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Photovoltaik: Wie sich die EEG-Novelle für Sie positiv auswirken kann
Deutschland will sich vom Import fossiler Energieträger unabhängiger machen. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen am Bruttostromverbrauch soll bis 2030 bei 80 Prozent liegen. Eine Gesetzesnovelle der Ampel-Koalition soll die ehrgeizigen Ziele unterstützen. Die Bundesregierung strebt eine Verdreifachung der Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien an. Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023 bündelt viele Zielvorgaben. Dazu gehören etwa eine Begrenzung der Klimaerwärmung und die treibhausgasneutrale Stromerzeugung. Verschiedene Maßnahmen zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen sollen zusätzlich dazu beitragen, dass der Anteil der erneuerbaren Energie steigt. Bereits seit dem 1. Juli 2022 – und damit ein halbes Jahr früher als geplant – entfällt die EEG-Umlage. Die Stromanbieter mussten den Wegfall der Umlage in…
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Solardachpflicht bei Neubauten und Dachsanierungen
Dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung lässt sich entnehmen, dass besonders im gewerblichen Bereich, „alle geeigneten Dachflächen (…) künftig für die Solarenergie genutzt werden“ sollen. Auch dies folgt dem Ziel, die Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu verdreifachen. Einige Bundesländer haben in Sachen Solarpflicht noch Aufholbedarf Im sächsischen Energie- und Klimaprogramm aus dem Jahr 2021 besteht demnach lediglich die Prüfung dieser Verpflichtung. Es ist anzunehmen, dass besonders öffentliche Gebäude des Freistaats sowie gewerbliche Immobilien berücksichtigt werden, während für Privathäuser vorerst keine Solarpflicht vorgesehen ist. In Sachsen-Anhalt gibt es noch keine finale Verpflichtung zur Installation von Photovoltaikanlagen. Da das Land bis spätestens 2035 klimaneutral wirtschaften soll, ist jedoch mit einer verbindlichen Solarpflicht…
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Erfolgsgeschichte Wohlfahrt-Hof: Tagespflege auf dem Bauernhof
Landwirt Stephan Wohlfahrt vermietet in Rettenberg im Allgäu seinen ehemaligen Stall an eine Tagespflege. Sein Steuerberater Alexander Kimmerle hält das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Altenpflege für ein attraktives Zukunftsmodell. In dem ehemaligen Stall von Junglandwirt Stephan Wohlfahrt ist seit 2016 die Tagespflege Birkenmoos des Arbeiter-Samariter- Bunds untergebracht. 14 durchaus noch mobile ältere Menschen aus der Umgebung verbringen auf dem Aussiedlerhof in Rettenberg bei Immenstadt ihren Tag. Stephan Wohlfahrts Vater Alois junior hat den Stall schon früh umgenutzt. Schließlich baute er ihn seniorengerecht und barrierefrei um und vermietete ihn an die Tagespflege. Den Hof hat Alois Wohlfahrt 2020 seinem Sohn Stephan übergeben. Wohlfahrt und seine Frau Anna-Maria bewirtschaften den Wohlfahrt-Hof gemeinsam.…
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Biogasanlagen: Klarheit bei steuerlicher Behandlung
So sinnvoll sie zur Energieversorgung sind, so umstritten war die steuerliche Behandlung von Biogasanlagen in der Vergangenheit. Die Finanzverwaltung hat nun offene Fragen zu Transportleistungen oder Abschreibungen beantwortet. Die Energiewende hat bei Biogasanlagen für zusätzlichen Schwung gesorgt. Heftige Auseinandersetzungen aber gibt es seit vielen Jahren über die mit ihnen verbundenen Steuerfragen. In ihrem neuen Erlass vom 11. April 2022 hat die Finanzverwaltung hier einiges zurechtgerückt. Ein Streitpunkt ist, dass Landwirte die Grenze von der Landwirtschaft hin zum Gewerbe überschreiten, wenn sie Strom und Wärme erzeugen. Dabei droht selbst Landwirten, die ihre gesamte Ernte an die Biogasanlage liefern, keine Umqualifizierung ihres Hofs zum Gewerbebetrieb. Aber das Finanzamt prüft sehr genau, ob…
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Grundstücksverkauf: Bei Reinvestition kommt es auf die spätere Nutzung an
Landwirte müssen den Gewinn aus dem Verkauf eines Wirtschaftsguts nicht gleich versteuern. Sie dürfen eine 6b-Rücklage bilden, falls sie den Erlös später reinvestieren wollen. Das Finanzgericht Münster hatte jüngst einen Fall zur 6b-Rücklage zu entscheiden. Was beim Grundstückstausch zu beachten ist. Landwirte, die Wirtschaftsgüter verkaufen, können den Veräußerungsgewinn bei den Anschaffungskosten anderer Wirtschaftsgüter abziehen. Das gilt, wenn sie diese im Wirtschaftsjahr der Veräußerung oder im vorangegangenen Wirtschaftsjahr anschaffen. Wer den Gewinn nicht gleich auf andere Wirtschaftsgüter überträgt, kann stattdessen auch eine 6b-Rücklage bilden. Diese mindert den steuerlichen Gewinn des Unternehmens. Die Rücklage ist jedoch nach maximal vier Jahren aufzulösen, falls die Reinvestition nicht erfolgt. Was ist speziell beim Tausch…
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Vorsteuerberichtigungen: Noch nachträglich Steuern sparen
Vorsteuerberichtigungen verringern die Mehrbelastungen durch den Wegfall der Pauschalierung. Allerdings kommt es auf das richtige Objekt und die Höhe des Kauf- oder Verkaufspreises an. Die zwangsweise Regelbesteuerung und die Absenkung der Vorsteuerpauschale treffen viele Landwirte hart. Mit Vorsteuerberichtigungen lässt sich aber – neben dem Vorsteuerabzug – die höhere Umsatzsteuerbelastung verringern. Betriebsinhaber können sich auch nach dem Übergang zur Regelbesteuerung für eingekaufte Leistungen aus den Pauschalierungsjahren vor 2022 noch nachträglich (anteilig) Vorsteuern vom Finanzamt erstatten lassen, in erster Linie für Gebäude, Maschinen und Gerätschaften des Anlagevermögens. Es gilt ein Berichtigungszeitraum von zehn Jahren für Grundstücke und Gebäude sowie wesentliche Gebäudebestandteile und fünf Jahren für alle anderen Wirtschaftsgüter. Erstattung für Umlaufvermögen Auch…
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Jahressteuergesetz 2022: Was auf Unternehmen und Privatleute zukommt
Die Regierung bringt gerade das Jahressteuergesetz 2022 auf den Weg. Die Schwerpunkte liegen auf PV-Anlagen, Abschreibung für Immobilien, Grundstücksbewertungen und Homeoffice.Ecovis-Steuerberaterin Juliane Kahlich in Hof hat den Regierungsentwurf zusammengefasst und erklärt, worauf sich Unternehmen und Privatleute 2023 einstellen können. Maßnahmen zur Förderung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen· Steuerbefreiung für bestimmte Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen)Die Regierung fördert den Ausbau erneuerbarer Energien. Deshalb plant sie, dass ab 01.01.2023 die Einnahmen aus dem Betrieb bestimmter PV-Anlagen künftig von der Steuer befreit sind. Dies soll für Anlagen bis zu einer Leistung von 30 Kilowatt (kW) peak (peak: Spitzenleistung oder Nennleistung ist die maximal abgegebene Leistung einer Anlage) auf Einfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien gelten und bis zu einer Leistung von…
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ECOVIS med – Ausgabe 4/2022
Im Magazin ECOVIS med 04/2022 lesen Sie: Erfolgsgeschichte: Die Burchard Führer GmbH ist in einem Zukunftsmarkt erfolgreich. Sie saniert und entwickelt hauptsächlich Immobilien für die Altenpflege (Seite 3) GoBD: Verfahrensdokumentation Was wie ein Bürokratiemonster klingt und zuerst einmal viel Arbeit macht, ist gleichzeitig eine große Chance für die Praxis. Beim Durchleuchten aller Abläufe und Strukturen lassen sich Potenziale in der Praxis erkennen (Seite 4) Modernisierung des Personengesellschaftsrechts: Das neue Gesetz bringt Berufsausübungsgemeinschaften Rechtssicherheit. Die Praxisverträge sind aber zu prüfen (Seite 7) Praxismietvertrag: Ein Mietvertrag aus dem Internet reicht für eine ärztliche Praxis nicht aus. Die Besonderheiten des Praxisbetriebs müssen sich im Vertrag widerspiegeln (Seite 8) Werbung: Das Werberecht für…
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Erfolgsgeschichte Burchard Führer GmbH: Auf Pflege spezialisiert
Die Dessauer Burchard Führer GmbH saniert, betreibt und entwickelt hauptsächlich Immobilien für die Altenpflege. Aus dem einstigen Nischenkonzept hat sich ein interessantes Geschäftsmodell entwickelt – mit besten Zukunftschancen. Immobilienbesitzer kennen das: Häuser instand halten, ist eine echte Herausforderung, vor allem bei älteren Gebäuden mit vielen unterschiedlichen Nutzern. So ist auch das heutige Geschäftsmodell der Führer-Gruppe in Dessau entstanden. Seit 1991 kauft das Unternehmen alte, zum Teil auch denkmalgeschützte nicht mehr intakte schöne Immobilien, entwickelt sie, erhält sie und betreibt darin hauptsächlich Alten- und Pflegeheime, aber auch Hotels und Wohnanlagen. „Wir sind eine Baufirma mit angeschlossener Pflegeabteilung – oder eine Einheit aus Pflege und Immobilien“, beschreibt Geschäftsführer Burchard Führer das Geschäftsmodell.…
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Zulassungsverfahren: Rechtsgrundlage für fiktive Rücknahme des Widerspruchs fehlt
Wer die Verwaltungsgebühr bei einem Zulassungsstreit nicht rechtzeitig zahlt, hat seinen Widerspruch zurückgenommen? Dazu bräuchte es eine Rechtsgrundlage – und diese fehlt. Wenn es im Zulassungsverfahren Streit gibt, entscheidet als zweite Instanz der Berufungsausschuss. Das ist natürlich gebührenpflichtig. Zahlen Ärztinnen und Ärzte diese Gebühr nicht fristgerecht, dann gilt der Widerspruch als zurückgenommen. So will es § 45 Absatz 1 der Zulassungsverordnung für Ärzte (Ärzte-ZV). „Die Vorschrift soll wohl leichtfertige Widersprüche verhindern und das Verfahren insgesamt beschleunigen“, vermutet Tim Müller, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht bei Ecovis in München. Warum die rechtliche Grundlage fehlt Eine solche fiktive Rücknahme eines Rechtsmittels beeinträchtigt aber die Rechtsschutzmöglichkeiten der Ärztinnen und Ärzte gravierend. Da das Zulassungsverfahren Auswirkungen…