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Neues Bündnis fordert: Bauernhof in Hamburg muss bleiben
Kurz vor Beginn der Hamburger Senatssitzung hat das neue Bündnis zum Erhalt des Hamburger Milchbetriebs der Familie Jaacks vor dem Rathaus eine Aktion durchgeführt. Mit Kuh und Trecker der Bauernfamilie Jaacks aus Hamburg-Rissen und VertreterInnen des Bündnisses wurde der Aufruf an die beiden Bürgermeister überreicht, der von René Alfeis, Leiter des Bürgerbüros des Ersten Bürgermeisters, entgegengenommen wurde. Das neue Bündnis protestiert gegen die Entscheidung der Wirtschaftsbehörde. Sie hat aufgrund eines landwirtschaftlichen Konzeptes ein Immobilienmaklerpaar gleichgestellt mit dem Milchbetrieb der Familie Jaacks, die seit mehreren Generationen Landwirtschaft betreibt und den gesamten Betrieb verlieren soll. Deshalb fordert das Bündnis in dem gemeinsamen Aufruf die Politik in Hamburg auf, sich für den Erhalt…
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AbL fordert sozial- und umweltverträgliche Agrarreform in der EU
Vom heute unter deutschem Vorsitz stattfindenden Treffen der europäischen Agrarministerinnen und -minister in Brüssel erwartet die AbL ein klares Signal für eine gerechte und umweltverträgliche Reform der Europäischen Agrarpolitik (GAP). Elisabeth Fresen, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. kommentiert: „Der Bedarf, die Gelder der GAP endlich auf die ganze Breite des Berufsstandes zu verteilen, anstatt wenige flächenstarke Betriebe zu bevorteilen, ist offenkundig. Die Ministerinnen und Minister müssen deswegen bei ihrem heutigen Treffen eine verbindliche und wirksame Kappung und Degression auf EU-Ebene beschließen und dafür sorgen, dass die Gelder der GAP endlich gerecht verteilt werden – Freiwilligkeit reicht hier nicht. Zudem braucht es eine Stärkung der Umverteilungsprämie zur Förderung kleinerer…
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Europas Bauernfamilien fordern Stopp des EU-Mercosur-Abkommens
In einer gemeinsamen Europäischen Bauerndeklaration fordern 41 Bauernorganisationen in 14 Ländern – Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien (inkl. Galizien und Baskenland) – sowie die Dachverbände Europäische Koordination Via Campesina (ECVC), das European Milk Board (EMB) und Demeter International ihre Regierungen auf, das EU-Mercosur-Abkommen abzulehnen. Das Freihandelsabkommen ist in einigen Mitgliedsstaaten auf Regierungsebene umstritten. Deutlich kritische Stimmen äußern etwa Österreich, Niederlande, Frankreich, Irland und Belgien. Deutschland, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, kündigte an, die Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens vorantreiben zu wollen, auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel sich in diesen Tagen kritisch zum Abkommen äußert. Es ist zu befürchten, dass Deutschland mit kleinen…
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AbL für Erarbeitung eines verantwortungsvollen und mutigen Gesellschaftsvertrages in der Zukunftskommission Landwirtschaft
Zur Auftaktsitzung der Zukunftskommission Landwirtschaft am kommenden Montag wird Elisabeth Fresen, Bäuerin aus Verden an der Aller, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. und Mitglied in der Kommission mit dem Trecker vor das Bundeskanzleramt fahren. Im Vorfeld nimmt sie wie folgt Stellung: „Ich freue mich auf die Arbeit in der Kommission und werde mich für die Erarbeitung eines Gesellschaftsvertrages einsetzen, der uns Bäuerinnen und Bauern eine klare Perspektive gibt. Für den anstehenden Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Natur-, Klima- und Tierschutz müssen in der Kommission klare Ziele, ein Zeitrahmen sowie eine ausreichende Finanzierung erarbeitet werden – Analog zu den Ergebnissen der Borchert-Kommission. In der Zukunftskommission Landwirtschaft sollte es…
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EU-Agrarminister müssen wirksame GAP zum Mittelpunkt Ihres Treffens in Koblenz machen
Die Hauptthemen des vom 30.08. bis 01.09 in Koblenz stattfindenden Treffens der EU-Ministerinnen und Minister für Landwirtschaft sind laut BMEL die Lehren aus der Corona-Pandemie, die gesellschaftliche Wertschätzung der europäischen Agrarproduktion, die Einführung eines europäischen Tierwohllabels sowie strengere Regeln für Tiertransporte. Für den Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. Martin Schultz greift die Schwerpunktsetzung des unter deutscher Ratspräsidentschaft stattfindenden Treffens zu kurz. Er kommentiert: „Die Ursache für die Überschreitung der ökonomischen Belastbarkeit landwirtschaftlicher Betriebe sowie ökologischer und tierethischer Grenzen liegt in der seit Jahrzehnten auf Intensivierung und Export ausgerichteten europäischen Agrarpolitik (GAP). Wer diese Tatsache außer Acht lässt, handelt verantwortungslos. Die Agrarministerinnen und Minister der EU müssen auf ihrem…
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Preiswerbeverbot auch für Milch und alle landwirtschaftlichen Produkte
Julia Klöckner hat jüngst einen Brief an das Justizministerium geschickt, indem sie ein Preiswerbeverbot für Fleisch fordert, das ist diversen Presseberichten zu entnehmen. Dadurch sollen besonders billige Lockangebote für Fleisch verboten werden. Elisabeth Waizenegger, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, kommentiert: „Es ist richtig, dass Landwirtschaftsministerin Klöckner diese Lockangebote für Billigfleisch verbieten lassen will. Aber genauso notwendig ist es, das auch für Milchprodukte und für alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse einzufordern. Wir produzieren keine Rohstoffe, sondern Lebensmittel und wir Bäuerinnen und Bauern wollen dafür existenzsichernde Preise erhalten. Die Abkehr von dem Billigsystem Fleisch, Milch, Getreide, Gemüse u.v.m. ist die Grundlage dafür, den gesellschaftlichen und bäuerlichen Anforderungen für mehr Klimaschutz, Biodiversität und Tierwohl nachkommen…
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Dringender Handlungsbedarf für artgerechte Nutztierhaltung
Am 11. Februar dieses Jahres hat das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung Empfehlungen zum Umbau der Tierhaltung vorgelegt. Morgen berät die außerordentliche Bund-Länder-Agrarministerkonferenz in Berlin über die Umsetzung der Empfehlungen. Martin Schulz, NEULAND-Schweinehalter aus dem Wendland, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. und Mitglied des Kompetenznetzwerkes, nimmt dazu Stellung: „Die Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung unter Leitung des ehemaligen Agrarministers Jochen Borchert haben es an Deutlichkeit nicht fehlen lassen. In dem Papier heißt es: Die Nutztierhaltung in Deutschland muss in die Lage versetzt werden, den fachlichen und gesellschaftlichen Ansprüchen an dem Tier- und Umweltschutz zu entsprechen und trotzdem wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierfür ist insbesondere ein starker Ausbau der zielorientierten staatlichen Förderpolitik erforderlich, denn…
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Milchdialog: Gemeinsames Positionspapier der Verbände und Organisationen der Landwirte zu notwendigen Veränderungen im Interesse der Landwirtschaft
Im Rahmen des so genannten „Milchdialogs“, zu dem der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM eingeladen hatte, haben sich die Verbände und Organisationen der Landwirte, die sich insbesondere für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft engagieren, auf ein gemeinsames Positionspapier verständigt. Unterzeichnet wurde das neue Papier von BDM, AbL, LsV, EMB, den Freien Bauern und den großen Milcherzeugergemeinschaften MEG Milch Board, MEG NRW und MEG Rheinland-Pfalz sowie der neu gegründeten Bauern und Land Stiftung. „Das Papier verdeutlicht, dass die Bäuerinnen und Bauern einen Umbau in der Agrar- und Außenhandelspolitik wollen, die die Billigstrategie durchbricht und den Höfen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht“, sagt Elisabeth Waizenegger, Mitglied im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. „Bäuerinnen und…
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Bodenpreise steigen weiter – Regulierung überfällig
Das Statistische Bundesamt meldet weiter steigende Bodenpreise. Die AbL sieht einen direkten Zusammenhang zum Einstieg von Investoren in den Bodenmarkt und erneuert ihre Forderung nach einer Regulierung des Bodenmarktes. Wie gestern von Agrar-Europe (AgE) mit Bezug auf eine aktuelle Meldung des Statistischen Bundesamtes gemeldet, haben sich die durchschnittlichen Kaufpreise für Agrarflächen in Deutschland 2019 abermals merklich erhöht. Mit einer Preissteigerung von im Mittel 3,5% gegenüber dem Vorjahr auf durchschnittlich 16.270 €/ha sind insbesondere die neuen Bundesländer stark betroffen. Das Bundesland mit der höchsten Preissteigerung ist laut AgE mit rund 9% der Freistaat Thüringen, in dem erst letzte Woche ein Großbetrieb an eine ALDI-Familienstiftung verkauft wurde. Reiko Wöllert, selbst Milchbauer in Thüringen und…
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Ehemaliger Bauernpräsident verkauft Großbetrieb an Aldi
Recherchen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft – Mitteldeutschland (AbL) und des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) belegen, dass unter zentraler Mitwirkung des ehemaligen Präsidenten des Bauernverbandes Thüringen (TBV) und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Dr. Klaus Kliem, vor kurzem alle Anteile an einer großen Agrarholding an eine Aldi-Familienstiftung verkauft wurden. Da es sich um einen Anteilskauf (Share Deal) handelt, findet der Verkauf im Verborgenen statt und kann weder komplett durchschaut noch reguliert werden. Ortsansässige Landwirte haben zwangsläufig das Nachsehen. Die AbL fordert in einem aktuell veröffentlichten Positionspapier: 1) Die Einführung von Genehmigungsverfahren. 2) Die Schaffung von Transparenz durch Ausschreibungspflicht. 3) Vorkaufsrecht für bäuerliche Betriebe vor Investoren. 4) Einführung eines Monitoringprogramms, um Umgehungstatbestände zu erkennen und…