Kommunikation

Die MEKRA Lang-DNA: Susanne Lang über Kultur, Ambitionen und Herzensprojekte

SD: Hallo Susanne, könntest du dich bitte kurz vorstellen und erläutern, für welche Bereiche du bei MEKRA Lang zuständig bist?

Susanne Lang: Mein Name ist Susanne Lang, ich bin 52 Jahre alt, habe zwei wunderbare Kinder und zwei tolle Hunde. Bei MEKRA Lang bin ich als geschäftsführende Gesellschafterin der CEO der Unternehmensgruppe. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich Shareholder- und Stakeholder-Management. Ich bin die Sprecherin des Unternehmens und gleichzeitig in der Geschäftsführung zuständig für den Bereich Sales. Außerdem verantworte ich die Bereiche Legal, strategische Ausrichtung sowie People & Culture. Mein Herzensprojekt ist das Frieda Lang Haus für Kinder, das ich vor 19 Jahren ins Leben gerufen habe und dass nach Montessori-Prinzipien arbeitet. Darüber hinaus bin ich 50% Gesellschafterin.

SD: Könntest du uns einen kurzen Einblick in deinen akademischen und beruflichen Werdegang geben?

Susanne Lang: Meine „Ausbildung“ begann früh – entweder am Spiegeltisch oder an der Kasse in der Buchhandlung meiner Mutter. Mein Abitur habe ich in Bad Windsheim gemacht und im Anschluss eine Lehre zur Industriekauffrau, da ich eine praktische Ausbildung für sehr wichtig halte. Zudem habe ich an der Universität Wien Soziologie mit der Fächerkombination Kommunikationswissenschaften und BWL studiert und mit Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. 1994 begann dann zusätzlich mein Betriebswirtschaftsstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien. Dieses habe ich aber kurz vor dem Abschluss abgebrochen, da meine Eltern und ich gemeinsam beschlossen hatten, dass ich 2000 ins Familienunternehmen einsteigen sollte. Zunächst habe ich den Bereich PR aufgebaut, dann übernahm ich die Bereiche Personal, IT und Verwaltung. 2006 übernahm ich die Produktion und Logistik, in denen schon während meines BWL-Studiums meine Schwerpunkte lagen, später auch kurz den Einkauf. 2020 beschlossen die Gesellschafter, dass der Bereich Finanzen, gerade in der herausfordernden Zeit während der COVID-Pandemie, in die Hände der Familie gelegt werden sollten. Als einzige der 3. Generation, die noch operativ im Unternehmen tätig war und aufgrund meines kaufmännischen Hintergrunds, wurde ich CFO der Gruppe. Ich habe mir aber bewusst einen Mentor gesucht, um in diese Rolle hineinzuwachsen. 2024 mussten wir das Unternehmen neu aufstellen, da die Herausforderungen am globalen Markt und die allgemeinen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Umdenken und innovatives Miteinander verlangen. Dies war allerdings schon immer meine Intention, die nun umgesetzt wurde. Mit meiner Erfahrung habe ich die Geschäftsführung global und lokal neu aufgestellt. Mit Bernd Dehner, mit dem ich nun fast sechs Jahre eng zusammenarbeite, und Thomas Kolodziej, der nach einer Weiterentwicklungspause wieder zur MEKRA zurückgekommen ist, wusste ich: Das sind zwei, denen ich voll und ganz vertrauen kann. Thomas hat den CFO-Bereich übernommen – es war, als wäre er nie weg gewesen. Bernd Dehner ist jetzt CTO der Unternehmensgruppe. Und Bernd Bögel, als langjähriger geschätzter Geschäftsführungs-Kollege der MGM, unserer globalen Holding, kennt unser Geschäft in Asien wie kein anderer – gerade in den heutigen Herausforderungen ist das Gold wert. Nun hoffe ich, dass ich auch im Vertrieb Impulse setzen kann, da ich aus den anderen Bereichen viele hilfreiche Erfahrungen mitbringe. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe.

SD: Was zeichnet MEKRA Lang aus und macht das Unternehmen so besonders?

Susanne Lang: MEKRA Lang steht seit über 90 Jahren für Beständigkeit und Bodenständigkeit. Ich bin hier aufgewachsen. Ich erinnere mich noch genau: Als ich eingeschult wurde, war gerade Richtfest der ersten Halle in Ergersheim – vorher kam das Unternehmen ja aus Stadeln. Viele der damaligen Mitarbeitenden sind inzwischen in Rente. Kürzlich hatten wir ein 40-jähriges Betriebsjubiläum, bei dem eine Mitarbeiterin eine ehemalige Kollegin eingeladen hatte, die ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte. Das zeigt, wie stark die Verbindung ist – das fühlt sich einfach familiär an. Wir sind ein Familienbetrieb mit starkem Zusammenhalt, besonders in Krisenzeiten. MEKRA zeichnet sich durch Innovation und eine Denkweise aus, die stets neue Wege findet. Als Spiegelfabrik war es uns von jeher wichtig, unser Produktspektrum zu erweitern, etwas um den Spiegel „drum-rum“ zu bauen. So haben wir nach der Übernahme der MEKRA, einem Kunden der Spiegelfabrik, begonnen die Metallcovers durch leichtere Kunststoffabdeckungen zu ersetzen, danach entstanden dann die ersten kundenspezifischen Spiegelsysteme. Denn jedes Fahrzeug hat eine andere Geometrie und diese beeinflusst sowohl das Sichtfeld als auch den Spritverbrauch. Anfang der 2000 haben wir dann auch die ersten Rückfahrkameras entwickelt, der Einstieg in die Elektronik hat denn letztendlich zum ersten Spiegelersatzsystem, das wir gemeinsam mit unserem Kunden Daimler entwickelt haben, im Nutzfahrzeugbereich geführt. Uns war es dabei schon immer wichtig, nachhaltige Produkte zu entwickeln, sei es durch ressourcenschonende Entwicklungen, aber auch Produktionsverfahren. In den 90ern haben wir sogar Windräder entwickelt und gebaut, Ziel war es damals Windräder für kleinere Haushalte bereit zu stellen, die gerade in den damaligen 3. Weltländern oder in abgelegenen Gebieten für ausreichende Stromversorgung gedacht waren. Leider wollte dieses Produkt damals keiner haben. Es wird also bei MEKRA nie langweilig – auch nach 25 Jahren arbeite ich immer noch gerne hier.

SD: Welche Maßnahmen werden bei MEKRA Lang ergriffen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen?

Susanne Lang: Das Frieda Lang Haus entstand aus dem Wunsch heraus, berufstätige Eltern zu unterstützen und folgt dem Montessori-Prinzip. Als Tochter berufstätiger Eltern – auch meine Mutter war selbständige Buchhändlerin – und Mutter von 2 Kindern, war es mir wichtig nicht nur eine Kinderbetreuung zu schaffen, sondern auch eine individuelle Förderung der Kinder zu ermöglichen. Zudem waren bei uns auf dem Land vor 20 Jahren sowohl die Ganztagsbetreuung als auch eine Krippenbetreuung nicht vorhanden. Dank dem BayKiBiG war es uns möglich, unser Haus für Kinder nach unseren Wünschen zu gründen und auszubauen. Wir betreuen hier aber nicht nur Kinder unserer Mitarbeitenden, sondern waren schon immer eine öffentliche Kindertagesstätte, die dann auch die gemeindliche Pflichtaufgabe zur Kinderbetreuung für die Gemeinde Ergersheim übernommen hat. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass es mit einer Kindertagesstätte nicht alleine getan war, denn die Probleme durch Hausaufgaben und vor allem der Ferienbetreuung beginnen erst mit der Grundschule. Deshalb haben wir nach einigen Jahren, mit Unterstützung der Staatsregierung, das Frieda Lang Haus um eine Ganztags-Grundschule erweitert, in der auch die Förderung nach Montessori und Jenaplan ein wichtiger Stützpfeiler sind. Unser Ansatz ist es durch gezielte Förderung der Kinder mehr Qualitätszeit in den Familien zu ermöglichen.
Das Frieda Lang Haus wurde nach meiner Großmutter benannt, einer starken Frau, die als gleichberechtigte Partnerin mit meinem Großvater das Unternehmen gegründet hat. Sie hat auch unsere DNA als Familienunternehmen entscheidend geprägt.  Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft jedoch nicht nur die Kinderbetreuung, sondern auch die Pflege Angehöriger. Wir bieten individuelle Lösungen wie Flexibilität, Stundenreduzierung oder Homeoffice. Aus eigener Erfahrung, durch die häusliche Pflege meiner Eltern und einer nahen Angehörigen weiß ich, wie wertvoll Unterstützung in schwierigen Zeiten ist, die aber selten generell regelbar ist, da die Bedürfnisse und Intensität der Betreuung unterschiedlich sind und sich auch sehr schnell wandeln können. Deshalb ist es uns wichtig mit jedem Mitarbeitenden, der vor dieser Herausforderung steht, eine individuelle Lösung zu finden.

SD: Wie würdest du die Führungskultur bei MEKRA Lang beschreiben?

Susanne Lang:  Die Führungskultur bei MEKRA ist offen, verantwortungsbewusst und entscheidungsfreudig, wobei der Mensch im Mittelpunkt steht. Das Management setzt auf Authentizität Ehrlichkeit, Transparenz und fördert die Eigenverantwortung aller Mitarbeitenden. Jeder trägt Verantwortung für seine Aufgaben und kann aktiv gestalten. Fehler sind Lernchancen, doch Reflexion und Konsequenz sind essenziell. Führung bedeutet, Stärken und Schwächen zu erkennen und das Team so zu formen, dass es sich ergänzt. Authentizität ist entscheidend – Perfektion ist nicht das Ziel, sondern gegenseitiges Lernen und Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten. Die Zeiten sind zwar hart, aber man muss sich ihnen stellen und zusammenhalten. Durch das neue Management ist dieses nun möglich.

SD: Wie würdest du dich selbst als Vorgesetzte charakterisieren?

Susanne Lang: Ich kann stur sein, lehne Angst als Führungsmethode ab und schätze soziale Kompetenz. Konflikte fallen mir nicht leicht, aber ich arbeite daran. Zusammenarbeit muss Spaß machen, klare Regeln und Konsequenzen sind aber wichtig. Pünktlichkeit ist mir besonders wichtig, auch wenn das in meiner Position nicht immer einfach ist. Respekt vor jeder Arbeit ist essenziell – ich weiß aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd die Produktion sein kann. Aber auch als Vorgesetzte bleibe ich authentisch, ich bin nicht jemand, der sich verstellen kann. Und ich brauche auch viel Lachen.

SD: Gibt es für dich persönlich Herzensprojekte?

Susanne Lang: Herzensprojekte neben dem Unternehmen? Ich glaube ich weiß was Du wissen möchtest. Natürlich gibt es Herzensprojekte, und es gibt einige davon, die ich schon sehr lange unterstütze. Bei mir ist immer die Prämisse, ich mache nichts, wo ich nicht auch wirklich dahinterstehen kann. Ich will mich da auch immer erst gründlich informieren. Es gibt natürlich viele Projekte, die mit Kindern zu tun haben, sei es der Fußballverein oder das Frieda Lang Haus. Aber mir liegt tatsächlich auch die Unterstützung des Frauenhauses Ansbach und des Kinderpalliativzentrums in Erlangen sehr am Herzen. Auch das Thema ukrainische Gäste, die ich immer noch bei mir habe und die ich leider nicht mehr so oft sehe wie früher, begleitet mich nach wie vor. Auch mein Theaterprojekt im Frieda Lang Haus ist etwas, das mich glücklich macht. Da bin ich so richtig stolz, dass die Grundschüler alles selbst machen. Mir ist es wichtig, dass nicht einfach ein Stück ausgesucht wird und sie es dann nur nachspielen, sondern dass alle Kinder eingebunden sind – sei es in die Technik, den Kartenverkauf oder Sponsoring-Gespräche. Ich mache dann immer das Thema Betriebswirtschaft, und es ist spannend zu sehen, dass unsere Grundschüler mittlerweile wissen, was eine Deckungslücke ist und Ideen entwickeln, wie diese zu schließen ist

SD: Was sind deine persönlichen Ziele und Ambitionen für die Zukunft?

Susanne Lang: Mein Ziel ist es, das Unternehmen nachhaltig und erfolgreich in die nächste Generation zu führen, mit der Bodenständigkeit und Innovationskraft, die mir meine Eltern mitgegeben haben. Beide sind für mich große Vorbilder. Ich gehe oft ins Büro, schaue hoch zum Foto meines Vaters und da sitzt er mit seinem typischen Grinsen. Dann denke ich mir: „Vater, was hättest du da gemacht?“ Das hilft mir ungemein. Es ist ein Thema, das mir sehr wichtig ist: den Unterschied zu machen und das Unternehmen weiterhin erfolgreich zu führen mit dem Erhalt dessen, was es ausmacht. Gleichzeitig, will ich etwas mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen, nachdem alle Cockerwelpen nun ein super Zuhause gefunden haben, inklusive des jungen Mannes der mit meinem Sohn unser zuhause unsicher macht, vielleicht noch einen Wurf Dackelwelpen großziehen und etwas Raum für mich selbst und wirklichen Freunden zu haben. Rückblicke sind wichtig, aber entscheidend ist immer der Blick nach vorn.

SD: Was war dein Traumberuf mit 10 Jahren und wie hat sich dieser Wunsch verändert?

Susanne Lang: Ursprünglich wollte ich Medizin studieren, weil mich die Arbeit mit Menschen begeistert. Doch die Theorie und Chemie waren nicht mein Ding. Der direkte Umgang mit Menschen treibt mich bis heute an – auch bei MEKRA Lang. Meine Eltern haben mir die Freiheit gelassen, selbst zu entscheiden, ob ich ins Unternehmen einsteige. Erst Jahre später erfuhr ich, dass mein Vater es insgeheim vorausgesehen hatte. Ich bin dankbar, dass ich meinen eigenen Weg gehen konnte und meine Berufung gefunden habe. Meinen Kindern sage ich: „Macht das, was euch glücklich macht.“

SD: Vielen Dank für deine Zeit!

Über die MEKRA Lang GmbH & Co. KG

MEKRA Lang GmbH & Co. KG ist weltweit führender Hersteller von Spiegelsystemen für Nutzfahrzeuge sowie Entwickler von Kamera-Monitor-Systemen speziell für Automotiv-Anwendungen. Als innovativer und anerkannter Experte für indirekte Sicht arbeiten wir mit allen namhaften Nutzfahrzeugherstellern zusammen und sorgen so für mehr Sicherheit auf den Straßen. An unseren 7 Standorten in 7 Ländern weltweit beschäftigen wir ca. 2.400 Mitarbeitende, davon rund 1.500 am Standort Ergersheim/ Mittelfranken.

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