags in die Umwelt)“ untersucht, inwieweit Spargelschalen als Füllstoffe für Bioverbundwerkstoffe dienen können. Im Vordergrund steht dabei vor allem, die technischen Voraussetzungen für die Verwendung biogener Reststoffe zu schaffen,

Die Spargelschalen werden dafür zunächst technisch aufbereitet, um dann mittels Extrusion und Spritzgießtechnik verarbeitet und charakterisiert zu werden. Zudem werden sie auf ihre Marktfähigkeit hin untersucht. Begleitend ist eine Nachhaltigkeitsabschätzung vorgesehen, die bewerten soll, inwieweit die Reduzierung des Stickstoffeintrages landwirtschaftliche Böden und das Grundwasser positiv beeinflusst.

SpaPlast liefert damit einen Beitrag zu einer kreislauforientierten, nachhaltigen Bioökonomie für anwendungsbezogene Produktentwicklung.

Das Projekt wird vom Land Niedersachsen durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Landesstrategie Biologisierung „Neue Wege für ein zukunftsfähiges Niedersachsen" gefördert.

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