Die Suche nach den erschossenen Soldaten in Meymac: Fundstücke aus dem Krieg, doch keine sterblichen Überreste
Unermüdliche ehrenamtliche Unterstützer
Arne Schrader, Abteilungsleiter Kriegsgräberdienst im Volksbund: „Die Suche nach den toten Soldaten ist nun fürs Erste abgeschlossen. Wir haben sie weder mit Technik noch mit traditionellen Verfahren finden können. Wir sind alle – dass muss ich leider sagen – enttäuscht, dass dieses Kapitel bis jetzt nicht würdig abgeschlossen werden konnte. Ich bin den Bundeswehrsoldaten, die ihren Urlaub für uns unterbrachen und all ihre Kraft einbrachten, unseren ‚Ehemaligen‘, die uns fachlich berieten und immer mit anpacken, unseren Freiwilligen, die sich trotz großer Hitze und nach allen Rückschlägen immer wieder aufrafften, und unseren französischen Partnern, die auch als Freiwillige mitarbeiteten, sehr dankbar. Solche Rückschläge gehören leider zu unserem Dienst, aber wir geben nicht auf und suchen weitere Informationen.“
Die Suche nach den im Juni 1944 in Meymac erschossenen Soldaten und einer der Kollaboration verdächtigten Französin dauerte vom 16. bis zum 24. August. Bereits Ende Juni wurde durch Georadaruntersuchungen eine 45 x 10 Meter große Verdachtsfläche identifiziert. Die Anordnung der zahlreichen Geoanomalien im Boden ließ eine Grube vermuten. Doch die Grabung ergab keinen Fund. Die in 1,70 Metern Tiefe liegenden Gesteinsadern hatten die Radarechos verursacht.
Funde geben Hoffnung
Die Suchteams von Volksbund und ONAC VG erweiterten den Radius und untersuchten ein großes Waldstück. Auch hier wurde mit Georadar gearbeitet, neue Verdachtspunkte wurden intensiver untersucht.
Dann fanden die Teams auf einer Fläche von etwa zehn Quadratmetern Kugeln und Hülsen aus französischen, deutschen, amerikanischen und schweizerischen Waffen aus der Zeit vor 1944 sowie Münzen aus der Zeit vor 1943. Doch bei den Sondierungen in der Nähe der Fundorte wurden keine menschlichen Überreste gefunden.
Die Suchkampagne endet an diesem Donnerstag. Der Präfekt des Departements Corrèze, Etienne Desplanques, dankte allen deutschen und französischen Teams für ihr großes Engagement und die Zusammenarbeit bei diesem besonderen Projekt.
Einsatz neuer Techniken und weitere Archivrecherchen geplant
Der Volksbund und die ONAC VG wollen noch nicht aufgeben. Sie werden alle jetzt gesammelten Georadar-Daten analysieren, nach eventuellen, bislang unbekannten Archivdokumenten suchen und die Möglichkeit prüfen, LIDAR-Technologie zur Analyse der Topografie des Sektors einzusetzen. Wenn neue Erkenntnisse die Chance auf eine Lokalisierung der sterblichen Überreste der Toten vergrößern, soll wieder sondiert werden. Arne Schrader betont: „Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen – wenn es eine stichhaltige Grundlage gibt.“
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der heute noch jährlich Tausende Kriegstote im Ausland birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern pflegt. Seine Arbeit finanziert er überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.
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