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Mehr Stadtnatur für bessere Lebensqualität
Die positiven Wirkungen von Stadtnatur standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Fachtagung des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), die am 3. und 4. Mai 2022 in den Gärten der Welt in Berlin stattfand. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Stefan Tidow, eröffnete die Tagung und betonte, dass mehr Stadtnatur ein wichtiger Teil der Antwort auf das Artenaussterben und die Klimakrise sei. Er warb dafür, beide Herausforderungen gerade in den Städten zusammen zu denken und gemeinsam zu lösen. Im Mittelpunkt der Fachtagung „Stadtnatur wirkt!“ stand die Frage, welchen Beitrag Stadtnatur für Gesundheit und Lebensqualität leistet. Stefan Tidow, Staatssekretär im BMUV: „Stadtnatur wird für die Stadtentwicklung immer wichtiger. Sie eröffnet…
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Naturschutz durch Schafbeweidung
Weidende Schafe und Ziegen erhalten und schützen artenreiche Lebensräume wie Streuobstwiesen und Trockenrasen. Mit dem Projekt „Weidewonne“ will die Naturstiftung David in Thüringen daher zusammen mit der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (NfGA) den Bestand an Schäfereibetrieben für die Landschaftspflege sichern, denn dieser ist bislang rückläufig. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) fördert das Vorhaben mit rund zwei Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Artenreiche Grünlandflächen sind Hotspots der biologischen Vielfalt. Ohne die Pflege durch Weidetiere können sie jedoch ihren biologischen Wert verlieren. Deshalb unterstützen wir mit „Weidewonne“ diese Lebensräume durch Schafbeweidung gezielt. Hier finden seltene und vom Aussterben bedrohte Arten einen Lebensraum. Das Projekt liefert zudem wichtige Impulse, um…
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„Facettenreiche Insekten“: Wanderausstellung in Hamburg eröffnet
Schillernd schön, erfolgreich, nützlich – und bedroht. Obwohl Insekten extrem viel für uns Menschen leisten, tragen wir die Verantwortung für ihren Schwund. Ab heute, 23. März 2022, ist die Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten: Vielfalt I Gefährdung I Schutz“ im Zoologischen Museum in Hamburg und danach in weiteren Ausstellungshäusern Deutschlands zu sehen. Sie geht unter anderem der Frage nach, wie wir diese faszinierenden Tiere besser schützen können. „Um die Vielfalt der Insekten und die biologische Vielfalt in ihrer Gesamtheit zu erhalten, braucht es ein Umdenken in unserer Gesellschaft. Die Ausstellung ,Facettenreiche Insekten´ führt uns vor Augen, dass wir mit dem Rückgang der Insekten nicht nur den Anblick farbenfroher Schmetterlinge verlieren, sondern unsere…
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Neue bundesweite Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insekten-Arten bestandsgefährdet
In Deutschland sind 26,2 Prozent von knapp 6.750 neu bewerteten Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Das ist die Bilanz der jetzt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichten Roten Liste, dem dritten und abschließenden Band zu den wirbellosen Tieren. Von diesen knapp 6.750 in Deutschland lebenden Arten aus 14 aktuell betrachteten Insektengruppen stellen die Käfer mit neun Artengruppen und mehr als 5.600 Arten den größten Anteil. Die neue Rote Liste zeigt, dass bei einigen wenigen Insektenarten die Bestände zugenommen haben, die Rückgänge vieler Arten aber deutlich überwiegen. Trotz Erfolgen durch Naturschutzmaßnahmen bleibt insbesondere bei den gewässergebundenen Arten der Anteil bestandsgefährdeter Insektenarten hoch. BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Die neue Rote Liste bestätigt den…
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Besserer Schutz für den Schweinswal in der Ostsee
Ende Februar ist eine neue EU-Verordnung in Kraft getreten, mit der Schweinswale besser geschützt werden. Die Schweinswalpopulation der zentralen Ostsee ist laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN akut vom Aussterben bedroht und umfasst nach aktuellen Studien weniger als 500 Individuen. Mit der neuen Verordnung wird die Stellnetzfischerei in den deutschen Meeresschutzgebieten für drei Monate im Jahr verboten, in denen sie sich zu der Zeit vermehrt aufhalten. Ziel der Regelung ist zu verhindern, dass Schweinswale als Beifänge in Stellnetzen verenden. „Mit der neuen EU-Verordnung werden erstmals in deutschen Schutzgebieten verpflichtende Fischereimanagementmaßnahmen speziell zum Schutz des Schweinswals in der Ostsee umgesetzt. Das ist ein wichtiger erster Schritt zum Schutz des stark bedrohten Schweinswals, der…
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BMUV und BfN fördern Netzwerk für biologische Vielfalt im Allgäu mit 4 Millionen Euro
Das westliche Allgäu ist ein Gebiet mit ökologisch wertvollen Lebensräumen – und soll deshalb als einer von bundesweit 30 Hotspots der biologischen Vielfalt besonders geschützt werden. Um den Artenreichtum zu erhalten und zu stärken sollen hier Moore renaturiert, Feuchtbiotope miteinander verbunden und die Akteure vor Ort miteinander vernetzt werden. Dazu fördert das Bundesamt für Naturschutz (BfN) das neue Hotspotprojekt „Naturvielfalt Westallgäu – Miteinander für Moore und mehr“ des NABU Baden-Württemberg im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) stellt dazu Mittel in Höhe von rund 4 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Biologische Vielfalt und Klimaschutz gehören untrennbar zusammen. Wenn wir Feuchtgebiete erhalten und Moore renaturieren, dann schützen…
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BMUV und BfN aktiv im Meeresnaturschutz für Nord- und Ostsee
Heute sind die Managementpläne für die Schutzgebiete in der deutschen Ostsee in Kraft getreten. Damit sind die konkreten Maßnahmen des Bundes in allen deutschen Meeresnaturschutzgebieten festgelegt. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) wird nun alle nötigen Schritte einleiten, um zum Beispiel Unterwasserlärm zu reduzieren, Schadstoffeinträge zu reduzieren, Riffe wiederherzustellen oder naturverträglichere Fischfangmethoden zu erforschen. Mit den heute in Kraft getretenen Managementplänen stehen über 30 Prozent der deutschen AWZ von Nord- und Ostsee unter Schutz. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Nord- und Ostsee sind in weiten Teilen in keinem guten Zustand. Beide Meere werden intensiv genutzt auf Kosten der Meeresnatur. Mit den Managementplänen sind jetzt konkrete Maßnahmen verbunden, um die Schutzgebiete in der deutschen…
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Bundesweit mehr Stadtnatur dank ökologischer Grünflächen
Artenreiche bunte Wiesen statt kurzgeschorener Rasenflächen: Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird bundesweit Städte und Gemeinden dabei unterstützen, ihr Grünflächenmanagement naturnah und ökologisch zu gestalten. „N.A.T.U.R. ‒ Nachhaltiger Artenschutz durch Theorie und Umsetzung im besiedelten Raum“ wird die Förder- und Fachberatung für Kommunen erheblich ausbauen und digital und vor Ort praxisnahe Fachkenntnisse vermitteln. Das Projekt des Bündnisses Kommunen für biologische Vielfalt e.V wird bis 2027 vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) in Höhe von rund 1,14 Millionen Euro gefördert. BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Größere, zusammenhängende Grünflächen wie Wiesen, Parks oder Stadtwälder sind wertvolle Rückzugsräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Sie bieten eine enorme…
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„AllerVielfalt Verden“ bringt Natur an die Aller zurück
Mit dem jetzt gestarteten Projekt „AllerVielfalt Verden“ wird an der Aller, dem wichtigsten Verbindungsgewässer zwischen Nordsee und Harz, ein Biotopverbund von nationaler Bedeutung entwickelt. Dafür ist bis 2031 ein Gesamtbudget von rund 17 Millionen Euro vorgesehen. Heute hat Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), gemeinsam mit dem Land Niedersachsen den Förderbescheid über 5,1 Millionen Euro für die erste Förderphase an den Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und den Landkreis Verden digital überreicht. Das vom NABU initiierte Vorhaben soll an der Allerniederung auf einem Projektgebiet von 2.350 Hektar naturnahe Strukturen schaffen und wird dabei auch die Interessen von Landwirtschaft und Freizeitnutzung im Blick haben. Flutrinnen, Kleingewässer und Altarme wie die…
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„Science“-Veröffentlichung: BfN warnt vor Abbau wissenschaftlicher Normen in Teilbereichen der Gentechnik
In einem aktuell veröffentlichten Peer Review-Artikel der renommierten Fachzeitschrift „Science“ warnt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Großbritannien, Südafrika, Deutschland und den USA vor einer Abkehr von gut etablierten und evidenzbasierten wissenschaftlichen Normen bei der potentiellen Freisetzung von gentechnisch veränderten sich selbst ausbreitenden (GV) Viren. Labormodifikationen von sich selbst ausbreitenden GV Viren sind genetisch zu flexibel, um sicher und vorhersehbar außerhalb geschlossener gentechnischer Anlagen verwendet zu werden. Diese evidenzbasierte und in der Wissenschaft gut etablierte Norm wird aktuell durch vorgeschlagene neue Freisetzungen von sich selbst ausbreitenden GV Viren in die Umwelt in Frage gestellt. Im Bereich Landwirtschaft werden beispielsweise GV Viren im Pflanzenschutz oder als…