
DMSG-Forschungsförderung 2025: Fokus auf Tertiärprävention bei MS
Relevanz tertiärer Prävention
Viele Menschen mit MS sind im Laufe ihrer Erkrankung nicht nur von primären neurologischen Symptomen betroffen. Häufig treten im Verlauf sogenannte sekundäre und tertiäre Komplikationen auf – darunter chronische Müdigkeit, Schlafstörungen, Dekubiti, Stürze oder Infekte (z. B. Harnwege oder Atemwege). Diese Folgeerscheinungen führen oft zu einer erheblichen Steigerung der Krankheitslast, wirken sich negativ auf das Berufs- und Sozialleben aus und können den Krankheitsverlauf zusätzlich verschlechtern.
Ziel der tertiären Prävention ist es, genau solchen Entwicklungen vorzubeugen, ihre Auswirkungen zu minimieren und somit die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu sichern oder sogar zu verbessern. Die DMSG möchte mit ihrer Förderung gezielt Projekte unterstützen, die sich mit präventiven Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung von Komplikationen insbesondere der Harn- und Atemwege befassen.
Förderkriterien und Ablauf
Gefördert werden Projekte aus der angewandten oder klinischen Forschung, die neue Erkenntnisse zur Tertiärprävention liefern. Die Förderlaufzeit beträgt bis zu 24 Monate. Pro Projekt stehen jährlich bis zu 110.000 Euro zur Verfügung. Wie viele Projekte gefördert werden, hängt von den zur Verfügung stehenden Mitteln sowie dem Beschluss des Geschäftsführenden Vorstands ab. Ein Förderungsbeginn ist frühestens im Mai 2026 möglich.
Die vollständigen Antragsunterlagen müssen bis zum 30. November 2025 unter dem Betreff „Einzelprojekt Forschungsförderung“ per E-Mail an referat-gs@dmsg.de eingereicht werden. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren, zur Begutachtung und zu den Förderrichtlinien finden Sie unter www.dmsg.de/unsere-aufgaben/wir-foerdern-die-forschung.
Unterstützung durch THE MAY 50K
Ermöglicht wird die Forschungsförderung unter anderem durch Spendeneinnahmen aus dem Bewegungs- und Spendenevent THE MAY 50K. Auch in diesem Jahr war der Zuspruch wieder groß: Zahlreiche Teilnehmende setzten sich sportlich für eine Zukunft mit besseren Behandlungsmethoden zur MS ein. Dabei kamen erneut beachtliche Spendensummen zusammen, mit denen die Forschung entscheidend vorangebracht werden kann.
70 Prozent der in Deutschland gesammelten Spenden fließen direkt in MS-Forschungsprojekte im eigenen Land, während 30 Prozent in internationale Kooperationsprojekte mit anderen The-May-50K-Partnerländern einfließen.
Die DMSG erhält regelmäßig Zuwendungen aus letztwilligen Verfügungen wie Vermächtnissen und Erbschaften mit Zweckbindungen für die MS-Forschung. Die DMSG dankt allen Zuwendungsgebern.
Gemeinsam für Fortschritt in der MS-Forschung
Seit 2016 fördert die DMSG regelmäßig Projekte, die neue Wege im Umgang mit MS aufzeigen. Möglich ist das durch das Engagement zahlreicher Unterstützer – aus Wissenschaft, Medizin, Selbsthilfe und der Community.
Die DMSG-Forschungsförderung 2024 wurde unterstützt von:
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, Merck Healthcare Germany GmbH, Novartis Pharma GmbH, Roche Pharma AG, Viatris Healthcare GmbH.
Bewerbungsschluss ist der 30. November 2025
Hintergrund:
Der DMSG-Bundesverband e.V., 1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet, vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter und organisiert deren sozialmedizinische Nachsorge.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit Bundesverband, 16 Landesverbänden und derzeit mehr als 750 örtlichen Kontaktgruppen ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten, ihren Angehörigen, mehr als 3380 engagierten ehrenamtlichen Helfern und 220 hauptberuflichen Mitarbeitern. Insgesamt hat die DMSG 42.000 Mitglieder.
Mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie heute Selbsthilfe- und Fachverband zugleich, aber auch die Interessenvertretung MS-Erkrankter in Deutschland. Schirmherr des DMSG-Bundesverbandes ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D.
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und auch zur Beeinträchtigung von Sinnesorganen führt. In Deutschland leiden nach Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 240.000 Menschen an MS. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht genau bekannt.
MS ist keine Erbkrankheit, allerdings spielt offenbar eine genetische Veranlagung eine Rolle. Zudem wird angenommen, dass Infekte in Kindheit und früher Jugend für die spätere Krankheitsentwicklung bedeutsam sind. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. Die Krankheit kann jedoch heute im Frühstadium günstig beeinflusst werden. Deutschlandweit sind schätzungsweise 280.000 Menschen an Multipler Sklerose erkrankt, weltweit etwa 2,8 Mio. Menschen.
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.
Krausenstr. 50
30171 Hannover
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