Kunst & Kultur

Max Littmann – Architekt und Visionär

Der Name Max Littmann steht wie kaum ein anderer für die architektonische Prägung Bad Kissingens. Der deutsche Architekt und Visionär, der von 1862 bis 1931 lebte, war ein Meister seines Handwerks und hat das Stadtbild des traditionsreichen Bayerischen Staatsbads maßgeblich geprägt. Noch heute zeugen seine Bauwerke von seinem einzigartigen Stil und seinem Beitrag zur Architekturgeschichte. Viele dieser ikonischen Gebäude stehen im Zentrum von Bad Kissingen und können von Gästen sowie Einwohnerinnen und Einwohnern bewundert und von innen besichtigt werden.

Max Littmann und Bad Kissingen

Bernhard Max Littmann, der aus einer renommierten Münchener Baumeisterfamilie stammte, fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bad Kissingen eine ideale Bühne, um seine Architekturideen zu verwirklichen. Besonders seine Fähigkeit, architektonische Eleganz mit Funktionalität und den spezifischen Anforderungen eines Kurortes und damals aufstrebenden Weltbads zu verbinden, machte ihn zu einem gefragten Architekten in der Stadt.

Das Max-Littmann-Saal – Ein Meisterwerk der Architektur mit besonderer Akustik

Zu den berühmtesten Werken Max Littmanns in Bad Kissingen zählt der Regentenbau, in dem sich der nach ihm benannte Max-Littmann-Saal befindet. Littmann konzipierte den Saal 1913 als multifunktionalen Raum mit herausragender Akustik und zeitloser Eleganz: Die Täfelung aus Kirschbaumholz und Ebenholzintarsien verleiht diesem eine in Fachkreisen viel gelobte einzigartige Akustik. Er ist nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern bis heute Veranstaltungsort zahlreicher kultureller Ereignisse, darunter Konzerte der Musikfestivals Kissinger Sommer und Kissinger Winterzauber. Der Max-Littmann-Saal wurde 2018 vom Feuilletonchef der „Welt“ aufgrund seiner exzellenten Akustik zum 5.-besten Konzertsaal Europas gekürt.  

Weitere prägende Bauwerke in Bad Kissingen

Littmann hinterließ zahlreiche weitere Spuren: Sein erstes beeindruckendes Gebäude in Bad Kissingen war das Königliche Kurtheater, das von 1904 bis 1905 errichtet wurde, um dem Rang eines Weltbads gerecht zu werden. Er entwarf das Königliche Theater im fränkischen Barockstil mit Foyer, Zuschauerraum und hohem Bühnenhaus. Hier verband der Architekt die Formen des antiken Theaters mit der verspielten Baukunst des höfischen Rangtheaters im Rokoko. Heute ist das Kurtheater nicht nur wegen der abwechslungsreichen Gastspiele beliebt, sondern auch wegen seiner eleganten Ausstattung: Mit grünem Stoff bespannte, silbern verzierte Jugendstilwände werden ergänzt durch Stuckprofile, Säulen und mit Altsilber belegte Logenstützen sowie einer eindrucksvollen Bühnenumrandung. Ein weiteres Highlight ist das Deckengemälde „Zug der Kraniche“ von Julius Mössel.

Der Max-Brunnen ist der älteste der sieben Heilquellen von Bad Kissingen und sprudelt im Kurgarten. Erwähnt wurde er erstmals 1520 und trägt seinen Namen seit seiner Neufassung unter König Max I. Joseph von Bayern im Jahr 1815. Im Zuge der Neuordnung der Kuranlagen ab 1905 entwarf Max Littmann einen klassizistischen Quelltempel um die Max-Quelle. Heute kann man dort das Max-Wasser probieren.

1837 erbaute Friedrich von Gärtner im Auftrag König Ludwigs I. erstmals eine Brücke über die Saale. Der zunehmende Verkehr machte eine Erweiterung notwendig: 1908 gestaltete Max Littmann diese Brücke, heutige Ludwigsbrücke, grundlegend um. Die durchdachte Gliederung und die sparsam eingesetzten Zierelemente zeigen bis heute seine Handschrift. Nach der teilweisen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau in enger Anlehnung an das Konzept Littmanns.

Neben den großen öffentlichen Baumaßnahmen übernahm Max Littmann auch private Aufträge: So entwarf er ein Wohn- und Geschäftshaus in der Ludwigstraße, welches heute als Littmannhaus bekannt ist. Diesem Gebäude sieht man Littmanns klassizierenden Jugendstil deutlich an.

Auch die Wandelhalle trägt die Handschrift von Max Littmann. Zunächst errichtete Friedrich von Gärtner 1842 einen damals einmaligen Pavillon aus Gusseisen, auch „Eiserner Pavillon“ genannt, über den beiden Heilquellen Rakoczy und Pandur. Diesen Pavillon ließ Max Littmann 1909 abreißen und dort zwischen 1910 und 1911 die Wandelhalle mit Brunnenhalle errichten. Die Wandelhalle ist 90 m lang und umfasst eine Fläche von 2.640 m², womit sie als größte Wandelhalle Europas gilt. Mit ihrem durch Säulenreihen in drei Längsschiffe geteilten Innenraum ist sie wie eine Basilika angelegt. Die durchgängige Konstruktion aus Stahlbeton galt zur Bauzeit als ebenso innovativ wie die nach außen in den Kurgarten drehbare Konzertmuschel.

Das Kurhausbad wurde von Max Littmann 1927 als staatliches Badehaus errichtet und war einst Europas modernstes Badehaus. Es bot 110 Moor- und Sole-Badekabinen für die Badekur sowie eine Abteilung für römisch-irische und russische Dampfbäder. Max Littmann entwarf es als dreigeschossigen Dreiflügelbau in neoklassizistischem Baustil. Noch heute beeindrucken das repräsentative Vestibül (Eingangshalle), die mit Glasmalereien versehenen Fenster des angrenzenden Treppenhauses und die bemalten Kachelwände im Untergeschoss. Heute befinden sich im umbenannten „Haus für Gesundheitsmanagement“ Laborräume des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie das Institut für Kurortmedizin, mit einer Brückenprofessur der Uni Würzburg. 

Zudem entwarf Max Littmann das Tennishaus der ältesten Tennis-Anlagen Bayerns, die 1907 ihren Spielbetrieb aufnahmen. Der Tennis-Club Rot-Weiß Bad Kissingen ist somit einer der ältesten und traditionsreichsten Tennisvereine Bayerns.

Ein Vermächtnis, das bis heute lebt und erlebbar ist

Max Littmanns Einfluss auf Bad Kissingen ist nicht nur historisch, sondern auch gegenwärtig spürbar. Viele seiner Bauwerke sind bis heute in Nutzung und prägen das Stadtbild nachhaltig. Der einzigartige Mix aus Funktionalität, Ästhetik und architektonischem Anspruch, den Littmann in die Kurstadt brachte, ist eine dauerhafte Bereicherung für die Einheimischen sowie Besucherinnen und Besucher. Dank seines visionären Ansatzes ist es auch heutigen Generationen möglich, die Architektur seiner Zeit in einem nahezu unveränderten Zustand zu erleben.

Gäste haben die Möglichkeit, bei Führungen und Veranstaltungen die Bauwerke Littmanns in ihrem ursprünglichen Glanz zu erleben und dabei in die reiche Geschichte der Stadt einzutauchen. Dafür bietet sich die Besichtigung der historischen Räumlichkeiten bei einem Rundgang an. In jedem der Räume und Säle können Sie sich an verschiedenen Stationen detailliert rund um die Geschichte und Entwicklung der Gebäude informieren und interessantes Hintergrundwissen aneignen. Während des Rundgangs können Sie auch das Originalmodell des Regentenbaus von Max Littmann betrachten. Weitere Informationen finden Sie hier:Rundgang Historische Gebäude und Kuranlagen

Sie wollen bereits vorab einen Einblick in die Räumlichkeiten erhalten? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Podcast „Staatsbad Bad Kissingen – erzähl mal!“ unter Podcast

Über die Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH

Entdecke die Zeit – in Bad Kissingen
Im Herzen Deutschlands zwischen Frankfurt, Leipzig und Nürnberg gelegen, steht im Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen der moderne Mensch mit seinem Bedürfnis nach Erholung und Entspannung im Mittelpunkt. „Zeit“ ist im bekanntesten Kurort Deutschlands zentrales Leitmotiv und überall zu spüren – in der eindrucksvollen Geschichte und Architektur, in den Gärten und Grünanlagen im Wechsel der Jahreszeiten, im ewigen Sprudeln der heilenden Quellen sowie den abwechslungsreichen saisonalen Festen und Veranstaltungen. Vielfältige Programme und moderne Angebote verhelfen Besucherinnen und Besuchern Körper und Geist zu stärken und einen gesunden Lebensstil in ihren Alltag zu integrieren. In Bad Kissingen – ausgezeichnet als TOP-Kurort 2025 und vom Magazin „The Guardian“ als einer der Geheimtipps in Deutschland gelistet– verbindet sich altbewährte Bäderkultur mit Wellnessprogrammen auf höchstem Niveau, historisches Ambiente trifft auf zeitgemäße Kultur- und Tourismusangebote – optimale Rahmenbedingungen für Gesundheits- und Wohlfühlurlaube, Tagungen und Kongresse. Mit zehn weiteren Orten aus sieben europäischen Ländern gehört Bad Kissingen zur UNESCO-Welterbestätte der bedeutenden Kurstädte Europas. www.bad-kissingen.de

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