Natur & Garten

Top 10 Blumen und Pflanzen: Kaufzurückhaltung führt zu Änderungen

Steigende Energiekosten und Kaufzurückhaltungen haben sich spürbar auf den Verkauf von Blumen und Pflanzen ausgewirkt und führten in den Top-Listen nach Kulturen im vergangenen Jahr zu einigen Veränderungen.

„Wir habe vor allem im Herbst die große Verunsicherung der Verbraucher gespürt. Jeder Einkauf wurde genau durchdacht und fiel nicht immer zu Gunsten des Pflanzenkaufs aus“, so Frank Werner, Vorsitzender des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG).

Für Beet- und Balkonpflanzen gab jeder Verbraucher in Deutschland im Jahr 2022 nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) durchschnittlich knapp 22 Euro aus. Damit wurde das Vorpandemieniveau um 1 % verfehlt. Dieser Rückgang ist auf die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung ab dem Spätsommer und während der Herbstsaison zurückzuführen. Dies zeigte sich deutlich am Rückgang der privaten Ausgaben für Heidepflanzen. Sie fielen mit einem Minus von drei Prozentpunkten gemeinsam mit den Geranien auf 9 % der privaten Ausgaben. Damit teilen sich Heidepflanzen und Geranien den ersten Platz vor Stiefmütterchen, die den Sprung auf das Treppchen schafften. Begonien, mit ihrem Verkaufshöhepunkt im Spätsommer, und die in der Herbstsaison bedeutenden Chrysanthemen rutschten in den Top 10 aus denselben Gründen nach unten. Begonien landeten im Jahr 2022 mit weniger als 3 % der privaten Ausgaben auf Platz 9, womit sie drei Plätze abgeben mussten. Chrysanthemen verloren Platz 3 an die Stiefmütterchen und landeten mit 4 % der Ausgaben auf Platz 5 der Top 10. Als Fazit lässt sich sagen, dass alle Kulturen, die nach dem Frühjahr Saison haben, aufgrund der Inflation und der Sorgen der Verbraucher um steigende Heizkosten verloren haben.

Die Auswirkungen auf die Top-Listen der Zimmerpflanzen sind nicht so stark, da die Saisonzeiträume bei Zimmerpflanzen weniger begrenzt sind als bei Beet- und Balkonware. Insgesamt gab jeder Verbraucher in Deutschland durchschnittlich knapp 19 Euro für Zimmerpflanzen aus, wovon weniger als 12 Euro auf blühende und knapp 7 Euro auf grüne Zimmerpflanzen entfielen. Damit übertrafen grüne Zimmerpflanzen das Vorpandemieergebnis um 7 %, während die blühenden um 1 % darunterblieben.

Die Reihenfolge der Top-10-Kulturen änderte sich bei den blühenden Zimmerpflanzen nicht. Orchideen führen das Ranking weiterhin mit rund 32 % der Ausgaben an, gefolgt von Weihnachtssternen und Rosen. Die eher im Frühjahr verkauften Kulturen wie Kalanchoe, Alpenveilchen und Narzissen gewannen nur marginal an Bedeutung. Das nur leichte Minus bei den Weihnachtssternen muss vor dem Hintergrund der Inflation als Erfolg gewertet werden, da alle Konkurrenten im Sortiment zur selben Zeit deutliche Einbußen hinnehmen mussten.

Bei den grünen Zimmerpflanzen büßten Kakteen und Sukkulenten zwar rund drei Prozentpunkte an Ausgabenanteilen ein, dominieren die Top-Liste aber weiterhin. Blattschmuckpflanzen verloren nur geringfügig, während Zimmerbäume ihren Anteil auf knapp 8 % steigern konnten. Damit überholten sie die Palmen, die ein Minus von rund drei Prozentpunkten hinnehmen mussten.

Für Schnittblumen gaben Verbraucher in Deutschland durchschnittlich gut 37 Euro aus, womit das Vorpandemieergebnis um rund 1 % übertroffen wurde. Ähnlich wie bei den Zimmerpflanzen zeigten sich an der Reihenfolge kaum Veränderungen. Rosen dominieren den Schnittblumenmarkt weiterhin und konnten ihren Anteil an den Ausgaben sogar um vier Prozentpunkte steigern.

Tulpen auf Platz 2 verloren nur geringfügig, da die Kaufzurückhaltung erst ab dem Spätsommer einsetzte. So traf sie zwar die Saison für Herbsttulpen, die sich seit dem Brexit auf geringem Niveau fest etabliert hat, nicht jedoch die Hauptsaison im Frühjahr.

Nachdem die Pandemie dem Markt für Blumen und Zierpflanzen zwei Jahre in Folge Rekordergebnisse beschert hatte, sank das Marktvolumen nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) im Jahr 2022 auf etwa 9 Mrd. Euro (zu Einzelhandelspreisen). Damit wurde das Vorpandemieniveau aus dem Jahr 2019 knapp übertroffen. Allerdings verbirgt sich hinter diesem Ergebnis aufgrund deutlich gestiegener Preise eine geringere Menge als noch vor der Pandemie.

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