
Kampf gegen ASP: Krug: „Das funktioniert nur im Team“
„ASP ist längst kein Thema mehr, das sich in Osteuropa abspielt, es beschäftigt uns mittlerweile auch in Hessen“, führt der Erste Kreisbeigeordnete aus. „Aber: Wir sitzen nicht wie das Kaninchen vor der Schlange und warten ab, was passiert. Wir bereiten uns seit Monaten vor.“ So wurde Equipment bestellt, unter anderem 20 Kilometer Zaun, um Gebiete absperren zu können, Mitarbeiter des Veterinäramtes halfen in Südhessen und im Partnerkreis Oberhavel aus und lernten viel dabei. Die Erfahrung jedenfalls zeigt: „Will man die Afrikanische Schweinepest eindämmern, dann funktioniert das nur im Team“, so Patrick Krug, der allen dankt für ihr Bereitschaft mitzuhelfen. Und der auf eine gute Zusammenarbeit hofft, sollte es zum Fall X kommen.
Wie eine solche Kooperation aussehen kann, das zeigt sich bei der Übung im Pferdezentrum, bei der es um die Einrichtung von Kadaver-Sammelstellen geht. „Für uns ist es wichtig, praktisch zu üben, um Sie alle miteinzubeziehen, viele von Ihnen werden beteiligt sein“, kündigte Veterinäramts-Leiter Dr. Torsten Scheid an und steigt ein in das Übungsszenario: „Wenn im Wald ein Wildschwein gefunden wird, dann muss es irgendwohin. Wir müssen daher Sammelstellen aufbauen, wo die Kadaver beprobt werden, und wir müssen verhindern, dass sich die Seuche weiter ausbreitet.“ Bei einem ASP-Ausbruch müssten wahrscheinlich gleich mehrere Sammelstellen aufgebaut werden. „Wir als Veterinäramt können mit unterstützen, aber wir können das nicht alleine leisten, daher müssen die Kommunen mithelfen“, so Dr. Scheid.
Amtsarzt Dr. Robert Riße wirft einen Blick zurück auf den Juni des vergangenen Jahres und damit auf den ersten ASP-Fall in Hessen im Landkreis Groß-Gerau. Mittlerweile sind zwölf Landkreise betroffen, die Sperrzonen dehnen sich auch über die Landesgrenzen hinweg aus. Das Auffinden infizierter Wildschweine ist laut Riße eine große Herausforderung. „Das geschieht mit Drohnen und mit Hunden, es ist ein immenser Aufwand.“ Dann muss der Fund geborgen werden, „denn in einem Kadaver ist das Virus noch über Monate hinweg infektiös“. Diese Bergungen werden überwiegend die Gemeinden übernehmen müssen – genauso wie die Entsorgung an einer Sammelstelle. Die beiden Tiergesundheitsaufseher Udo Herold und Heiko Wiegand spielen ein solches Szenario vor Publikum einmal vor. Mit Auto und Anhänger samt totem Wildschwein fahren sie auf eine vorbereitete Fläche, auf der Wasser und Abwasser aufgefangen und dann per Nass-Staubsauger abgesaugt werden können. Vor Ort wird das Wilschwein beprobt, erst dann kann es entsorgt werden. Auto und Hänger werden desinfiziert – und sollte es hier tatsächlich zu einem Ausbruch kommen, würde es postwendend wieder in den Wald gehen, um tote Wildschweine zu bergen…
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