Maschinenbau

Gerichtliches Sanierungsverfahren bei sächsischem Teilelieferant eröffnet

Das Amtsgericht Leipzig hat am 1. Juli das gerichtliche Sanierungsverfahren der Falz & Kannenberg GmbH & Co. KG eröffnet. Damit kam das Gericht dem Antrag von Geschäftsführer Carsten Pauli auf ein Eigenverwaltungsverfahren nach und bestätigte zugleich Dr. Nils Freudenberg in seiner Rolle als Sachwalter. Der Rechtsanwalt von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung | Restrukturierung hatte bereits im vorläufigen Verfahren die Interessen der Gläubiger vertreten und das Unternehmen unterstützt. Er wird sich weiterhin eng mit dem ebenfalls bestätigten vorläufigen Gläubigerausschuss abstimmen.

Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten

Geschäftsführer Carsten Pauli zeigt sich sichtlich erleichtert, dass die begonnene Sanierung von Falz & Kannenberg nun im Rahmen des eröffneten Verfahrens weitergeführt werden kann: „Mit Unterstützung unseres Sanierungsteams konnten wir in den vergangenen Monaten den Geschäftsbetrieb stabilisieren und uns bereits leistungswirtschaftlich weitgehend neu aufstellen. Ich möchte unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden noch einmal dafür danken, dass sie diesen Weg mit uns gehen und weiter zu uns stehen.“ Das Ziel sei es, das Unternehmen und seine Arbeitsplätze langfristig zu erhalten. Dazu soll Falz & Kannenberg nun im Rahmen einer Insolvenzplanlösung auch finanzwirtschaftlich saniert werden.

Sanierungsexperten sind zuversichtlich

Verstärkung erhält der eigenverwaltende Geschäftsführer bei seiner Aufgabe durch Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Dieser steuert in dem Verfahren seine insolvenzrechtliche Expertise als Generalbevollmächtigter bei. Vervollständigt wird das Sanierungsteam durch Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH und Co. KG. Er verantwortet die kaufmännische Begleitung und die Umsetzung des Sanierungskonzepts. Zudem verfolgt er auch einen Investorenprozess als möglichen Lösungsansatz.

Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass der Restrukturierungsprozess bis Ende 2022 abgeschlossen und  das Unternehmen aus Brandis zu diesem Zeitpunkt nachhaltig  saniert sein wird. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Der sächsische Teilelieferant hat einen gesunden Kern und ist in seinen Absatzmärkten stark vernetzt. Carsten Pauli kann den Geschäftsbetrieb zudem weiterhin uneingeschränkt fortführen. Unter diesen Bedingungen können sich Unternehmen wie Falz & Kannenberg in einem Eigenverwaltungsverfahren oft schnell von einer Krise erholen und sich für die Zukunft neu aufstellen.

Explodierte Kosten bei Energie und Material hatten Schieflage verursacht

Trotz einer Vielzahl langfristig laufender Rahmenverträge mit namhaften Kunden geriet das traditionsreiche Unternehmen in eine Krise. Ursache dafür waren die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise durch die aktuelle geopolitische Entwicklung. Im Zuge dessen hatte Geschäftsführer Carsten Pauli pflichtgemäß einen Antrag auf eine gerichtliche Sanierung gestellt. Mit seinem Beschluss vom 11. April 2022 war das Amtsgericht in Leipzig diesem Antrag nachgekommen und hatte zunächst ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren angeordnet. Dieses ging nun nahtlos in das eröffnete Verfahren über.

Über die Falz & Kannenberg GmbH und Co. KG
Der Grundstein für das Unternehmen wurde bereits im Jahre 1899 durch die Gründung eines Gewerbebetriebes gelegt. Heute fertigt die Firma aus Brandis bei Leipzig Dreh- und Frästeile nach Kundenvorgaben. Dabei kommen alle gängigen Materialien zum Einsatz: Automatenstahl, Edelstahl, Baustähle, Aluminium, Messing sowie Kunststoffe. Die Herstellung erfolgt ausschließlich auf CNC-gesteuerten Maschinen und nach Kundenzeichnungen. Dadurch ist eine hohe Maßhaltigkeit und große Wiederholgenauigkeit auch bei häufig wechselnden Artikeln gewährleistet. Das Kundenportfolio umfasst sowohl Betriebe aus dem Inland als auch aus Osteuropa und der DACH-Region. Die Abnehmer stammen aus Bereichen wie Automotive, Hydraulikarmaturen, Kompressorentechnik, allgemeiner Maschinenbau sowie dem Sektor Druckmaschinensysteme. Für die regelmäßige Herstellung bestimmter Bauteile existieren mit zahlreichen Kunden Rahmenaufträge mit einjähriger oder unbegrenzter Laufzeit.

Über Kulitzscher & Ettelt
Die Sozietät der Rechtsanwälte Kulitzscher & Ettelt wurde 1968 gegründet und verfügt über Standorte in Dresden sowie Döbeln. In der Sozietät arbeiten derzeit sieben anwaltliche Berufsträger. Mit dem Standort Dresden hat sich die Kanzlei bundesweit auf Sanierungsprozesse spezialisiert. Die Sanierungsabteilung leitet der geschäftsführende Partner der Kanzlei, Rechtsanwalt Stefan Ettelt. Mit mehr als 228 eingeleiteten Insolvenzverfahren, der Mitwirkung in insgesamt 49 Gläubigerausschüssen und der Durchführung von mittlerweile 18 Schutzschirmverfahren sowie 45 Eigenverwaltungsverfahren ist die Kanzlei Kulitzscher & Ettelt deutschlandweit führend im Sanierungsbereich. Die Kanzlei wurde bereits im März 2015 vom Finance Magazine als eine der Top 5 Beraterkanzleien in Deutschland für ESUG-Verfahren ausgezeichnet.

Über die Tiefenbacher Insolvenzverwaltung I Restrukturierung
Tiefenbacher Rechtsanwälte betreut mit 55 Rechtsanwälten und über 130 Mitarbeitern bundesweit und international agierende, große und mittelständische Unternehmen, Banken sowie Finanzdienstleister. Im Bereich Insolvenzverwaltung I Restrukturierung sind an 16 Standorten 70 Mitarbeiter tätig, die das gesamte Portfolio der Verwalteraufgaben abdecken und bereits mehr als 5.000 Verfahren betreut haben. Seit über 40 Jahren strebt die Kanzlei Tiefenbacher eine Fortführung von schuldnerischen Unternehmen in der Insolvenz und anschließend eine übertragende Sanierung oder ein Planverfahren an – immer mit den Zielen: bestmögliche Gläubigerbefriedigung sowie Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen.

 

 

 

Über die ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

ABG Consulting-Partner hat sich seit mehr als 20 Jahren auf die Unterstützung von Unternehmen in Krisensituationen und deren ganzheitliche Sanierung spezialisiert – außergerichtlich oder gerichtlich. Ziel ist die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und Neuausrichtung der Unternehmen für den erfolgreichen Restart am Markt. Die Leistungen reichen dabei von der strategischen Beratung über die kaufmännische Begleitung und die Entwicklung von Sanierungsplänen bis hin zur Investoren- oder Finanzierungssuche. Durch die Zugehörigkeit zum Beratungsverbund ABG-Partner mit seinen eigenständigen Gesellschaften in der Steuer- und Unternehmensberatung sowie in Marketing, Recht und Wirtschaftsprüfung kann jederzeit auf ergänzende Fachexpertise zurückgegriffen werden.

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