Kunst & Kultur

Mundhalle eG erhält Perspektive in Bramfeld und Bergedorf

Die Genossenschaft Mundhalle eG hat mit Unterstützung zahlreicher Hamburger Behörden eine räumliche Perspektive erhalten. Auf Initiative von Finanzbehörde und Hamburg Kreativ Gesellschaft konnte ein kurzfristiges privates Interimsangebot bis zum Ende des Jahres auf dem (teilweise leerstehenden) Bramfelder Coca-Cola-Areal im Bezirk Wandsbek unterbreitet und realisiert werden. Die Mundhalle eG hat dieses Angebot angenommen. Der Auszug aus dem bisher genutzten Kreuzfahrtterminal in der HafenCity ist bereits nahezu abgeschlossen, der Einzug in Bramfeld läuft auf Hochtouren. 

Langfristig soll die Mundhalle auf einer 5.500m² großen Grundstücksfläche des historischen Holzhafens in Moorfleet ein neues Zuhause finden. Dazu werden der Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann und Vertreter der Mundhalle eG zeitnah einen Letter of Intent (LoI) unterzeichnen. Die Freie und Hansestadt Hamburg und der Bezirk stellen darin die zukünftige und langfristige Nutzung des Geländes in Aussicht. 

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Die Mundhalle ist ein echter Leuchtturm unter den Genossenschaften in unserer Stadt – mit starkem Fokus auf Kunst, Handwerk, Design, Kreativwirtschaft und Kultur, dabei Gemeinwohl und Nachhaltigkeit immer im Blick. Es war uns behördenübergreifend ein wichtiges Anliegen, dieser Genossenschaft kurzfristig und langfristig ein neues Zuhause zu geben. Ein herzlicher Dank geht an unseren Landesbetrieb LIG, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir nun eine Perspektive für die Mundhalle haben. Die schwierige Flächensuche zeigt, dass wir als öffentliche und private Stakeholder jeder in seinem Einflussbereich weiter aufgefordert sind, einen Beitrag zu leisten, damit die Kreativwirtschaft sich auch räumlich zu vertretbaren Bedingungen in unserer Stadt gut entwickeln kann. Das ist ein Gewinn für uns alle!“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Genossenschaft Mundhalle hat sich in den letzten Jahren im Kreuzfahrtterminal in der HafenCity zu einem wichtigen Ort für die Produktion von Kunst, Handwerk, Design, Kreativwirtschaft und Kultur entwickelt. Eine Stadt wie Hamburg braucht solche Orte, die vielen Kreativen Raum für innovative Ideen gibt. Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar, dass sie mit großem Engagement eine Perspektive für die Mundhalle eG gefunden haben. Dass sich aus der kreativen Zwischennutzung in der HafenCity sogar eine dauerhafte Nutzung im Holzhafen entwickeln soll, ist eine gute Nachricht.“

Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann: „Die Genossenschaft Mundhalle eG ist eine Erfolgsgeschichte. Umso erfreulicher ist es, dass wir mit dem Grundstück am historischen Holzhafen dabei helfen können, diese Erfolgsgeschichte in Bergedorf fortzuschreiben. Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass die geplante Ansiedlung einen entscheidenden Impuls für die weitere Entwicklung des Zukunftsprojekts „Blaues Moorfleet“ geben wird. Nun gilt es, die im Letter of Intent festgehaltenen Eckpunkte schnellstmöglich umzusetzen.“ 

Matthias Onken, vermittelnder Berater: „Unsere Mandanten, zwei Hamburger Immobilienunternehmen, helfen der Stadt und den Mitgliedern der Mundhalle in dieser Situation gern. Mit einer spontanen Hauruck-Aktion haben sie die Zwischennutzung und den Sofort-Bezug einer Lagerhalle mit Büro- und Sanitärbereich auf dem Areal an der Bramfelder Chaussee ermöglicht. Dazu haben wir uns mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft als Vertragspartnerin sowie den Nutzerinnen und Nutzern unbürokratisch und quasi über Nacht auf eine Soforthilfe verständigt."

Hintergrund

Die Genossenschaft Mundhalle eG verfolgt das Ziel, auf genossenschaftlicher Basis kleineren Handwerks- und Kreativbetrieben sowie Künstlerinnen und Künstlern in zentraler Lage günstigen Raum in flexiblen Einheiten für ihre gewerblichen Zwecke zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich bei den Genossenschaftsmitgliedern überwiegend um Selbstständige, die vielfach gewerblich-handwerkliche Tätigkeiten mit entsprechenden Begleiterscheinungen (gewisse Staub- und Lärmimmissionen) ausführen und somit begrenzte Möglichkeiten auf dem privaten Grundstücksmarkt haben. Als selbstständige Einzelunternehmung können die Betriebe jedoch aus formalen Gründen nicht an der Vergabe von Grundstücken im Rahmen der Wirtschaftsförderung partizipieren. Die Freie und Hansestadt Hamburg unterstützt das Konzept des genossenschaftlich betriebenen Arbeitsortes und plant deshalb, das Grundstück Holzhafenufer 2 der Genossenschaft so zeitnah wie möglich zur Verfügung zu stellen. Wegen eines laufenden Räumungsverfahrens wird dieses noch etwas Zeit in Anspruch nehmen – bis dahin hilft die Interimslösung in Bramfeld.

Mehr zur Zukunftsentwicklung in Moorfleet unter: Stadtwerkstatt Moorfleet – hamburg.de.

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