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Was für die Branche zählt

Am 16. und 17. Juni trafen sich die Delegierten des Bundesinnungsverbandes zur turnusmäßigen Sommermitgliederversammlung in Berlin. Mit dem Sachstand zur geplanten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dem Wechsel innerhalb der Geschäftsführung der Bundesgeschäftsstelle standen gleich zwei höchst aktuelle Themen ganz oben auf der Agenda.

Vor allem die Ausführungen von MdB Daniel Föst (FDP) waren am Freitag mit Spannung erwartet worden. Denn Föst kam direkt vom Verhandlungstisch der Ampelkoalition und hatte für das Tischler- und Schreinerhandwerk einige ganz frische Informationen zum GEG im Gepäck. Unter anderem solle demnach der grundlegende „Webfehler“ des Gesetzentwurfs korrigiert werden, Dinge, die bereits in bestehenden Gesetzen abgehandelt worden sind, neu zu regeln oder unverhältnismäßig zu verschärfen.

So hatte Tischler Schreiner Deutschland bereits vor Wochen kritisiert, dass der GEG-Gesetzentwurf das bestehende Bundes-Immissionsschutzgesetz einschränke, wenn es Tischler- und Schreinerbetrieben verböte, ihre Holzreste, die typischerweise als Kuppelprodukte in der Produktion entstehen, energetisch zu verwerten. Föst stellte nun klar: „Das, was sie (die Tischler- und Schreinerbetriebe, Anm. der Red.) verbrennen dürfen, wird nicht im Gebäudeenergiegesetz, sondern in anderen Gesetzen geregelt. Und so soll es auch bleiben.“

Zudem betonte der FDP-Politiker, dass das GEG grundsätzlich viel offener werden solle, wobei insbesondere Holz nicht weiter diskriminiert werden dürfe. Auch hierzu hatte sich Tischler Schreiner Deutschland positioniert und sich für eine Kaskadennutzung des Holzes eingesetzt. Demnach sollte der wertvolle Naturwerkstoff nicht sofort in den Ofen wandern, sondern erst einmal sinnvoll genutzt werden. Totholz könne hingegen die Biomasse im Wald ergänzen oder in Holzwerkstoffen weiterverarbeitet werden, die wiederum ebenso wie Massivholz im Möbelbau Verwendung fänden.

Führungswechsel in der Bundesgeschäftsstelle

Eine TSD-Mitgliederversammlung ohne Martin Paukner habe es seit 11 Jahren nicht mehr gegeben, stellte TSD-Präsident Thomas Radermacher zu Beginn des obligatorischen Berichts aus dem Präsidium fest. Und für die Kontinuität, die offene und loyale Zusammenarbeit sowie die zahlreichen Erfolge in der Verbandsarbeit wolle man dem ehemaligen TSD-Hauptgeschäftsführer herzlich danken. Gleichwohl habe man in internen Fragen zur wirtschaftlichen Ausrichtung der Tochtergesellschaft des Verbandes zuletzt nicht mehr den gewohnten Konsens gefunden, weshalb es nun an der Zeit sei, den erfolgreichen Kurs des Bundesinnungsverbandes mit frischem Wind an der Spitze fortzusetzen.

Übergangsweise wird diese Aufgabe Dieter Roxlau übernehmen, der vor seiner Pensionierung 2016 über 25 Jahre den größten Landesfachverband der Innungsorganisation leitete. „Mit Dieter Roxlau haben wir einen erfahrenen Fachmann gewonnen, der die Branche aus dem Effeff kennt. In der wichtigen Übergangsphase können nun ohne lange Einarbeitung von ihm die entscheidenden Prozesse in Gang gesetzt werden. Es gilt, die Kontinuität in der Sacharbeit sicherzustellen und zeitnah die Neubesetzung zu regeln,“ sagt TSD-Präsident Thomas Radermacher und legt den Fokus damit direkt auf das Tagesgeschäft.

So muss beispielsweise das GEG weiter fachlich begleitet werden, um sicherzustellen, dass der Ausblick von MdB Daniel Föst auch Realität wird. Zudem evaluiert eine aktuelle Umfrage die gegenwärtige Fachkräftesituation, während im Arbeitsschutz die TRGS 553 Holzstaub nachgeschärft werden muss. Außerdem steht die konzeptionelle Weiterentwicklung der TSD-Branchenmarke und der Online-Kundenkommunikation auf dem Programm.

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