Gesundheit & Medizin

„Wir müssen für einen Systemwechsel vorbereitet sein“

Mit einer Diskussion über einen Umstieg im System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die Leistungen der Zahnheilkunde ist heute der Freie Verband Deutscher Zahnärzte in seine Hauptversammlung (HV) gestartet. Der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader rief dazu auf, Modelle für tragfähige Konzepte zu entwickeln. „Ob diese Konzepte innerhalb des bestehenden Systems möglich sind, ob es außerhalb des Systems sein soll oder ob es eine Mischform gibt, müssen wir diskutieren und zu kreativen Lösungen kommen.“

In seinem Festvortrag zur „Ökonomischen Situation der Zahnmedizin“ präsentierte der Volkswirt und Medizinökonom Prof. Thomas Drabinski eine fundierte Situationsanalyse und zugleich Vorschläge für neue Finanzierungswege ambulanter zahnärztlicher Leistungen. „Ich glaube, dass wir das System neu denken müssen. Eine Weiterentwicklung des bestehenden Systems wird nicht funktionieren.“ Sein Vorschlag: Ausgliederung der Zahnmedizin aus der Sachleistung und Finanzierung über eine Pro-Kopf-Prämie. Die erforderliche Prämie von 33 Euro entspreche in etwa dem bisherigen Zusatzbeitrag in der GKV.

In der anschließenden Diskussionsrunde unter der Moderation von Dr. Joachim Hüttmann wurden die Vorschläge durchaus kontrovers diskutiert. Während der Vorstandsvorsitzende der IKK-Innovationskasse, Ralf Hermes, der im Sommer mit seiner Idee vom GKV-Ausstieg der Zahnmedizin die Debatte ins Rollen brachte, von der Idee des Prämienmodells ganz angetan war, hielt der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Martin Hendges, die Vorschläge im derzeitigen politischen Umfeld für nicht umsetzbar. Für diese Art Systemwechsel brauche es politische Partner, die mit der derzeitigen Regierung nicht auszumachen seien. Der FVDZ-Bundesvorsitzende Schrader sprach sich dafür aus, alle Optionen zu diskutieren.  Ein Systemwechsel könne auch in mehreren Schritten erfolgen. „Irgendwann ist das Geld im Gesundheitsfonds zu Ende Wir müssen uns auf eine lange Zeit der Budgetierung einstellen“, sagte Schrader. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Über den Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
Mallwitzstraße 16
53177 Bonn
Telefon: +49 (228) 85570
Telefax: +49 (228) 340671
http://www.fvdz.de

Ansprechpartner:
Pressestelle
E-Mail: presse@fvdz.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel