Energie- / Umwelttechnik

Zusammen mit dem Handwerk Effizienzgewinne heben

Die Landesenergieagentur Hessen hatte zum diesjährigen Energieberatertag nach Frankfurt eingeladen, um Strategien einer erfolgreichen Wärmewende zu diskutieren. Neben Fachvorträgen über die Zukunft des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), technologieoffene Heizsysteme und nachhaltige Kühlung war auch das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) mit einem praxisnahen wie inspirierenden Fachbeitrag vertreten: Peter Preisendörfer, Landessprecher Hessen, referierte über ungenutzte Synergien zwischen Energieberatung und Handwerk und zeigte auf, wie eine gute Zusammenarbeit in der Praxis aussehen kann.

„Damit die Wärmewende gelingt und wir unserer Kundschaft langfristige, nachhaltige Sanierungslösungen bieten können, braucht es eine gute Kommunikation von Handwerk und Energieberatung, ein entgegenkommendes Miteinander“, betonte Preisendörfer in seinem Vortrag. Der gelernte Elektrotechniker verdeutlichte anhand konkreter Beispiele, wie beide Seiten voneinander profitieren. So könnten Energieberatende im Rahmen der Heizlastberechnung bereits Daten für die Handwerksbetriebe miterfassen – das spare Zeit und Aufwand. Ebenso sei Unterstützung beim Ausfüllen der Fachunternehmererklärung denkbar. Auf der anderen Seite müsse natürlich auch der Handwerker die Energieberatung -im besten Fall- schon vor Angebotsabgabe mitdenken, ihn oder sie frühzeitig miteinbinden, um Endkunden die beste und vor allem günstigste Sanierung zu ermöglichen. Weiter sei eine klare Kommunikation über die verschiedenen Handlungsschritte wichtig, ebenso wie detaillierte Angebote, die aufschlüsseln, was, wie gemacht wurde. So könne man das gemeinsame Arbeiten gut koordinieren und auch langfristig das beste Ergebnis für Kunden erreichen. „Das Potential Gebäude noch effizienter zu gestalten ist groß – gerade mit Blick auf die Lüftung. Für Energieberatende gibt es nach wie vor viel zu tun“, so Preisendörfer.

Auch die übrigen Vorträge des Hessischen Energieberatertags boten wertvolle Impulse für die Wärmewende, für die Zukunft der Branche. Sebastian Herkel (Fraunhofer ISE) setzte sich mit dem Thema technologieoffenen Heizsystemen auseinander, betonte hier, dass Verfechter jener Begriffe natürlich auch Kosten und Ressourcen berücksichtigen sollten. Es könne kaum sinnvoll sein, jede Technik überall zur Verfügung stellen wollen. Weiter machte er deutlich, dass die Klimaziele technisch sehr wohl noch erreichbar sind. Entscheidend sei, wie die Gesellschaft die begrenzten Handwerks- und Finanzressourcen nutzen wolle.

Prof. Dr. Martin Pehnt (ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) hat sich in seinem Vortrag mit der Europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) auseinandergesetzt und die zentralen Herausforderungen seiner Umsetzung erörtert. Neben einem neuen Neubaustandard im Bereich Wohngebäude seien insbesondere die Anforderungen für Nichtwohngebäude relevant. Hier gäbe es viel zu tun, für die Ministerien, die jene Anforderungen in nationales Recht übersetzen und perspektivisch für Energieberatende, die dieses dann – zusammen mit dem Handwerk – praktisch umsetzen.

Besonders eindrucksvoll hat Marco Schmidt (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und TU Berlin) über nachhaltige Gebäudekühlung referiert. Er zeigte, wie wichtig es ist, Klimafolgen frühzeitig zu betrachten und notwendige Anpassungsmaßnahmen mitzudenken. Mit Blick auf die Kühlung von Gebäuden zeigte er auf, dass klassische Kühlgeräte enorme Energiemengen verbrauchen, reparaturanfällig sind und zugleich zur Aufheizung der Innenstädte beitragen. Man müsse hier umdenken, sich von komplizierte, fehleranfälliger Anlagentechnik verabschieden und auf natürliche und ressourcenschonende Lösungen setzen, auf Gründächer, begrünte Fassaden, die Feuchtigkeit speichern und durch Verdunstungskühle im Sommer spürbare Entlastung schaffen. Seine Forschungen zeigen, dass diese oft deutlich günstiger und nachhaltiger sind.

Der Energieberatertag machte deutlich, wie wichtig die Arbeit von Energieeffizienz-Expert/innen ist – und in Zukunft sein wird. Sie sind die entscheidenden Akteure für die Wärmewende, ob im kommunalen Bereich oder mit Blick auf die Umsetzung der europäischen Normen. Wie in der Podiumsdiskussion betont wurde, leisten sie „viel Überzeugungsarbeit“, tragen das Wissen um die Wärmewende, um ein gutes, gesundes Wohnklima in die Mitte der Gesellschaft und nehmen so eine zentrale Rolle im Ringen um die Zukunft ein.

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