Gesundheit & Medizin

Ambulante Pflegedienste: Liquiditätsprobleme drohen wegen Versäumnissen des Bundes

Die Pflicht zur Anwendung einer Beschäftigtennummer für die Mitarbeitenden zum 1. Januar 2023 bringt ambulante Pflegedienste der Diakonie in finanzielle Notlagen. Die Beschäftigtennummer soll ein erster Schritt zur Umstellung auf eine elektronische Abrechnung mit den Kranken- und Pflegekassen sein.

„Durch versäumte Fristen und ausgebliebene Bereitstellung von notwendigen Tools durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ist es unmöglich, die zeitgebundenen Voraussetzungen zu erfüllen“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Zusagen von Verschiebungen seien wieder zurückgenommen worden, was nun die Dezember-Abrechnungen gefährden kann. Dass ambulante Pflegedienste bereits die Dezember-Abrechnung von 2022 mit einer Beschäftigtennummer abrechnen müssen, wurde am 16. Dezember 2022 mitgeteilt.

Die Diakonie Württemberg empört sich darüber, dass das Verzeichnis für die Beschäftigtennummer statt am 31. Dezember 2021 erst am 1. August 2022 – als Testphase – fertig gestellt war, die Upload-Funktion und Hilfen zur Umsetzung immer noch nicht zur Verfügung stehen, sich jedoch die Frist für die ambulante Pflege, die Beschäftigtennummer zu beantragen, nicht verschoben hat. Bislang steht das Verzeichnis nicht einmal allen Pflegediensten zur Verfügung. Denn die Registrierung erfolgt mittels Elster-Portal, auf das nicht alle Pflegedienste ohne Weiteres zugreifen können. Das Bundesinstitut will dieses Problem jedoch erst Anfang 2023 beheben.

„Wir sehen diesen Vorgang mit Ärger, aber auch mit Sorge um unsere Dienste und die Gewährleistung ambulanter Pflege, denn die Einführung der Beschäftigtennummer verfehlt zum jetzigen Zeitpunkt ihr eigentliches Ziel und hat sich zu einer bürokratischen Hürde entwickelt. Die Arbeitszeit der Pflegekräfte wird dringender denn je an anderen Stellen gebraucht und die Pflege muss endlich entlastet werden“ sagt Annette Noller. „Schlimmstenfalls können Pflegedienste ab 1. Januar 2023 nicht mehr abrechnen und geraten völlig unverschuldet in Liquiditätsschwierigkeiten.“

Die Diakonie Württemberg fordert deshalb dringend, die Frist auszusetzen, bis alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind.  

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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