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Außenhandel mit verbindlichen und sanktionierbaren Standards qualifizieren
Im Handelsausschuss des Europäischen Parlaments fand heute Nachmittag eine Expertenanhörung über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur Ländern statt. Dabei wurde deutlich, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Abkommens insgesamt begrenzt sein werden. Eine Reihe der ExpertInnen und Abgeordneten wies allerdings darauf hin, dass auch ein geringer Anstieg der Entwaldung durch höhere Agrarexporte aus den Mercosur-Ländern zu viel wäre. Wirksame Instrumente für mehr Nachhaltigkeit seien in dem Abkommen nicht verankert. Die neue Studie „Auswirkungen des EU-Mercosur Abkommens auf den Agrarhandel und die Ziele für nachhaltige Entwicklung“ von Germanwatch und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Sie zeigt, dass das Abkommen dem propagierten Ziel, den Handel…
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Marktmaßnahmen für MilcherzeugerInnen notwendig
Weltweit werden stark steigende Preise für Futtermittel und Dünger prognostiziert. Der Milchpreis zieht allerdings nur äußerst zögerlich nach und ist bereits ohne diese Kostensteigerungen weit davon entfernt, die Kosten der Milcherzeugung zu decken. Dies hat einschneidende Folgen für die LandwirtInnen. Lucia Heigl ist Milchbäuerin in Bayern und stellvertretende AbL Bundesvorsitzende. Sie bewertet die Situation auf den Höfen: „Für die Milchbetriebe verschärft sich der wirtschaftliche Druck durch die steigenden Kosten für Produktionsmittel. Schon jetzt unterschreiten die Erzeugerpreise deutlich unsere Kosten. Die Milchviehhalter haben jahrzehntelang daran gearbeitet, an der Kostenschraube zu drehen. Dies war oft die einzige Möglichkeit, das Überleben ihrer Höfe zu sichern, da es für die Milchbauern kaum Möglichkeiten gab,…
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Schutz der biologischen Vielfalt – Bäuer*innen sind bereit!
In einer heute veröffentlichten Stellungnahme zum Schutz der biologischen Vielfalt im Kontext der GAP unterstreicht die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. die Bereitschaft der Bäuerinnen und Bauern ihren Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressourcen zu leisten. Gleichzeitig fordert sie von den am 5. Februar 2021 zu einer Sonder- Agrarministerkonferenz zusammenkommenden Minister*innen aus Bund und Ländern hierfür endlich die passenden politische Rahmenbedingungen innerhalb der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) zu setzen. Der Hauptfokus muss aus Sicht der AbL hierbei auf dem Instrument der sogenannten Eco-Schemes liegen, welches besonders geeignet ist den ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft gleichermaßen zu begegnen. In ihrer Stellungnahme macht die AbL konkrete Vorschläge für die nationale…
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„Ministerin Klöckner muss Lösungswege aufzeigen, statt abzublocken“
Elisabeth Fresen, Bäuerin aus Niedersachsen und Bundesvorsitzende der AbL, nimmt Stellung zum Gespräch gestern, 20:30 Uhr, in Berlin zwischen Vertretern der Bauernproteste und Bundesministerin Julia Klöckner: „Die Gespräche zwischen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit den protestierenden Bauern in Berlin sind nur schwer zu ertragen. Ich erwarte von einer Bundesministerin Lösungswege aus der Krise aufzuzeigen und anzupacken, statt sich über die vorgetragenen Sorgen der Bäuerinnen und Bauern hinweg zu setzen und sich aus der politischen Mitverantwortung zu stehlen. Die Bäuerinnen und Bauern sind nicht aus Jux und Dollerei hunderte von Kilometern mit Treckern nach Berlin gefahren, um dann für Tage und Nächte als Bittsteller aufzutreten. Es ist eine verzweifelte Lage auf vielen…
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AbL fordert Reform der Bodenpolitik: Parteien müssen Patenschaft für außerlandwirtschaftliche Investoren beenden
Wieder einmal legt das bundeseigene Thünen-Institut in Braunschweig eine hervorragende Studie über die Auswirkungen überregional aktiver Investoren in der Landwirtschaft auf ländliche Räume vor, deren Ergebnisse von Bundesministerin Julia Klöckner vorgestellt werden. Im Mittelpunkt steht diesmal das Vordringen der außerlandwirtschaftlichen Investoren, die zu hohen Preisen Land kaufen. Sie verhindern damit eine breite Eigentumsstreuung, den Landerwerb gerade auch junger Landwirt*innen und den Bodenkauf für die Existenzsicherung bestehender Betriebe. Reiko Wöllert, stellvertretender Bundesvorsitzender der AbL und Bauer in Thüringen, kommentiert: „Warum zieht das Bundesministerium aus den Studien keine Konsequenzen? Vor einem Jahr hat das BMEL eine Tagung mit dem provokanten Titel „Boden ohne Bauern“ durchgeführt. Passiert ist seitdem: nichts. Die Ministerin kennt…
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AbL fordert von Klöckner jetzt ambitionierte Vorschläge
Die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie zum geplanten Umbau der Tierhaltung der sogenannten Borchert-Kommission war für Ende Januar angekündigt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat nun mitgeteilt, dass die Studie erst im Februar oder März erscheinen wird. Martin Schulz, Bundesvorsitzender der AbL und Neuland-Schweinhalter, sagt: „Alle politischen Parteien außer der FDP sind sich einig, dass die Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes der sogenannten Borchert-Kommission wichtig und richtig sind für den anstehenden Umbau in der Tierhaltung. Auch der Deutsche Bundestag hat im Juli letzten Jahres einen Entschließungsantrag zur Umsetzung der Ergebnisse des Kompetenznetzwerkes mit großer überparteilicher Mehrheit verabschiedet, demnach bis zum Ende der Legislaturperiode Vorschläge für die Umsetzung der Borchert-Kommission entwickelt werden sollen. Es ist nicht zu…
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Bauernproteste: „Nicht Dialogrunden, sondern Taten sind gefragt“
Heute haben in Niedersachsen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann Verbände und Organisationen zur Videokonferenz „Branchengespräch“ eingeladen. Anlass dieses Branchengesprächs waren die Bauernproteste vor dem Lebensmitteleinzelhandel und vor den verarbeitenden Unternehmen in den vergangenen Wochen. Ottmar Ilchmann, AbL-Landesvorsitzender in Niedersachsen und Milchsprecher der Bundes-AbL, hat daran teilgenommen. Ottmar Ilchmann kommentiert: „Krisengespräche mit den Verantwortlichen entlang der Lieferkette und der Politik sind notwendig und sinnvoll, das hat die AbL auch gefordert. Für ernsthaft zielführende Gespräche müssen die teilnehmenden Verbände und Unternehmen aber gezielt ausgewählt und in der Tagesordnung die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern nach vorne gestellt werden. In der jetzigen Situation wäre eine Fokussierung auf schnelle und zielgerichtete Hilfe…
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Neuausrichtung der GAP und faire Erzeugerpreise für Klimaschutz
Vom 18. – 22. Januar wird anlässlich der Grünen Woche (IGW) erneut das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) stattfinden. Höhepunkt der als Videokonferenz organisierten Veranstaltung ist die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ausgerichtete internationale Agrarministerkonferenz am 22. Januar. Eines der Haupthemen des GFFA 2021 ist der Klimawandel. Die Vorsitzenden der AbL fordern von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gerechte Erzeugerpreise sowie konsequenten Klimaschutz und kündigen Proteste an. Elisabeth Fresen, Bundesvorsitzende der AbL und Mutterkuhhalterin führt aus: „Wir Bäuerinnen und Bauern sind seit Jahren ganz konkret vom Klimawandel betroffen. Der Umbau hin zu einer klimaschonenden Landwirtschaft in der Praxis ist gleichwohl eine enorme Herausforderung, weil der wirtschaftliche Spielraum fehlt. Als Gastgeberin hat…
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Politik muss Welthandel qualifizieren für faire Erzeugerpreise
Trotz der Bauernproteste hat der deutsche Lebensmitteleinzelhandel (LEH) die Butterpreise nun doch um fast 60 Cent/kg gesenkt. Gleichzeitig hat erst gestern die internationale Handelsplattform Global Dairy Trade bekannt gegeben, dass die internationalen Butterpreise seit Mitte Dezember 2020 um 7,2 Prozent gestiegen sind. AbL-Milchsprecher Ottmar Ilchmann kommentiert: „Es ist ein skandalöses Zeichen des Lebensmitteleinzelhandels, die Butterpreise jetzt sogar noch zu senken. Dabei ist der Weltmarktpreis für Butter angezogen und nicht einmal diese positiven Marktaussichten werden genutzt, um den ErzeugerInnen bessere Preise zu zahlen. Dabei zeigen die anhaltenden Bauernproteste, wie verzweifelt die wirtschaftliche Lage auf den Höfen mittlerweile ist. Aber auch die verarbeitenden Betriebe, sprich die Molkereien, lassen ihre LieferantInnen im Regen…
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Nachhaltigkeit der Landwirtschaft stärken – Ausgestaltungsmöglichkeiten der Gemeinsamen Agrarpolitik nutzen!
Der Landesnaturschutzverband und Landwirte in Schleswig-Holstein fordern, Maßnahmen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt sowie dem Wasser-, Klima- und Bodenschutz dienen, finanziell stärker zu fördern. Vertreter*innen der Landwirtschaft und des Naturschutzes in Schleswig-Holstein haben sich zusammen mit dem Landesnaturschutzbeauftragten, Prof. Dr. Holger Gerth getroffen, um miteinander und nicht übereinander zu sprechen und um gemeinsame Positionen zu erarbeiten. Das Konzept zur Gemeinwohlprämie des DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege) zur Ausgestaltung der Öko-Regelungen der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union wird von den unterzeichnenden Verbänden der Landwirtschaft und des Naturschutzes als Einstieg in eine andere Agrarpolitik begrüßt. Allerdings muss die Ausgestaltung der Gemeinwohlprämie, insbesondere was die Gewichtung des Grünlandes betrifft,…