• Finanzen / Bilanzen

    Gewerbesteuerbefreiung für Immobilienunternehmen

    Immobilienunternehmen mit der Rechtsform Kapitalgesellschaft nutzen häufig das Steuersparmodell „erweiterte gewerbesteuerliche Grundstückskürzung“. Aber aufgepasst! Ausgerechnet bei der Verpachtung von Dachflächen für den Betrieb von Photovoltaikanlagen gibt es Fallstricke. Sonst wird es teuer. Erweiterte gewerbliche Grundstückskürzung: Worum geht’s? Unternehmen, die ausschließlich eigenen Grundbesitz verwalten, können sich von der Gewerbesteuer befreien lassen. Davon profitieren in erster Linie Kapitalgesellschaften. Als Immobiliengesellschaften zahlen sie nicht nur Grundsteuer, sondern sie sind auch aufgrund ihrer Rechtsform gewerbesteuerpflichtig. Um die doppelte Besteuerung mit Grund- und Gewerbesteuer zu vermeiden, hat der Gesetzgeber die Steuerbefreiung „erweiterte gewerbliche Grundstückskürzung“ eingeführt. Fallstricke: Verpachtung von Dachflächen für PV-Anlagen Die Steuerbefreiung ist allerdings gefährdet, wenn ein Grundstück zum Teil dem Gewerbebetrieb eines der Anteilseigner der…

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    E-Autos: Wann ist der Verkauf eingesparter CO2-Emissionen steuerpflichtig?

    E-Auto-Besitzer können mit der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) zusätzlich Geld verdienen. Doch Vorsicht: Je nachdem, ob das Fahrzeug zum Privat- oder zum Betriebsvermögen gehört, sind die Einnahmen aus dem Verkauf eingesparter CO2-Emissionen steuerpflichtig. Was zu beachten ist, das erklärt Michael Tippelt, Steuerberater bei Ecovis in Deggendorf. Was ist die Treibhausgasminderungsquote? Mineralölunternehmen müssen seit 2019 zum Ausgleich der Treibhausgase, die durch ihren verkauften Kraftstoff entstehen, eine Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) erfüllen. Dafür müssen sie einen bestimmten Anteil der Treibhausgase durch „saubere“ Anteile ausgleichen. „Weil Elektrofahrzeuge kein CO2 ausstoßen, lassen sich ihre Emissionseinsparungen auf diese THG-Quote anrechnen“, erklärt Steuerberater Tippelt. Wie lässt sich mit dem Verkauf eingesparter CO2-Emissionen Geld verdienen? Seit Anfang 2022 können E-Auto-Besitzer am Handel mit…

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    Urlaubsanspruch verjährt nach drei Jahren. Ab wann die Frist beginnt

    Unternehmen müssen ihre Angestellten explizit darauf hinweisen, wenn Urlaubstage verfallen, sonst kann es teuer werden. Das hat jetzt der Europäische Gerichtshof entschieden. Was zur Änderung der Rechtslage bei Urlaubsanspruch geführt hat, das erläutert Ecovis-Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Gunnar Roloff in Rostock. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sich mit dem deutschen Urlaubsrecht beschäftigt. Er hat zum wiederholten Mal arbeitnehmerfreundlich entschieden. Bereits in der Vergangenheit hatte er entschieden, dass ein Arbeitnehmer seine Urlaubsansprüche nicht automatisch verlieren darf, weil er keinen Urlaub beantragt hat. Zum Jahresende können Urlaubsansprüche nur dann verfallen, wenn der Arbeitnehmer freiwillig auf seinen Urlaub verzichtet hat, nachdem der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer mitgeteilt hat, dass er Urlaub nehmen kann. Kommt der…

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    Umsatzsteuerpauschalierung: Rechnungen richtig stellen

    Landwirte, die aus der Umsatzsteuerpauschalierung ausgeschieden sind, weil ihr Jahresumsatz bei mehr als 600.000 Euro liegt, spüren schon jetzt die Einschränkungen der Pauschalierung. Und sie müssen sich mit vielen neuen Fragestellungen beschäftigen.  Betrieben, deren Gesamtumsatz im Jahr 2021 600.000 Euro überschritten hat, wurde die Pauschalierung gestrichen. Diese Regelung greift seit Anfang des Jahres 2022. Neben den Gewinneinbußen müssen Landwirte nun auch ihre Rechnungsstellung umstellen. Das hat Konsequenzen für die laufende Buchhaltung. Zudem müssen sie nun Umsatzsteuererklärungen machen. „Wer als Landwirt bereits verpflichtet war, monatlich oder vierteljährlich Voranmeldungen abzugeben, sieht schon jetzt auf seinen Kontoauszügen deutlich den für sein Unternehmen eingetretenen Nachteil aus dem Verlust der Umsatzsteuerpauschalierung“, sagt Michael Galler, Steuerberater bei…

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    Anträge auf Tarifglättung rechtzeitig stellen!

    Landwirte dürfen den Antrag auf Tarifglättung nur bis zur Bestandskraft ihres Einkommensteuer-Erstbescheids stellen. Das hat das Finanzgericht Niedersachsen entschieden. Wie profitieren Landwirte von der Tarifglättung? Durch die Tarifglättung können Landwirte seit 2019 ihre Einkommensteuerbelastung verringern. Für die Zeiträume seit 2014 lassen sich damit Gewinne aus der Land- und Forstwirtschaft auf Antrag gleichmäßig auf drei Steuerjahre verteilen, wodurch negative Folgen des progressiven Einkommensteuertarifs durch stark schwankende Gewinne vermieden werden. Bis wann müssen Landwirte die Anträge stellen? Landwirte müssen die Steuerermäßigungen im Zuge der Tarifglättung unbedingt rechtzeitig beantragen. Da eine elektronische Antragstellung noch nicht möglich ist, müssen die Anträge auf Papier rechtzeitig mit Abgabe der Steuererklärung beim Finanzamt sein. Das Finanzgericht Niedersachsen…

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    Hofnachfolge: Ein neuer Weg zur Übergabe

    Die klassische Hofübergabe rückt zunehmend in den Hintergrund. Denn Betriebsinhaber wollen den Hof oftmals auf mehrere Nachkommen aufteilen. Das ist nicht einfach. Aber jetzt akzeptiert die Finanzverwaltung weitere Lösungswege. Will ein Landwirt seinen Betrieb übergeben und auf mehrere Übernehmer aufteilen, ist ein Weg verboten: den Hof einfach durch bloße Umschreibung der Grundstücke auf die Kinder aufteilen. „Diese Vorgehensweise gilt als Betriebszerschlagung und führt zur Betriebsaufgabe. Dann sind alle stillen Reserven aufzudecken“, weiß Rita Kuhn, Steuerberaterin bei Ecovis in Schweinfurt. Die Zuordnung kann jedoch dann steuerneutral erfolgen, wenn der Übergeber die Grundstücke den Kindern unter dem Mantel einer landwirtschaftlichen GbR überschreibt. Dazu muss er im ersten Schritt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)…

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    Photovoltaikanlage: Wenn der Nachbar sich beschwert

    Wann blendet eine Photovoltaik-Anlage? Für Anlageninhaber kann diese Frage zum Problem werden. In einem Nachbarschaftsstreit hat jetzt das Oberlandesgericht Braunschweig (OLG) ein Urteil gefällt.  Was ist passiert? Hintergrund der Entscheidung ist ein Nachbarschaftsstreit zwischen einem Photovoltaik-Anlageninhaber und seinem Nachbar. Dieser fühlte sich durch die Reflexion der Sonneneinstrahlung in „unzumutbarer Weise“ beeinträchtigt. Nun sollte das Gericht feststellen, ob eine Beeinträchtigung überhaupt vorliegt und wenn ja, wie wesentlich diese für den Nachbarn ist. Wann ist eine „wesentliche Beeinträchtigung“ gegeben? Die konkreten Umstände des Einzelfalls sind hierbei entscheidend. Es gab daher einen Ortstermin. Verbindliche Richtwerte, bei deren Überschreitung eine wesentliche Beeinträchtigung gegeben ist, gibt es offiziell nicht. Ausschlaggebend ist jedoch, wie lange eine…

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    Kein Vorsteuerabzug für Stromspeicher bei hundert Prozent Eigenverbrauch

    Wer eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kauft, bekommt zukünftig keinen Vorsteuerabzug mehr für Batteriespeichersysteme, die ausschließlich Strom für den Eigenverbrauch speichern. Die Rechtsprechung hat sich hier entscheidend geändert, was Unternehmen wie Privatleute beim Kauf berücksichtigen sollten. Hintergrund Das Umsatzsteuerrecht unterscheidet begrifflich zwischen Unternehmensvermögen und nichtunternehmerischem Vermögen. Für die umsatzsteuerliche Behandlung und für den Vorsteuerabzug ist entscheidend, ob und wieweit die PV-Anlage dem Unternehmen zugeordnet ist. Denn die Berechtigung zum Vorsteuerabzug setzt eine unternehmerische Mindestnutzung von zehn Prozent voraus. Kaufzeitpunkt für Stromspeicher war früher entscheidend Ein Ehepaar kaufte zunächst eine PV-Anlage ohne Speichersystem. Die Anschaffung des Speichersystems erfolgte etwas später. Weil das Speichersystem zur PV-Anlage dazugehörte, wollten sie die Vorsteuer aus dem Kauf…

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    Photovoltaik-Anlagen: Steuerliche Begünstigung im Jahressteuergesetz 2022 geplant

    Die Bundesregierung will voraussichtlich kleine Photovoltaik-Anlagen ab 2023 steuerlich begünstigen. Dadurch will sie den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland weiter fördern. Dies steht im Entwurf des Jahressteuergesetzes 2022 vom 14.09.2022. Kleinere PV-Anlagen von der Einkommenssteuer befreit Ab 2023 will die Regierung die Einnahmen und Entnahmen durch den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) von der Einkommenssteuer befreien. PV-Anlagenbetreiber müssen den Gewinn dann nicht mehr ermitteln. Davon sind Anlagen auf Einfamilienhäusern bis 30 Kilowatt (peak) (=kW(p)), Gewerbeimmobilien bis 30 kW(p) und gemischt genutzte Gebäude mit Wohn- und Gewerbeeinheiten bis 15 kW(p) je Einheit installierter Bruttoleistung betroffen. Mit den neuen Regelungen will die Ampel-Koalition sowohl Immobilienbesitzer als auch Privatvermieter, Wohnungseigentümergemeinschaften, Genossenschaften und Vermietungsunternehmen…

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    Einkünfteerzielung: Gemeinschaftliche Tierhaltung von Landwirten ist nicht gewerbesteuerpflichtig

    Sind Landwirte über eine Personengesellschaft an einer Tierhaltungsgemeinschaft beteiligt, erzielen sie Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft und keine gewerblichen Einkünfte, wenn sie bestimmte Größenkriterien einhalten. Ihre Verluste sind daher anzuerkennen. Das entschied das Finanzgericht Münster (Urteil vom 26.01.2022, 7 K 896/19 F).  Hintergrund: Zusammenschlüsse von Landwirten Hat ein Landwirt nicht genug Fläche für seine Tiere, kann er sich mit anderen Landwirten zu einer gemeinschaftlichen Tierhaltung zusammenschließen. Damit sie nicht in die gewerbliche Tierzucht rutschen, müssen sie neben der Einhaltung bestimmter Größenvorschriften weitere Voraussetzungen beachten. Alle Gesellschafter müssen zum Beispiel Inhaber eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs sein mit selbst bewirtschafteten und regelmäßig landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie hauptberuflich Land- und Forstwirte sein.…