Kunst & Kultur

FLUXUS SEX TIES: Hier spielt die Musik!

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Mary Bauermeister / Andrea Büttner / Sari Dienes / Esther Ferrer / Simone Forti / Guerrilla Girls / Dorothy Iannone / Alison Knowles / Shigeko Kubota / Annea Lockwood / Charlotte Moorman / Ann Noël / Yoko Ono / Takako Saito / Andrėja Šaltytė / Carolee Schneemann / Mieko Shiomi / …

15. Juli 2022 bis 30. Oktober 2022
Eröffnung / Donnerstag, 14. Juli 2022, 18 Uhr

2022 jähren sich die Wiesbadener Fluxus – Internationalen Festspiele Neuester Musik zum 60. Mal. Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden widmet sich ab dem 14. Juli 2022 in einer im Fluss bleibenden den Künstlerinnen im Kanon von Fluxus und interpretiert damit das von der hessischen Landeshauptstadt ausgerufene Jahr des Wassers aus internationaler, künstlerischer Sicht.

1962 fanden im damals städtischen Museum Wiesbaden die Fluxus – Internationalen Festspiele Neuester Musik statt – und kulminierten in der legendären Zerstörung eines Konzertflügels. Zunächst als Affront gegen bürgerliche Traditionen und als regelrechter Skandal wahrgenommen, wurde die mediale Verbreitung dieser Wiesbadener Ereignisse kulturhistorisch gesehen die Quelle weltweiter Umbrüche in der bildenden Kunst. Anlässlich des 60. Jahrestages dieser als Geburtsstunde von Fluxus in die Kunst-geschichtsschreibung eingegangenen Wiesbadener Konzerte entspringt ab dem 14. Juli 2022 im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden ein mäandernder Fluss von Ausstellungen. Wie in einem musikalischen Kanon überschneiden sich historische und zeitgenössische Melodien, Stimmen und künstlerische Positionen.

Im „Piano Nobile“, dem ersten Obergeschoss des Kunstvereins, verwandeln von Sari Dienes, Esther Ferrer, Dorothy Iannone, Alison Knowles, Charlotte Moorman, Ann Noël, Takako Saito und Carolee Schneemann gestaltete Klaviere, Konzertflügel und Cellos der Sammlung Archivio Conz den Ausstellungsraum in einen optischen Klangkörper.

Sie werden umrahmt von kleineren Kabinettausstellungen. So zeigt ein Mary Bauermeister gewidmeter Raum sehr frühe und persönliche Werke der als »Mutter Gaia« des Fluxus geltenden Künstlerin – bereits 1960/61 lud sie in ihrem Kölner Atelier zu Konzerten „neuester Musik“, Lesungen, Ausstellungen und Aktionen mit Künstler:innen wie John Cage, George Brecht, Benjamin Patterson oder Nam June Paik ein. Mit ihrer Werkpräsentation wird gleichzeitig eine Brücke zu der vom Kunstverein in Kooperation mit dem Sammlerehepaar Ute & Michael Berger ausgerichteten Satellitenausstellung in der Humorkirche Wiesbaden-Erbenheim geschlagen, die noch bis zum 7. August 2022 zu sehen ist. In Kooperation mit Yoko Ono und Takako Saito entstanden, laden zwei weitere Räume spielerisch dazu ein, in Poesie und Politik von Fluxus einzutauchen.

Während Zeitzeugen und Literatur zu Fluxus stets die erstmalig gleichberechtigte Präsenz für Künstlerinnen hervorheben, belegen 60 Jahre Ausstellungsgeschichte dennoch ihr weitgehendes Verschwinden, Übersehen- oder auch Verschlafen-werden. Innerhalb des offenen Ausstellungs- und Rechercheprojekts FLUXUS SEX TIES / Hier spielt die Musik! zeigt sich nun die Virtuosität der Künstlerinnen In einer partizipativ gestalteten Rauminstallation. Inzwischen rund 50 Nachtschränkchen, die jeweils einer Künstlerin gewidmet und mit hochkarätigen Leihgaben, partizipativen Objekten oder Informationsmaterial versehen sind, offenbaren dabei ein regelrechtes Kaleidoskop an künstlerischen Stimmen – Stimmen, die mal lauter, mal leiser, mal kaum hörbar durch die Kunstgeschichte geschallt haben.

Parallel werden die historischen durch zeitgenössische Positionen ergänzt. Während Ann Noël mit ihrem Textbuch The Gospel According to St. Ann, das auf ihren akribischen Tagebucheinträgen basiert, bisher unbekannte Fluxus-Geschichten und Erinnerungen darstellt, zeigt Andrea Büttner in ihrer 5-Kanal-Videoinstallation Piano Destructions die (kunst-)historische Geschlechter-dichotomie bild- und klanggewaltig auf. Mit einem schimpfenden Chor versetzt Andrėja Šaltytė Besucher:innen musikalisch in die Jetztzeit und hinterfragt die Politisierung von Sprache und Räumen mit ihrer jüngsten Videoarbeit Kijewer Zunge / Ich rufe Sie nicht dazu auf, die unflätige Sprache zu benutzen. Gott bewahre!

Die Ausstellung wird durch ein vielseitiges Rahmenprogramm begleitet.

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