Brunnen an der Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg erstrahlt im neuen Glanz
Die Kapelle im Inneren der Parkburg ist der hl. Magdalena geweiht, die nicht nur Vorbild frommer Buße war, sondern auch Schutzpatronin der Augenleidenden. Das Wasser des Brunnens in der Magdalenenklause galt als heilkräftig und so entwickelte sich schon im 18. Jahrhundert zum Namenstag der Heiligen, dem 22. Juli, eine Wallfahrt zur Klause. Heilsuchende konnten sich draußen am Erker über einen gusseisernen Bodenhebel Wasser in das Brunnenbecken pumpen. Heutzutage führt der Brunnen zwar kein Wasser mehr, doch wird mit dem Magdalenenfest, das heute im nahe gelegenen Münchner Hirschgarten stattfindet, alljährlich an diese Tradition erinnert.
Das Wandbecken des Brunnens ist ringsum mit Tuffsteinen verziert und imitiert so eine Art Grotte beziehungsweise natürlichen Felsen. Vor der Restaurierungsmaßnahme fehlten viele der Tuffsteine (oberbayerischer Kalktuff), auch das eigentliche Brunnenbecken aus Tegernseer Kalkstein („Knittermarmor“) wies mehrere Beschädigungen auf. Nun wurde das Becken demontiert und restauriert. Fragmente der Tuff-Verkleidung wurden neu montiert und Fehlstellen gemäß historischer Aufnahmen ergänzt, abschließend wurden die Oberflächen mit mikrokristallinem Heißwachs geschützt.
Mit der Restaurierung konnte die umfangreiche Aufwertung des Areals um die Magdalenenklause erfolgreich fortgesetzt werden. Bereits im Winter 2020/21 erfolgte im Umfeld der Parkburg eine gartendenkmalpflegerische Maßnahme, deren Ziel die langfristige Annäherung an das historische Vorbild und die Wiederherstellung der ursprünglichen Atmosphäre war. Dazu wurden beispielsweise die teils zugewachsenen beziehungsweise verdichteten Gehölzstrukturen durch konzentrierte, sorgfältig geplante Eingriffe behutsam gelichtet. So ist nun etwa wieder eine imposante Gruppe aus Lärchen auf der Ostseite der Magdalenenklause zu sehen, die so bereits im 19. Jahrhundert vorzufinden war und wichtige historische (Natur)Zeugnisse sind.
Die Sanierung des Brunnens wurde durch die großzügige Förderung der Mooseder-Stiftung ermöglicht. Die Stiftung hat sich seit ihrer Gründung durch den Unternehmer und Heimatforscher Georg Mooseder sen. im Jahr 1998 der Unterstützung von Denkmal- und Heimatpflege in Deutschland verschrieben. Insbesondere in München und Umland konnten durch den Einsatz der Stiftung zahlreiche historische Denkmäler restauriert werden. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Schlösserverwaltung erhielten beispielsweise die Sandsteinskulpturen im Schlosspark Nymphenburg nach 2019 wieder ihre Attribute, im Neuen Schloss Schleißheim wurden 2018 hölzerne Türrahmungen für zwei große Portaltore erstellt und im Schloss Nymphenburg konnte das Gemälde „Kurfürst Max Emanuel vor Namur“ von Joseph Vivien 2013–2014 restauriert werden. Die Bayerische Schlösserverwaltung bedankt sich sehr herzlich für die großzügige Unterstützung durch die Mooseder-Stiftung bei der Restaurierung des Brunnens an der Magdalenenklause.
Die Schloss- und Gartenverwaltung Nymphenburg
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung in Nymphenburg kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um Schloss Nymphenburg mit seinem großen Schlosspark und den Betrieb der beiden Fontänen, sie sind zudem für die Parkburgen Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und Magdalenenklause sowie das Marstallmuseum und das Museum "Nymphenburger Porzellan" zuständig. In der einmaligen Kulisse von Schloss Nymphenburg können zudem aufwendig restaurierte Veranstaltungsräume vielfältig genutzt werden (unter anderem für Konzerte, Tagungen und Feiern). Auch Schloss Blutenburg und der Hartmannshofer Park werden von dieser Außenverwaltung betreut. Knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen – teilweise hinter den Kulissen wie beispielsweise in Gewächshäusern und Werkstätten – für ein einmaliges Schlosserlebnis und einen angenehmen Besuch im Schlosspark.
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.
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