PREA erhält Baugenehmigung für größte Datacenter-Entwicklung in Berlin
– Rund 30.000 Quadratmeter IT-Fläche verteilt auf acht Rechenzentren in vier Gebäuden
– IT-Leistung ca. 70 Megawatt, Gesamtleistung 100 Megawatt
– Gesamtinvestitionsvolumen von einer Milliarde Euro durch niederländisches Family Office Van Caem
Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen PREA hat die Genehmigung zum Bau des größten Rechenzentrums in Berlin erhalten. Die Tochtergesellschaft PREA Construction GmbH übernahm bis zur Leistungsphase 4 die architektonische Leistung, die gesamte Projektsteuerung und Projektentwicklung. „Die Herausforderung an diesem Standort war, eine Genehmigung ohne Bebauungsplan und einer Befreiung nach Bundesemissionsschutzgesetz zu erhalten. An dieser Aufgabenstellung wären 99 Prozent aller Architekturbüros und Entwickler gescheitert”, sagt Gabriel Khodzitski, Gründer und CEO von PREA. Das Projekt „Bluestar Datacenter“ in der Rhinstraße im Bezirk Lichtenberg hat ein Investitionsvolumen von einer Mrd. Euro und wird von PREA für das Family Office Van Caem realisiert.
„Mit Vorliegen der Baugenehmigung und des abgeschlossenen Netzanschlussvertrages mit Stromnetz Berlin sind nun alle Barrieren überwunden. Es ist Zeit, das größte Rechenzentrum Berlins zu errichten. Unsere Kunden können sich auf eine termingerechte Fertigstellung und erstklassige Technologie verlassen”, sagt Gabriel Khodzitski.
Bluestar wird zur Inbetriebnahme eine Leistung von 100 Megawatt (MW) erbringen und eine Aufnahmekapazität von 70 MW haben. Damit können theoretisch rund zehn Millionen Office-Arbeitsplätze in Deutschland mit IT, Software und Daten versorgt werden. Energieeffiziente Kühlung, der Einsatz erneuerbarer Energien für die Stromversorgung und die Nutzung der Abwärme für die Wärmeversorgung von Wohnungen sind die Bausteine für ein bislang einzigartiges Energiekonzept. Eine Zertifizierung nach DGNB „Platin“ ist angestrebt. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2026 geplant.
Franziska Giffey: „Natürlich wollen wir Nummer eins werden“
Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, Franziska Giffey, würdigt das Projekt als Landmark für die zukünftige Entwicklung der Digitalwirtschaft in Berlin: „Wir wollen weiterwachsen. Wir wollen Wirtschaftswachstum. Wir wollen klimaneutral werden. Wir wollen Innovationsstandort Nummer eins in Europa werden und dafür ist es essentiell, wie unsere Internetversorgung aufgestellt ist und was eigentlich mit der ganzen Datenspeicherung Übertragung passiert, dafür sind solche Rechenzentren extrem wichtig.“ Und weiter: „Investitionen in die digitale Infrastruktur werden vor allem dann zukunftsfähig sein, wenn Projekte wie dieses, die sich auch mit der Frage der Energieeffizienz der Nachhaltigkeit und der klimaneutralen auseinandersetzen. Deshalb ist es eben die zweite Seite der Medaille, wenn Konzepte dafür entwickelt werden, wie die Abwärme auch gut genutzt werden kann.“
Remote-Arbeit als maßgeblicher Treiber
Insgesamt umfasst die Datacenter-Entwicklung von PREA 30.000 Quadratmeter flexibel aufteilbarer IT-Fläche, die bei Bedarf auch real geteilt werden kann. Vermarktung und Positionierung der Kapazitäten am freien Mietmarkt haben bereits begonnen. „Die starke Nachfrage bestätigt den Bedarf nach Rechnerkapazitäten für Cloud-Dienste und E-Commerce“, sagt Gabriel Khodzitski. „Insbesondere der Trend zur Remote-Arbeit führt zu einem starken Impuls für Neuentwicklungen und Investitionen, da der Bedarf nicht über die bereits existierenden Rechenzentren gedeckt werden kann.“
„Bluestar“ gliedert sich in acht autarke Rechenzentren, die sich auf vier separate Gebäudeteile mit jeweils vier Geschossen verteilen. Die einzelnen Etagen sind auf IT-Leistungen von jeweils vier MW bzw. drei MW in den Erdgeschossen ausgelegt. Zusätzlich entstehen auf dem 56.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Energieverwaltungsgebäude und ein Umspannwerk. Über jeweils drei Datenanschlüsse an den einzelnen Gebäudeteilen sind die Rechenzentrumsgebäude miteinander verbunden. Damit sind eine interne Redundanz und eine bestmögliche Konnektivität an die externen Datenprovider garantiert. Jedes einzelne Gebäude verfügt zudem über eine separate Stromversorgung und einen Anschluss an das Fernwärmenetz. Damit entspricht das Zentrum im Hinblick auf Redundanz, Ausfallsicherung, Sicherheit und Effizienz höchsten Standards.
100 Prozent des Stromes kommt aus regenerativen Energiequellen
„Mit Bluestar setzen wir einen neuen Standard für Datacenter in Deutschland“, sagt Khodzitski. „Bei der Planung haben wir den Fokus auf die Ausschöpfung der maximalen IT-Leistung in Relation zu einem Höchstmaß an Energie- und Kühleffizienz gelegt. 100 Prozent des verwendeten Stroms kommen aus regenerativen Energiequellen.“ Eine effiziente und kostensparende Kühltechnik wurde an die Standortbedingungen angepasst, wodurch Server und Racks mittels adiabatischer Kühlung auf dem erforderlichen Temperaturniveau gehalten werden. Der Energieeffizienzwert der Anlage (Power Usage Effectiveness – PUE) liegt deutlich unter dem allgemein für Rechenzentren erwarteten Wert von 1,3, was den nachhaltigen Ansatz des Projektes unterstreicht.
Ein weiteres Herzstück des Rechenzentrums ist die gezielte Nutzung der Abwärme. Diese kann entweder in das Berliner Fernwärmenetz eingespeist oder für die umliegenden Wohn- und Gewerbeeinheiten genutzt werden. „Datacenter erzeugen viel Abwärme. Wir wollen diese möglichst nutzbar machen, um die höchstmögliche ökologische Effizienz sicherzustellen. Unser Projekt kann rund zwei Millionen Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche versorgen“, sagt Khodzitski. Damit gehört Bluestar zu den wenigen Datacentern (6 Prozent) der DACH-Region, die ihre Abwärme in einer relevanten Größenordnung von 50 bis 100 Prozent zu Heizzwecken zur Verfügung stellen und somit rund 66.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können.
*Stand Q3 2023
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